Schutz durch Nutzung: Diesen Grundsatz schreibt man im US-Bundesstaat groß. Ein Beispiel dafür ist ein Besatzprogramm, das in dieser Woche stattfindet. Im Menominee River, einem Grenzfluss zwischen den beiden US-Bundesstaaten Wisconsin und Michigan, sollen 9.000 Glasaugenbarsche ausgesetzt werden. Das ist vor allem für Angler eine erfreuliche Nachricht: Glasaugenbarsche, Verwandte des Zanders, sind unter amerikanischen Anglern beliebte Zielfische.
Bestand der Glasaugenbarsche ging zuletzt zurück
Die Organisation Wildlife Unlimited, die den Besatz organisiert, hat in den vergangenen Jahren einen starken Rückgang des Bestandes beobachtet. Grund dafür sind neben dem Druck der Angler auch die hohe Sterblichkeit der Brütlinge. Vor allem kleinere Fische würden die ersten Monate ihres Lebens oft nicht überstehen. Beim Besatz der Glasaugenbarsche werden daher ältere Jungtiere ausgesetzt, die im letzten Frühjahr geschlüpft und bereits ca. 15 Zentimeter lang sind. Für diese Fische sei die Überlebenschance höher.
„Unser Ziel ist es, den Bestand der Glasaugenbarsche auf ein nachhaltiges Niveau anzuheben“, sagte Jim Nicolas, Schatzmeister bei Wildlife Unlimited. „Das hier ist also kein reiner Put-and-Take-Besatz. Wir hoffen, dass wir genügend Fische in das Flusssystem bekommen, damit sie sich fortpflanzen können. So lässt sich eine hochwertige Fischerei erhalten.“
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Angler sollen eine gute Fischerei erleben
Bob Baker, ebenfalls Mitglied bei der Organisation, fügt hinzu: „Wir wollen, dass die Leute die natürlichen Ressourcen hier genießen können – die Gewässer und Seen, die wir haben. Der Besatz ist Teil dieses Programms.“ Die Maßnahme sei die erste ihrer Art im Menominee River seit 50 Jahren.
2.200 Glasaugenbarsche sind bereits ausgesetzt worden, im Laufe der Woche soll ihre Zahl auf über 9.000 anwachsen.
Glasaugenbarsche – die amerikanischen Verwandten des Zanders
Glasaugenbarsche (Sander vitreus) gehören zu den Echten Barschen und sind nahe Verwandte des Zanders. Sie erreichen Größen von über einem Meter und können mehr als 10 Kilogramm schwer werden. Ihren Namen verdanken sie der Färbung ihrer Augen, die an eine Trübung erinnert – daher auch der englische Name „Walleye“. Dies hat jedoch nichts mit einer Sehschwäche zu tun, sondern im Gegenteil. Wie auch der Zander besitzt der Glasaugenbarsch eine lichtreflektierende Schicht hinter der Netzhaut, die ihn im Dunkeln besser sehen lässt. Entsprechend bevorzugen die Fische die Nacht und die Dämmerung, um auf die Jagd zu gehen. In trüben Gewässern sind sie jedoch auch tagsüber aktiv.
Die räuberischen Fische sind in vielen Teilen von Nordamerika beheimatet, darunter auch im Einzugsgebiet des Sankt-Lorenz-Stroms, zu dem auch der Menominee River gehört.
Quelle: Upper Michigan Source