Samstag Abend beschloss ich am nächsten Morgen am 29.07.2001 angeln zu gehen. Gesagt, getan. 5³° Uhr aufstehen und los zur 30km entfernten ersten Stelle bei Wesel.
Kurz vor dem Ziel dachte ich mir, dass es doch recht schnell mit dem Tasche packen ging. Und sicherheitshalber ging ich im Kopf noch mal alles durch. Bingo!!! Die Rute stand immer noch in der Garage. Verärgert drehte ich um und holte die Spinnrute. 7³° Uhr kam ich endlich am Wasser an. Vor Ort waren schon mehrere Angler seid 5 Uhr am Werk und hatten noch kein Fisch. Das waren ja schlechte Aussichten, dachte ich mir und entschied mich nach einer Weile eine andere Stelle anzufahren. Es ging dann Richtung Rees. Ich entschied mich für eine Stelle an der ich zuvor erst einmal geangelt hatte. Damals erfolglos an dieser Stelle, sollte heute alles anders werden. Ich fing an einen Bereich abzuangeln der mir am aussichtsreichsten erschien. Es hat nicht lange gedauert bis ich gegen 10°° Uhr den Biss hatte. Zuerst war ich mir nicht sicher ob es nicht ein Hänger war. Doch dann bog sich meine leichte 10-30g Zanderrute von Shimano wie noch nie zuvor. Das hieß mein chartreusefarbender Sandra-Köder mit einem 14g Bleikopf wurde genommen. In diesem Moment wusste ich, dass es richtig war die monofile Schnur gegen eine gute geflochtene 6kg Schnur auszutauschen. Der Bursche war wirklich sehr kampffreudig. Viele male zog er etliche Meter Schnur von meiner hart eingestellten Rolle ab. Bis zu diesem Moment wusste ich ja noch gar nicht was ich da am Haken hatte. Eigentlich wollte ich ja auch Zander fangen. Als dieser Fisch aus dem dunklen Tief an die Oberfläche kam, erkannte ich, dass es ein Hecht war. Die anschließenden Fluchtversuche waren was für das Augen. Der Hecht sprang 3 mal. Ein Sprung war beinahe 1m hoch. Langsam wurde mir bewusst, dass die scharfen Zähne meine Schur zerfetzen würde, wenn ich mir lange Zeit ließe. Das erste Problem war, dass ich kein Stahlvorfach montiert hatte. Das zweite Problem war, dass ich keinen Unterfangkescher hatte und an einer steil abfallenden Steinaufschüttung stand. Es war auch niemand in der Nähe, der mit hätte helfen können. Ich stellte mich auf die im Wasser liegenden Steine, die wirklich sehr glatt waren und versuchte den Hecht an die Steinpackung zu bekommen. Der erste Versuch misslang. Als ich ihn mit dem Kopf an den Steinen hatte und meine Finger unter die Kiemen schieben wollte, unternahm er noch mal einen Fluchtversuch. Wenig später hatte ich ihn wieder soweit. Dann blieb mir das Herz stehen. Es passierte was nicht passieren durfte. Die Schnur riß. Nach etwa 8min Drill gab die Schur den Geist auf. Der Hecht lag ja noch mit dem Kopf an den Steinen. Ich ließ die Rute fallen und packte ihn mit beiden Händen am Hinterkopf. Gott sei Dank war er schon ausgedrillt, so dass er sich nicht mehr wehrte. Hastig zog ich ihn aufs sichere Land. Mein erster Rheinhecht misst eine Länge von 95cm und weißt ein Gewicht von 11,5Pfund auf. von Marius Krauza