Vor einigen Tagen kam es bei einem Angelturnier in Ohio zu einem dreisten Betrugsfall. Zwei der Teilnehmer wurden vor laufender Kamera dabei erwischt, dass sie ihre gefangenen Fische mit Gewichten ausstopften. So hätten sie sich beinahe den ersten Platz gesichert. Der Fall ging um die Welt, selbst hier in Deutschland berichteten mehrere Nachrichtenportale darüber. Nach dem Betrug bei dem Angelturnier müssen die beiden Teilnehmer sich nun wegen mehrerer Straftaten verantworten. Ihnen drohen Geld- und Haftstrafen.
Nicht der erste Betrug bei einem Angelturnier
Bei den Angeklagten handelt es sich um die beiden Angler Jacob Runyan, einen 42-jährigen aus Ohio, und den 35 Jahre alten Chase Cominsky aus Pennsylvania. Beiden werden mehrere Punkte vorgeworfen. Zu dem Betrug kommt noch schwerer Diebstahl sowie der Besitz krimineller Werkzeuge. Außerdem wird ihnen der illegale Besitz von Tieren als weiteres Vergehen vorgeworfen. Beamte des Ohio Department of Natural Resources beschlagnahmten außerdem ihr Angelboot und den Trailer. Sie werteten beides als Werkzeug für die Verbrechen der Männer.
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Fast 30.000 Dollar Preisgeld erschlichen
Bei dem Angelturnier ging es um weit mehr als „nur“ den ersten Platz auf dem Treppchen. Runyan und Cominsky hätten fast 30.000 Dollar als Preisgeld gewonnen. Ironischerweise hätte dazu auch eine Trophäe für das „Team des Jahres“ gehört.
Fast wäre es auch dazu gekommen, hätte Jason Fischer, der Leiter des Angelturniers, keinen Verdacht geschöpft. Er schnitt die Bäuche der gefangenen Walleyes (Verwandten des Zanders) auf und brachte mehrere Gewichte zum Vorschein. Außerdem hatten die Betrüger auch Fischfilets in die Fänge gestopft. Beide standen schon früher im Verdacht, bei Angelturnieren zu betrügen.
„Filets sollten verhindern, dass das Blei Geräusche macht“
Chuck Earls, einer der Teilnehmer des Turniers, berichtete im Magazin Field & Stream von seinen Eindrücken. Er vermutet, dass die beiden Angler Fischfilets in die Walleyes steckten, um das unnatürliche Gefühl der Gewichte zu verdecken. „In den fünf Fischen steckten insgesamt 8 Pfund an Blei“, sagte er. „Ich denke, die Walleye-Filets sollten verhindern, dass das Blei Geräusche macht, oder der Fisch es ausspuckt.“
Nachdem die beiden Betrüger überführt worden waren, verließen sie das Turnier – allerdings nicht, ohne allen Umstehenden den Mittelfinger zu zeigen. „Sie zeigten keinerlei Reue“, sagte Earls.
Anglern drohen Geld- und Haftstrafen für Betrug bei Angelturnier
Inzwischen haben Beamte des Ohio Department of Natural Resources den Vorfall untersucht. Sie stellten Angelboot und Trailer der Angler als Beweismaterial sicher. Am 26. Oktober wird eine Anhörung stattfinden, um das Strafmaß für den Betrug bei dem Angelturnier festzusetzen. Im Falle einer Verurteilung drohen den beiden Anglern ein Jahr Gefängnis und Geldstrafen von 2.500 Dollar – und zwar für jedes einzelne Vergehen.
Earls hofft, dass dieser Betrugsfall dem Angelturnier nicht langfristig schaden werde. „Nachdem sie weg waren, haben wir das Event gemeinsam beendet“, sagte er. „Es gibt immer ein Licht am Horizont. Ich denke, es wird uns als Gemeinschaft und als Sportliga näher zusammen bringen. Und vielleicht bringt dieser Fall einige Veränderungen mit sich, die zukünftige Betrugsfälle verhindern werden.“
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