Der kleine Beagle, der da mit einer Mischung aus Ehrfurcht und Appetit auf den Hecht starrt, ist Basti. Sein Herrchen Bernhard Fietzek hat aber nicht nur diesen Fisch gefangen.
Niemand wird je erfahren, was hinter diesem traurigen Hundeaugen-Blick wirklich steckt. Vielleicht ist Basti ja einfach nur sauer, weil er ganz genau weiß, dass Herrchen diesen leckeren Fisch ganz alleine auffressen wird… Doch vielleicht kriegt er ja den Rapfen, den Bernhard Fietzek auf einen kleinen Popper gefangen hat: Ein strammer Fisch, der an der vergleichsweise leichten Rute (8-28 Gramm) ordentlich Rabatz gemacht hat. Der angebliche „Friedfisch“ ist im Erwachsenenalter ein waschechter – wenngleich zahnloser – Räuber. Er ist ein typischer Oberflächenjäger und bevorzugt schnell fließende Gewässer mit starker Strömung. Der Rapfen oder Schied (Aspius aspius) wird zur Familie der Karpfenfische (Cyprinidae) gezählt.
Zu dieser Fischgruppe gehören etwa 1.500 Arten. Der maximal 120 Zentimeter lange Rapfen ist sehr stromlinienförmig. Das Maul ist oberständig, sehr groß und die Maulspalte reicht bis unter das Auge – da passt ordentlich was rein. Rapfen haben 137 Zwischenmuskelgräten, die bei Gourmets so gefürchteten Y-Gräten. Sie sind deshalb keine begehrten Speisefische – die Chance für Basti, doch zu seiner Fischmahlzeit zu kommen! Diesen „Bombasti“ erwischte Marcell Broll aus Eschweiler in einem Baggersee. Der Waller von 156 Zentimetern brachte 42 Pfund und 300 Gramm auf die Waage – gemessen an Po- und Ebro-Giganten sicherlich kein Riese, aber für einen deutschen Baggersee, in dem man für gewöhnlich auf Karpfen, Hecht und Aal geht, schon ein echter Bombasti! Der Wels schnappte sich am 26. August um 20.45 Uhr ein auf Grund gelegtes Rotauge.