Vermutet hatte man es schon lange, nun wurde erstmals der unumstößliche Beweis erbracht: Lachse aus England überqueren in einer beispiellosen Wanderung den gesamten Nordatlantik, um an den Küsten Grönlands zu jagen.
Ein atlantischer Lachs legte unglaubliche 3.700 Kilometer zurück. Der damals einjährige markierte Lachs-Smolt verließ am 24. April 2008 den südenglischen Fluss Frome bei Wareham. Am 6. Oktober 2009, 525 Tage später, entdeckte man ihn auf dem Fischmarkt in Holsteinsborg an der Westküste Grönlands. Die genaue Entfernung zwischen dem grönländischen Holsteinsborg und dem englischen Wareham beträgt 3.719 Kilometer. Der kleine Smolt war, als er seinen Heimatfluss verließ, 14,9 Zentimeter lang. In Grönland hatte er 67,9 Zentimeter Länge und wog gut 9 Pfund. Hunger treibt die europäischen Lachse nach Grönland, die Liebe lockt sie zurück in ihren Heimatfluss. Die Angler am englischen Frome bedauern, dass der Fisch in einem Netz endete und fragen sich, wie groß er wohl bei glücklicher Rückkehr gewesen wäre. Dies berichtet das Magazin FliegenFischen.