Mecklenburg-Vorpommern: 1,6 Millionen Euro für Aalbesatz

Mecklenburg-Vorpommern gibt weitere 1,6 Millionen Euro für Aalbesatz frei, währenddessen der Schmuggel mit den Jungfischen boomt. Auf dem Frankfurter Flughafen wurde ein Passagier festgestellt, der Tausende Jungfische über die Grenze bringen wollte.

In Mecklenburg-Vorpommern wurden weitere 1,6 Millionen Euro für Aalbesatz bereitgestellt.

Aale können nicht, wie andere Fischarten einfach für den Markt gezüchtet werden – noch funktioniert die künstliche Vermehrung nur im Labormaßstab und bis zu einem Alter von wenigen Monaten.

Der Aal steht seit einigen Jahren auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten. Um den Bestand zu schützen und wieder aufzubauen, sind Deutschlandweit zahlreiche Förderprogramme ins Leben gerufen worden. Nun will das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern bis Ende 2021 weitere 1,6 Millionen Euro für Aalbesatz und intensive Beobachtungen ausgeben, um den Bestand weiter auszubauen. Seit 2008 wurden bereits über vier Millionen Euro und über 10 Millionen Aale in Gewässern ausgesetzt. Das Ziel: 40 Prozent der ausgewachsenen Tiere sollen in die Laichgebiete der Sargassosee östlich von Florida wandern und dort für Nachwuchs sorgen.

Aal-Schmuggler aufgeflogen

Der Aalbestand ist wegen Überfischung, Verbauung und Wasserkraftanlagen stark rückläufig. Und wenn eine Art immer seltener wird, boomt auch das Geschäft auf dem Schwarzmarkt. So konnte der Frankfurter Zoll am 28. November 2018 über 2000 Jungaale bei einem malaysischen Reisenden auf dem Flughafen sicherstellen.

In einem Koffer hatte er zwei Styroporboxen mit Plastiktüten verstaut, in denen sich die Glasaale befanden. Sie waren vermutlich für asiatische Restaurants aber auch für die Herstellung von Potenzmitteln bestimmt. Die Gewinnmargen sind bei Schmugglern so hoch wie nie. In Asien bringen 1000 Jungaale mehrere Tausend Euro ein. In Deutschland hingegen haben die Tiere einen Wert von einigen Hundert Euro. Kein Wunder, dass Schmuggler einiges dafür in Kauf nehmen, um die Jungaale über die Grenzen zu bringen.

Die beschlagnahmten Aale haben inzwischen ein neues zuhause gefunden. Sie wurden von den Beamten im Rhein ausgesetzt und können sich so hoffentlich sicher und unbeschadet auf den Weg zu ihren Laichgründen machen.

Die an den Küsten ankommende Aal-Brut wird in Flussmündungen Frankreichs, Englands, Spaniens, Portugals und Italiens abgefischt. Bis 2011 wurden Glasaale im großen Stil nach Asien exportiert und als hochpreisige Delikatesse vermarktet. Die heute gefangenen Fische werden zum Teil immer noch verzehrt – legal und illegal! Foto: Heidrich

Die an den Küsten ankommende Aal-Brut wird in Flussmündungen Frankreichs, Englands, Spaniens, Portugals und Italiens abgefischt. Bis 2011 wurden Glasaale im großen Stil nach Asien exportiert und als hochpreisige Delikatesse vermarktet. Die heute gefangenen Fische werden zum Teil immer noch verzehrt – legal und illegal! Foto: Heidrich

Aalbestand weiterhin in Gefahr

Wenn sein Bestand weiter schrumpft und nichts dagegen unternommen wird, könnte der Aal in wenigen Jahrzehnten aussterben. Aber es passiert etwas: Eine Allianz für den Aal tut, was sie kann, um den Negativtrend zu stoppen. Das große Ziel ist eine 40-prozentige Blankaal-Abwanderung. Der Prozentsatz bezieht sich auf die ursprüngliche Population der Blankaale vor jeglichem menschlichen Einfluss. Angesichts historisch niedriger Bestände ein Fantasiewert zum jetzigen Zeitpunkt. Momentan haben wir nicht mal annähernd einen Aal-Gesamtbestand, der 40 Prozent der einstigen Aal-Massen ausmachen würde. Es ist eine Mammut-Aufgabe, die bewältigt werden will.

Neben Wissenschaftlern, der Politik und einigen wenigen Naturschutzorganisationen sind es vor allem Angler, die sich abermals für den Artenschutz stark machen, so wie es bei Meerforelle und Lachs auch der Fall war und ist.


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