Beim Ausnehmen eines Zanders aus unserem Vereinsgewässer wies der Fisch sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsorgane auf. Ist es möglich, dass dieser Zander ein Zwitter war? Zwitterformen, auch Ansätze hierzu, sind bei unseren heimischen Fischarten sehr selten. Es handelt sich dabei dann regelmäßig um Fische, bei denen innerhalb der vorherrschenden Geschlechtsorgane einzelne falsche Geschlechtszellen eingelagert sind. Also beispielsweise im Rogen eines Karpfens einzelne Spermatocyten oder umgekehrt. Diese Tiere sind aber eindeutig männlich oder weiblich und verhalten sich auch entsprechend. Fische mit voll ausgebildeten männlichen und weiblichen Geschlechtsorganen gibt es nicht, da das Geschlecht der Fische und auch die Zahl der Geschlechtsorgane eindeutig genetisch festgelegt sind. Ihre Fotos habe ich mit Kollegen ausgewertet, wir sind einhellig der Meinung, dass es sich bei den zu beurteilenden Geweben um Körperfett, nicht aber um Samenstränge handelt. Für Fett spricht die unscharfe Oberfläche, die Farbe und das Fehlen versorgender Blutgefäße und der ableitenden Teile. Wie der gefüllte Magen zeigt, war der Zander ungewöhnlich gut genährt. Eine Verwechslung von Samensträngen und Körperfett ist deshalb sehr leicht möglich.