Dass Raubfischweltmeister Dietmar Isaiasch nicht nur hervorragend Zander fangen kann, sondern auch in der Lage ist, selbst Kindern zu vermitteln, wie das geht, bewies er an einer Schule in Tecklenburg. Dort agierte Dietmar als Lehrer.
Besuch aus den benachbarten Niederlanden ist in Tecklenburg normalerweise nicht ungewöhnlich, doch heute kamen keine Scharen von Senioren, um sich die Altstadt anzusehen, sondern der Raubfischweltmeister Dietmar Isaiasch kündigte sich an, um Schüler der Hauptschule Tecklenburg in Sachen modernes Raubfischangeln zu unterrichten. In Absprache mit dem Lehrer Johannes Lohmöller, der verschiedene Angelaktivitäten der Hauptschule, wie zB die Angel-AG, den WPU Angeln, sowie die Projektfahrten des HSTE Fishing Teams nach Dänemark zum Meerforellenangeln leitet, wurden im Vorfeld für den Tecklenburger Raum angelspezifisch bedeutende Themen bestimmt. Der Schwerpunkt wurde auf das recht anspruchsvolle Angeln vom Ufer mit Kunstködern auf Zander in den benachbarten Kanälen Mittellandkanal, Zweigkanal und Dortmund-Ems-Kanal gelegt. Bevor es in den Unterricht ging, wusste der sympathische Recklinghäuser, der seit einigen Jahren mit seiner Frau in den Niederlanden wohnt, zu berichten, dass er selber gerne Lehrer geworden wäre und die Kanalangelei in seiner Jugend im Ruhrpott mit seinen vielen künstlichen Wasserstraßen sein Metier war. Die Voraussetzungen für eine tolle Schulveranstaltung waren also gegeben! Als Dietmar dann selbst im Klassenzimmer begann die Tische und Stühle ordentlich zu positionieren und aus der kalten Buchse mal eben auf die Schnelle eine Tafelzeichnung eines perfekten Zanders samt Kunstköder anfertigte, ahnten die bereits anwesenden Lehrer, dass dieser Mann seinen Auftrag sehr sehr ernst nahm und sich unheimlich darauf freute, seinen unfassbaren Wissensschatz zu teilen und die Kinder für das schönste Hobby der Welt zu begeistern. Nachdem die 30 Schüler -mehr konnten trotz noch größerer Anfrage leider nicht im größten Klassenzimmer der Schule untergebracht werden- eintraten, gab es pünktlich zur 5. Stunde los: Dietmar begrüßte die Kinder herzlich und nahm sie vom ersten Augenblick an mit in die faszinierende Welt des Raubfischangelns. Über die Biologie der einzelnen Fische Hecht, Barsch und Zander mit ihren jeweiligen Eigenschaften, ging es weiter in den Bereich Physik. So erkannten die Teilnehmer, unterstützt durch Dietmars sensationell gute Schnellzeichnungen an der Tafel, wie die Anordnung und Beschaffenheit der Augen für unterschiedliche Sichtfenster und Sehfähigkeiten bei den Räubern sorgt. Es wurde der Luftaustausch der Fische durch die jeweilige Schwimmblaseneigenschaft mit ihrem Zusammenhang auf den Lebensraum und das Jagdverhalten unserer stacheligen Freunde erklärt. Neue Fische in den Kanälen, wie z.B. die Schwarzmeergrundeln, spielen ebenso eine Rolle bei der Jagd nach Zandern, wie z.B. Schifffahrt, Sonnenstand und Uferbeschaffenheit. Darauf basierend erklärte Dietmar in seiner erfrischenden Art verschiedene Vorgehensweisen, um erfolgreich zu sein und forderte die Kinder auf, das Wichtigste nie zu vergessen: die Praxis am Wasser und das Angeln selber! Als es zur 6. Stunde klingelte und Johannes Lohmöller fragte, ob die Kinder eine kurze Pause nach dem rasanten Vortrag des Energiebündels benötigten, wurden die anwesenden Lehrer erneut verblüfft.Die Antwort der Kinder lautete nämlich unisono: Wir wollen keine Pause haben, wir arbeiten weiter! So sollte es dann sein. Anhand der von den Lehrern bereitgestellten und bunt gemischten Angelmaterialien erklärte Dietmar nun erfolgreiche Techniken und Strategien um erfolgreich zu sein. Auch hier stimmte der Bezug zur Angelwirklichkeit der Kinder, da auch Dietmar als Knirps mit dem Fahrrad und seinen Angelkumpels gemeinsam den Kanal abging und sie mit- und voneinander gelernt haben. Diesen Punkt des Teilens von erlangtem Wissen stellte Dietmar dann noch als besonders wichtig heraus: Wenn Ihr nur für euch angelt und nichts preis gebt, könnt Ihr auf lange Sicht nicht erfolgreich sein!!! Ihr müsst gemeinsam aktiv sein und voneinander profitieren! Als probate Techniken auf Zander wurden dann noch das Vertikalangeln an Spundwänden und das Wurfangeln an den Steinpackungen genau vorgestellt. Auf Fragen der anwesenden Schüler (und Lehrer) wurde ausführlich eingegangen Nimm einfach die Köder, die du fischen möchtest mit in den Laden und hänge ihn dort in die Rute ein. Die Rute darf sich nur so weit biegen. Es ist egal welche Rute du von welchem Hersteller kaufst, sie muss gut in der Hand liegen und dir gefallen!. Am Ende der Veranstaltung, für die die Kinder freiwillig zwei Stunden länger in der Schule blieben, zeichnete Dietmar jedem Kind auf Wusch eines seiner großartigen Zanderportraits ins Heft und bot die Hilfe der Lehrer kategorisch ab, Kopien anzufertigen: Natürlich bekommt jedes Kind ein Original, aber ich kann gerne gleichzeitig eure Fragen beantworten, Berti und Hannes. Das tat er dann auch noch eine recht lange Zeit mit Freude und in der Zwischenzeit verteilten die beiden Lehrer Geschenke Dietmars in Form von Mützen, DVDS und reichlich Gummiködern, die er im Vorfeld exakt für das Kanalangeln zusammengestellt hatte. Bevor er dann im Dienst seiner Firma Fox Rage zur Raubfischmesse nach Bremen weiterfuhr, versprach der Weltmeister, dann noch, dass er auf jeden Fall noch einmal wiederkommen will um dann am Wasser zur Praxis zu kommen. Abschließend bleibt zu sagen, dass Dietmar Isaiasch den Funken grandios überspringen lassen konnte und durch ein didaktisches Feuerwerk auch als Lehrer Weltklasse bewiesen hat. Er ließ absolut begeisterte Kinder zurück und selbst die anwesende Freundin von Johannes Lohmöller hat jetzt nach eigenen Angaben mehr Verständnis für die totale Angelleidenschaft ihres Mannes!