100.000 Dollar: Teures zurücksetzen

Die Fischereibehörden in der kanadischen Provinz Nova Scotia wollen ihre Gewässer frei von Schwarzbarschen und Kettenhechten halten. Wer diese Arten zurücksetzt, dem drohen drastische Strafen.

Schwarzbarsch am Popper.

Bild: O .Portrat

Wer einen Schwarzbarsch in Nova Scotia zurücksetzt, dem drohen 100.000 Dollar an Strafe.

Der Margaree-River in Nova Scotia ist ein Salmonidengewässer erster Güte. Und das soll auch so bleiben. Der Fluss, in den vor allem Atlantische Lachse aufsteigen, soll frei von anderen Fischarten bleiben. Deshalb wurden Höchststrafen für Angler verhängt, die Fische wie Schwarzbarsche und Kettenhechte (pickerel) zurücksetzen. Beim erstmaligen Zurücksetzen bittet die kanadische Regierung mit 100.000 Dollar zur Kasse. Bei wiederholten Vergehen werden 500.000 Dollar oder zwei Jahre Gefängnis fällig.

Schwarzbarsch zurückdrängen

Der Grund: Im Osten Kanadas zählen nur Forellen und Atlantische Lachse. Doch in den vergangenen Jahren wurden illegal Schwarzbarsche in diese reinen Salmonidengewässer eingebracht. Und diese Raubfische haben sich fortgepflanzt. Um den Invasoren Herr zu werden, hat die Regierung in Nova Scotia ein strenges Tötungsgebot von Schwarzbarschen und Pikerel eingeführt.

Klimawandel fördert Invasoren

Ranger vor Ort machen den Klimawandel für das starke Wachstum der ungewünschten Fischarten verantwortlich. Dadurch steigt die Wassertemperatur in den Salmonidengewässern. Deshalb halten sich die Bachforellen und vor allem ihre Brut an einigen wenigen kühleren Gumpen auf, wo sie leichte Beute der Raubfische werden. Deshalb muss jede fremde Fischart getötet werden.

Personalmangel hemmt Schwarzbarsch-Bekämpfung

„Das größte Problem bei einer solchen Gesetzgebung ist aber die lückenlose Überwachung der Angler am Wasser“, meint Paul McNeil, der Präsident der Margaree Salmon Association. „Die Bußgelder auszusprechen, scheitere schon an der Manpower der Polizei“.

Als der Snakehead sich südlich der kanadischen Grenze ungehindert ausbreitete, wurde auch im US-Staat Maryland ein „Tötingsgebot“ erlassen. Doch das Gesetz reichte nicht aus, die Ausbreitung dieser Fischart zu verhindern. Und auch hier gab es nicht genügend Personal, um das Gesetz durchzusetzen.

Belohnung statt Bestrafung

In den US-Staaten Washington und Oregon setzt man dagegen auf ein Belohnungssystem statt auf Strafe. Für jeden toten Fisch einer invasiven Art, erhält man eine Prämie. Das hat dazu geführt, dass sich manche Angler auf das Befischen von invasiven Arten konzentriert haben und sich so ein Zubrot verdienen.


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