Von so einem Fisch hatte André Sicker bislang nur geträumt: Am Rhein
legte der 25-Jährige einen mehr als einen Meter langen Zander auf die
Schuppen. Der Stachelflosser konnte einem Rotauge an der Grundmontage
nicht widerstehen.
In den vergangenen Tagen hatte André Sicker aus Hamminkeln immer wieder von tollen Zanderfängen im Rhein gehört. Die Angler sollen die Räuber hier in schöner Regelmäßigkeit mit Köderfischen überlistet haben. So entschloss sich André Sicker, der sonst bevorzugt mit modernen Kunstködertechniken wie Dropshot angelt, auch dazu, auf die Naturköder zu setzen. Er stippte sich ein etwa zehn Zentimeter langes Rotauge und köderte es im Rücken an den Drilling seiner Grundmontage. Ein 80 Gramm schweres Blei hielt das tote Rotauge dicht an der Steinpackung. Gegen 9 Uhr lief plötzlich Schnur von der Rolle, so dass André Sicker den Anhieb setzte und gleich heftigen Widerstand spürte. Noch ahnte er nicht, was für ein dicker Brocken den Köderfisch geschnappt hatte. Erst nach einem etwa 20-minütigen Drill an der 3,60 Meter langen Rute konnte der Angler aus Hamminkeln den Zander keschern. „Ich hatte ziemlich viel Glück, denn der Fisch war nur im Maulwinkel gehakt“, sagt André Sicker über seinen Traumfang. Der Zander brachte es auf 102 Zentimeter bei einem Gewicht von 20 Pfund 100 Gramm. Für den Angler ist es der kapitalste Zanderfang. Seine persönliche Bestmarke lag bislang bei 94 Zentimetern.