Ein Angler hat im Ontariosee (USA) einen vermeintlichen Rekord-Fisch gefangen. Bei dem Exemplar sollte es sich um eine Forelle handeln, die Fischereibiologen jedoch als einen „Hybrid-Fisch“, eine Mischung aus zwei Lachsarten identifizierten. Über den Fang seiner „Falschen Forelle“ konnte sich der Angler trotzdem freuen.
Im Ontariosee gibt es die wohl größten Silberlachse der Welt. Diesen wird dort beim Schleppen mit großen Fliegen nachgestellt. Deshalb war Charterboot-Kapitän Tony Buffa felsenfest davon überzeugt, einen neuen Silberlachs-Rekord an Bord zu haben, den sein Gast Johnnie Rudisil auf eine geschleppte Fliege, eine Green Krinkle, gefangen hatte. Der Fisch sah aus wie ein Silberlachs und wog genau 31 Pfund 370 g (rund 14,5 Kilogramm). Das wurde von einer geeichten Waage, wie sie bei Angelwettfischen zum Einsatz kommt, bestätigt. Dann legte Buffa den Fang seines Gastes auf Eis, um ihn am folgenden Tag bei einem DEC (Department of Environmental Conservation) vorzustellen und anerkennen zu lassen.
„Falsche Forelle“ entpuppt sich als Mischung aus Silber- und Königlachs
Und dies kam zu folgendem Ergebnis: Auf den ersten Blick hatte Tony Buffa natürlich recht. Allerdings handelt es sich hier um einen Hybriden, eine Kreuzung zwischen Silber- und Königslachs. Um diese genaue Entscheidung zu treffen, schnitt der Bundesbeamte dem Fisch den Bauch auf und zog die „Pyloric Caeca“ aus seinem Bauch. Die Pyloric Caeca sind fingerförmige Taschen, die sich zwischen Magen und Darm eines Fisches befinden. Silberlachse besitzen zwischen 53 und 80 dieser Taschen, Königslachse zwischen 124 und 209. Tony Buffas Fisch zählte zwischen 94 und 100. „Wir haben dreimal nachgezählt“, berichtet Gamewarden Bishop. Der Fisch ist also eindeutig eine Mischung zwischen Silber- und Königslachs.
Riesenfisch gefangen: Alle Merkmale berücksichtigen
Auch die Schwanzflosse zeigt Merkmale vom Königslachs, die Afterflosse die vom Silberlachs. Bishop erklärt: „Solche Hybriden kommen nur selten im Ontariosee und seinen Zuflüssen vor“. Hybridisierung erfolgt auf natürliche Weise wie auch in den Bruthäusern des Staates. Johnnie und mir hat der Fisch den Atem verschlagen und egal ob Hybride oder nicht – wir hatten einen tollen Angeltag.“