Nach Erkenntnissen des Landessportfischerverbandes (LSFV) Niedersachsen breitet sich der Wolgazander in immer mehr niedersächsischen Gewässern aus. Deshalb setzt der Verband auf Mithilfe der Angler, um der fremden Fischart wieder Herr zu werden.
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet des Wolgazanders liegt im Einzugsgebiet von Wolga, Donau und Ural. In Niedersachsen tauchten die ersten Wolgazander im Sommer 2010 im Mittellandkanal, später auch im Elbe-Seitenkanal auf. Die Herkunft der Fische ist unklar. Wahrscheinlich wurden sie illegal besetzt. Welche Risiken bestehen, wenn sich die Wolgazander weiter unkontrolliert ausbreiten? Fischereiwissenschafter befürchten eine mögliche Hybridisierung mit dem heimischen Zander. Hierdurch kann es zu einer Veränderung des Genpools beider Arten kommen. Außerdem ist der Wolgazander eine weiterer Nahrungskonkurrent für Barsche und Zander, was deren Wachstum und Laicherfolg beeinträchtigen könnte. Auch kann es durch die neue Art zu unvorhergesehenen Veränderungen der heimischen Ökosysteme kommen.Da Wolgazander kleinwüchsig sind, ist eine genaue Bestimmung vor allem bei kleineren Fischen notwendig. Für den Wolgazander gibt es weder ein Mindestmaß noch eine Schonzeit. Deshalb bittet der Landessportfischerverband die Angler, gefangene Wolgazander zu entnehmen, damit sich diese nicht in die angrenzenden Einzugsgebiete von Elbe und Weser ausbreiten können. Auch sollte man die Fänge mit Ortsangabe melden. Ansprechpartner beim LSFV ist der Fischereiwissenschaftler Thomas Klefoth ([email protected]). Wie unterscheidet sich nun der Wolgazander vom heimischen Zander? Dem Wolgazander fehlen die sogenannten Hundszähne, ein sicheres Unterscheidungsmerkmal. Außerdem hat der Wolgazander stark ausgeprägte Seitenstreifen, die bis zum Bauch reichen. Die Seitenstreifen des heimischen Zanders sind weniger ausgeprägt und gehen zum Bauch hin in eine Punktierung über. Das vom Landessportfischerverband Niedersachen veröffentlichte Infoblatt über die Unterscheidungsmerkmale von Wolgazandern zu heimischen Zandern können Sie hier einsehen.