Sing‘ mir das Lied vom Schied

Wahrscheinlich hat Dominique Holzmann seinen Vater Dieter mit ganz anderen Worten aufgefordert, ihm nun endlich zu verraten, wie man so einen kapitalen Rapfen fängt. Wie auch immer – es hat funktioniert!

Der dritte Wurf brachte diesen "Schied" an den Haken: 82 Zentimeter und 4,85 Kilo. Gefangen in der Havel bei Caputh (nahe Berlin) auf einen glittergrünen Gummifisch ohne Schaufelschwanz. Die Holzmänner gehen vor dem Barschangeln immer erst auf Rapfen alle Fotos privat

In manchen Gegenden Deutschlands nennt man den Rapfen auch Schied. Fragen wir besser nicht, warum. Viele Angler, die schon mal versucht haben, ihn in der Küche zuzubereiten, meinen es zu wissen… Die Holzmanns sind beide begeisterte Angler. Vor jeder Barsch-Session an der Havel bei Caputh werfen sie zehnmal auf Rapfen – das ist ein festes Ritual. Und beim Senior klappte es auch diesmal: Schon beim dritten Wurf blieb der Gummifisch abrupt stehen – aber so dicht unter der Oberfläche konnte es kein Hänger sein. Also Anhieb! Fast fünzig Meter Schnur flogen von der Rolle. Es dauerte eine Dreiviertelstunde, dann lag er im Kescher: ein „Schied“ von 82 Zentimetern und knapp zehn Pfund.

Papa, sag' mir nochmal, wie du das machst. Dominique ist ganz heiß darauf, auch einen Rapfen zu fangen. Und der Senior ist ein erfahrener Lehrer, der alle Tricks des Spinnangelns beherrscht!

Papa, sag‘ mir nochmal, wie du das machst. Dominique ist ganz heiß darauf, auch einen Rapfen zu fangen. Und der Senior ist ein erfahrener Lehrer, der alle Tricks des Spinnangelns beherrscht!

Nun wollte Junior Dominique natürlich nochmal ganz genau wissen, wie das geht. Anderthalb Stunden kurbelte er tapfer einen kleinen Wobbler durchs Havelwasser. Nichts. Dann gab er enttäuscht auf und band einen Spinner an die Schnur, um wenigstens noch ein paar Barsche zu erwischen. Doch die Konzentration war nun futsch. Gleich der erste Wurf ging Richtung Wolken: Er hatte eigentlich unter die überhängenden Zweige eines Baums werfen wollen, aber der Spinner düste eher in Richtung Erdorbit, über die Zweige hinweg. Autsch. Verwirrt rief er, dass da wohl ein Fisch in den Zweigen sitzen müsse, denn er spürte deutlich die Schläge eines durchaus ernst zu nehmenden Flossentiers…
Na bitte! 62 Zentimeter und 2,1 Kilo - das ist für den Einstand mehr als nur gut...

Na bitte! 62 Zentimeter und 2,1 Kilo – das ist für den Einstand mehr als nur gut…

Senior Dieter sah sich die Angelegenheit kopfschüttelnd an und machte eine erstaunliche Feststellung: Sohnemann hatte den Baum etwa fünfzehn Meter überworfen, und anscheinend nahm ein Fisch den aufs Wasser schlagenden Spinner ohne zu zögern! Dieter Holzmann stieg ins Wasser und fummelte behutsam die Schnur aus den Ästen. Dann konnte Junior Holzmann den Fisch endlich ausdrillen. So kam er zu seinem ersten, wenn auch etwas kuriosen Rapfen. Satte vier Pfund und 62 Zentimeter. Schwein gehabt – aber auch gut gemacht. Tolles Team, die beiden Holzmänner!
vorheriger beitrag

12x BLINKER

+ BLACK MAGIC FEEDERSET

Cover der Angelwoche 01/2025: Hecht-Geratter!

AngelWoche

AngelWoche ist die aktuellste und meist verkaufte Angelzeitung auf dem deutschen Markt. News aus der Industrie, aktuelles von den Angelgewässern, reich bebilderte, kurz und verständlich gehaltene Artikel, verbunden mit einer großen Themenvielfalt charakterisieren die AngelWoche.

Ihre FliegenFischen Ausgaben

in einem einzigartigen Nachschlagewerk

JETZT SAMMELN!

 

Sammeln Sie Ihre Ausgaben zu einem einzigartigen Nachschlagewerk!

Der neue KARPFEN 05/2024 – am Kiosk und online erhältlich!

Internationales Karpfenmagazin

ANGELSEE aktuell 01/2025 – am Kiosk und online erhältlich!

Das Magazin für Forellenangler

ANGELSEE aktuell ist das einzige Magazin im deutschsprachigen Raum für die stetig wachsende Zahl der Angler, die an Angelseen, auch Forellenteiche genannt, ihre Köder auswerfen.
Next Prev
Blinker
AngelWoche
FliegenFischen
Kutter & Küste
karpfen
ANGELSEE aktuell