Der spanische Fluss Ebro gilt als das „Waller-Mekka“ schlechthin. Jedes Jahr melden Angler von diesem Gewässer einige Riesenfische. Einer der spektakulärsten Fänge dieses Jahres passierte direkt im Januar: Der Brite Ditch Ballard hakte einen 2,50 m langen Wels, der ihn im Drill über einen Kilometer durch den Fluss zog.
Großer Wels biss beim Karpfenangeln
Ballard hakte den riesigen Wels in einer kalten Januarnacht. Eigentlich hatte der Angler es von seinem kleinen Boot auf Karpfen abgesehen, als der große Raubfisch einstieg. Seine Rute bog sich bedenklich, während der gewaltige Fisch mehr und mehr Schnur von der Rolle zog. Ballard, der die Guidingfirma „Ebro Mad Cats“ betreibt, wusste sofort Bescheid: Da hängt ein Riesenwels am Haken.
Der Angler löste den Anker seines Bootes, um dem Wels zu folgen. Der zeigte im Drill seine ganze Kraft: Bei Minusgraden zog er den Angler mühelos über den Fluss. „Die nächste Stunde war dann sehr schmerzhaft, weil meine Muskeln ermüdeten und das Adrenalin abflaute“, schilderte Ballard das Erlebnis im Gespräch mit der Angling Times. „Auch mein Körper begann auszukühlen. Ich lag am Boden des Bootes und versuchte die Rute festzuhalten, obwohl ich am ganzen Leib zitterte. Dann bekam ich Panik und dachte, meine geflochtene Hauptschnur hätte sich im Spitzenring aufgescheuert. Glücklicherweise war das nicht der Fall, sondern ein Eisstück hatte den Ring blockiert.“
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„Ich war am Ende“
Mittlerweile hatte der Wels ihn 1,6 km den Fluss hinab gezogen. Als der Vorfachknoten zu sehen war, zog Ballard sich Handschuhe an und zwang den Wels an die Oberfläche. „Ich zog mit allem, was möglich war“, berichtet der erfahrene Angelguide. Dann erschien der riesige Kopf des Welses neben dem Boot und Ballard konnte die Hand zum Wallergriff ansetzen.
„Ich war körperlich und mental am Ende, wollte den Fisch aber unbedingt landen“, erinnert er sich. „Als die Sonne aufging, war die ganze Landschaft gefroren.“ Der Wels kam auf eine Abhakmatte, wo Ballard ihn messen und wiegen konnte. Er wog genau 222 Pfund, was ca. 100 kg entspricht. Danach durfte der alte Recke wieder unbeschadet davonschwimmen.