Der Deutsche Angelfischerverband (DAFV), das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und der Verband Deutscher Sporttaucher (VDST) haben den Atlantischen Lachs zum Fisch des Jahres 2019 gewählt. Mit der Wahl soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass passierbare Flüsse und Laichhabitate wiederhergestellt werden müssen, um die Fischart vor dem Aussterben zu schützen.
Fisch des Jahres 2019: Der Atlantische Lachs (Salmo salar)
Atlantische Lachse gehören zur Familie der Salmoniden. Sie sind sogenannte „anadrome” Fische: Das heißt, sie beginnen ihr Leben im Süßwasser und wandern dann als Jungfische in die Meere. Als ausgewachsene, geschlechtsreife Tiere kehren sie dann wieder an ihren Geburtsort im Süßwasser zurück, um dort zu laichen. Der Fisch des Jahres 2019 ist in der Lage auf seinen Wanderungen bis zu 2 Meter hohe Hindernisse zu überspringen. Atlantische Lachse werden 60 bis 100 Zentimeter lang und 3 bis 15 Kilogramm schwer. Im Meer sind die Lachse silbrig gefärbt, erst kurz vor der Laichzeit legen die Männchen eine Laichfärbung mit goldenen, roten und moosgrünen Farbtönen an. Außerdem bildet sich der Unterkiefer zum charakteristischen „Laichhaken” um.
An den Laichplätzen angekommen, schlagen die Weibchen mit ihren Schwanzflossen 1 bis 2 Meter große „Laichgruben” in den Gewässergrund, in die sie ihre Eier ablegen. Während der Besamung werden die Eier mit Kies und Sand bedeckt und so geschützt. Einige Lachse sterben nach dem Laichvorgang und nur wenige wandern wieder zurück ins Meer: Diese Lachse nennt man dann „Kelts”. Der Lachs zählt in Deutschland zu den beliebtesten Speisefischen und wird deshalb in großen Mengen in Aquakulturen gezüchtet.
Fisch des Jahres 2019: Das Ziel der Kampagne
Der Atlantische Lachs hat hohe Umweltansprüche an seine Laichgebiete: Die Fische benötigen naturnahe, kiesige bis steinige Gewässerbereiche mit kühlem, sauerstoffreichem Wasser und geringen Feinsedimentanteilen. Damit es überhaupt zum Laichvorgang kommen kann, sind außerdem freie Wanderwege für die Fische dringend notwendig. Mit der Wahl zum Fisch des Jahres 2019 soll nun darauf aufmerksam gemacht werden, dass diese Vorraussetzungen zur erfolgreichen Fortpflanzung der Atlantischen Lachse in Deutschland durch menschliche Aktivitäten zerstört wurden. Nicht umsonst steht der Atlantische Lachs als „vom Aussterben bedroht” auf der Roten Liste gefährdeter Tiere in Deutschland.
Die Durchgängigkeit der Flüsse in Deutschland ist stark eingeschränkt und in den Oberläufen fehlen oft geeignete Laichhabitate. Auch wenn die Anstrengungen durch die Landesverbände des DAFV und einiger Fischereifachbehörden erste Erfolge zeigen, reichen die Maßnahmen noch nicht aus, um die Atlantischen Lachse wieder an unseren Gewässern anzusiedeln. Mit der Wahl zum Fisch des Jahres 2019 soll noch einmal auf die Probleme aufmerksam gemacht werden, um weitere Maßnahmen anzutreiben und zu unterstützen.