Springende Kleinfische verrieten an der Stever bei Dortmund einen raubenden Großfisch. Ingo Schlösser vermutete einen Hecht und sah sich das Schauspiel nicht lange an. Er legte seinen Köderfisch genau an dieser Stelle aus. Mitten in der Nacht kam der erhoffte Biss.
Alle Jahre wieder am Pfingstwochenende nutzt Ingo Schlösser ein paar Stunden seiner freien Zeit, um an der Stever zu angeln. Der kleine Fluss bei Dortmund hielt in den vergangenen beiden Jahren kapitale Fische für ihn bereit. Aale von über einem Meter Länge konnte er an einem Vereinsabschnitt des ASV Dortmund fangen. Am 22. Mai fügte er dieser Erfolgsgeschichte mit dem nächsten kapitalen Schlängler eine weiteres Kapital hinzu. Am Abend beobachtete Ingo Schlösser aus dem Wasser springende Kleinfische, die vor einem Raubfisch zu flüchten schienen. Der angelnde Heizungsinstallateur aus Dortmund vermutete im ersten Moment einen Hecht auf Beutezug. Schnell präparierte er seine Raubfischrute, zog ein etwa 10 Zentimeter langes, totes Rotauge auf das Stahlvorfach mit Drilling und versenkte seinen Köder an der Grundmontage in Ufernähe. Stunden des Wartens vergingen, nichts tat sich an der Rute. Erst mitten in der Nacht zwischen halb eins und eins machte sich der Bissanzeiger bemerkbar, als Schnur von der Rolle gezogen wurde. Ingo Schlösser wartete noch einen Augenblick, ehe er Kontakt zum Köder aufnahm und den Anhieb setzte. Sofort spürte er einen starken Widerstand am anderen Ende der Schnur. Die Fluchten des Fisches waren so stark, dass er zunächst ein paar Meter von der Schnur abzog. Der Angler ließ sich aber nicht aus der Ruhe bringen und drillte den Fisch routiniert aus. Als er an der Oberfläche auftauchte, war die Überraschung und Freude groß, denn statt des erwarteten Hechtes hatte wieder ein Monster-Aal gebissen. Ingo Schlösser landete den 109,5 Zentimeter langen und 6 Pfund schweren Schlängler sicher mit dem Kescher.
