Fast wie jedes Jahr im Sommer kursieren in den Medien Berichte über Welse, die Badegäste angreifen und Vögel von der Wasseroberfläche fressen. Auch in den aktuell heißen Tagen ist ein Weiher in Offenbach von einem sogenannten „Problem-Wels“ betroffen. Mit Bezeichnungen wie „Küken-Killer“ oder auch „Wally“ hat der gefrässige Räuber artgeschützte Küken von Teichhühnern und Stockenten gefressen und ist in den Medien berühmt geworden. Grund genug für Stadt sich dem „Problem-Wels“ anzunehmen und Berufsfischer zu beauftragen, die den Fisch mit Netzen aus den Weiher holen sollen. Anfangs waren auch Angler im Gespräch, die mit Köderfischen und Pellets ihr Glück im Gewässer versuchen sollten. Doch das wurde letztendlich von der Stadtverwaltung abgelehnt, da Tierschützer dagegen protestierten, weil der Fisch von Anglern dann auch getötet und verzehrt werden müsse. Eine Umsetzung in ein anderes Gewässer sei in diesem Fall die besser Lösung.
Wels im Weiher des Dreieichparks – Kleiner als vermutet
Der gefrässige Räuber soll laut Schätzungen eine Länge von 1,50 Meter und ein Gewicht von circa 25 Kilo haben. Dies geht aus einer Bestandserfassung des letzten Jahres hervor. Damals hatte der Urian eine Länge von 1,20 Meter. Ende Juli wurden nun eine Gruppe von Berufsfischern beauftragt, um mit Netzen den Fisch aus dem Weiher zu holen. Quer über den See legten die vier Männer ein großes Netz aus, in der Hoffnung, dass ihnen etwas großes in die Masche geht. Doch auch nach mehreren Stunden kam keine Bewegung ins Spiel. Dann in der Nacht der erste Kontakt. Ein größerer Fisch geht den Fischern ins Netz und spuckt einen Fisch aus, der sich in den Maschen verheddert. Doch der Verursacher blieb nicht hängen. Auf dem Nachrichten-Portal op-online.de berichtet der Fischer über seine Vermutung: Der Fisch sei keine 1,50 Meter lang, sondern viel kleiner. Er schätzt den Waller auf maximal einen Meter Länge. „Wally“ sei vermutlich gar nicht mehr im See, so der Berufsfischer Stitz. Womöglich könnten Schwarzangler den Räuber bereits gefangen und mitgenommen haben.
Hohe Kosten, kein Fisch
Nun rudert die Stadt Offenbach zurück und sei sich nicht mehr sicher, ob das kleinere Exemplar aus dem Weiher geholt werden muss, da von ihm keine Gefahr für die artgeschützten Vögel ausgeht. Da im Jahr 2019 der Park sowie der Weiher saniert werden sollen wird nun überprüft, ob weiterer Handlungsbedarf besteht. Die Kosten für die „Sommerloch-Aktion“ belaufen sich auf einen vierstelligen Betrag, der aus Steuergeldern finanziert wurde.