Ist Zanderangeln in der Nacht erfolgreicher?
Die Raubfische haben ein ausgesprochenes gutes Sehvermögen und zählen im Gegensatz zum Aal und Wels zu den Sichträubern. Mit ihren großen Augen können sie selbst in den trübsten Gewässern ihre Beute ausmachen und bejagen, und das zarte Zanderfilet ist auf den Tellern sehr beliebt. Sie werden auch häufig als Glasaugen bezeichnet und wenn man sie im dunkeln mit einer Lampe anstrahlt, glühen ihre Augen regelrecht auf. Generell kann man sagen, dass Zander in klaren Gewässern ihre Fressphasen in die Nacht verlegen, da sie grelles Licht am Tag vermeiden. Ist ein Gewässer dauerhaft trüb, hat man auch tagsüber gute Chancen beim Zanderangeln. In der Nacht kommen sie teilweise so dicht an die Uferbereiche heran, dass man sie jagen hört oder sogar ihre Rückenflossen an der Wasseroberfläche sehen kann.
Zander kann man nur in tiefen Gewässern fangen?
Falsch! Auch in flachen Gewässern lassen sich Zander fangen. Denn häufig grassiert die Meinung, dass ein Zandergewässer immer tief sein muss. Aber auch in Seen oder Flüssen die nur 1 Meter tief sind, kommen Zander vor und man kann sie dort fangen. Man sollte dann nur seine Köder an die Wassertiefe anpassen. Außerdem sollte man bei grellen Lichtverhältnissen den Angeltrip in die Nacht oder auf einen trüben, bewölkten Tag verlegen.
Tipp: Steigendes Wasser bedeutet eine verstärkte Eintrübung – was zur Folge hat, dass Zander auch tagsüber beißen. Bei Niedrigwasser ist das Wasser kaum eingetrübt und die Zander beißen eher in der Dämmerung, nachts oder bei bedecktem Himmel.
Fängt man Zander am besten mit Gummifischen?
Vorrangig sind Gummifische die beste Wahl zum Zanderangeln. Denn am Tag halten sie sich überwiegend am Grund auf und mit Weichplastikködern am Jigkopf lassen sich die potenziellen Spots effektiv beangeln. In der Nacht hingegen sind meist Wobbler die bessere Wahl. Diese sollten dann dicht an Uferbereichen wie Steinpackungen oder flachen Uferregionen entlang geführt werden. Auch mit dem Blinker lassen sich Zander fangen – und Grundeln sind für Zander ein gefundenes Fressen!
Hänger lassen sich beim Zanderangeln oftmals nicht vermeiden. Wie Du sie wieder befreien kannst, zeigen wir Dir in diesem Videobeitrag!
Muss eine Zanderrute eine straffe Aktion haben?
Eine weiche Rute mit einer parabolischen durchgehenden Aktion ist beim Zanderangeln fehl am Platze. Die richtige Spinnrute sollte daher eine straffe Spitzenaktion haben. So lässt sich ein Gummifisch optimal über den Grund führen, der Köderkontakt wird besser übertragen und vor allem kommt auch der Anschlag bestmöglich durch. Denn Zander haben knöcherne Mäuler und wenn dort der Haken nicht richtig sitzt, verliert man den Fisch.
Hat ein Stahlvorfach eine Scheuchwirkung?
Wie in Punkt eins beschrieben, haben Zander extrem gute Augen. Daher ist beim Zanderangeln eine Montage mit einem Fluorocarbon-Vorfach häufig die bessere Wahl. Dieses ist im Wasser sehr unauffällig und bringt in der Regel mehr Bisse und letztendlich Zander an den Haken.
Wann ist die beste Jahreszeit?
Obwohl es im Sommer sehr lange und intensiv hell ist, sind in dieser Jahreszeit die Gewässer häufig durch unterschiedliche Algen getrübt. Daher sind auch im Sommer am Tag problemlos Zanderfänge möglich. Im Herbst dagegen, wenn das Wasser besonders in den Flüssen aufklart, steigen die Fangchancen in der Nacht. Beim Angeln auf Zander im Winter ist dagegen die Stellenwahl entscheidend. Dann ziehen die Zander nicht mehr aktiv umher, sondern halten sich überwiegend an den tiefsten Stellen im Gewässer auf. Die Tageszeit spielt dann eher eine untergeordnete Rolle. Das Frühjahr sollte zum Zanderangeln tabu sein. Denn in dieser Zeit laichen die Stachelritter und man sollte ihnen ihre wohlverdiente Ruhe zur Brutpflege gönnen.
Benötigt man beim Angeln auf Zander immer einen Stinger am Gummifisch?
Das hängt von der Ködergröße ab! Unter 12 Zentimeter benötigt man nicht zwingend einen Stinger. Alles da drüber sollte mit einem Angsthaken ausgestattet sein. Denn wenn Zander vorsichtig den Tellerschwanz einsaugen und der Stinger fehlt, sind Fehlbisse vorprogrammiert. Das Angeln mit Stinger steigert somit deutlich die Fangchancen, wenn ein Drilling im letzten Drittel des Gummifisches montiert ist.
Ist die Ködergröße beim Zanderangeln wichtig?
Man kann klar sagen: ja, die Ködergröße ist egal! Vom 2 Zentimeter Köder bis hin zu den großen 30 Zentimeter Gummilatschen: Wenn die Zander Hunger haben schlagen sie ihre zwei Fangzähne in jeden Köder hinein.
Ist der Köderfisch der bessere Köder?
Ein toter Köderfisch ist generell ein guter Köder. Besondere Anwendung findet er in stark beangelten Gewässern. Wenn täglich oder wöchentlich zahlreiche Kunstköder das Wasser durchpflügen, ist das Zanderangeln mit Köderfisch der Schlüssel zum Erfolg. Egal ob aktiv an der Spinnrute geführt oder passiv an der Grundrute montiert, sie bringen dann meist den gewünschten Erfolg.
Eine kleine Faustregel bei wechselnden Wetterverhältnissen beim Zanderangeln: Es gibt kein schlechtes Angelwetter – nur mindestens drei Tage muss es alt sein!Was muss man beim Drillen von Zandern beachten?
Neben den harten Anschlag ist es wichtig, im Drill niemals die Schnur erschlaffen zu lassen. Dann kommt es häufig dazu, dass sich der Haken aus dem Zandermaul löst und der Fisch verloren geht. Der heikelste Moment ist beim Keschern, wenn der Fisch in das Netz geführt wird. Dann wird häufig die Rute zu hoch gehalten und die Schnur erschlafft und kurz vor dem Ziel ist alles vorbei. Daher immer darauf achten, dass die Schnur unter Spannung steht!
Ist die Stellenwahl beim Zanderangeln entscheidend?
Zander bevorzugen sandigen und steinigen Grund. Schlammige oder stark verkrautete Bereiche meiden sie in der Regel. Ob man an einem heißen Spot angelt, lässt sich an der Köderübertragung über die Rute erkennen. Wenn der Gummifisch auf den harten, steinigen Grund aufschlägt spürt man das deutlich über den Rutenblank. Wenn der Gummi über einen schlammigen Grund springt, bleibt die direkte Köderübertragung aus und man sollte den Spot wechseln.
Wie wirkt sich die Köderführung beim Zanderangeln aus?
Der Köderkontakt ist beim Zanderangeln das A und O. Denn wer nicht seinen Gummifisch über die Rute spürt, kann auch nicht wissen, wann er auf dem Grund aufschlägt. Alternativ lässt sich auch an der Schnur erkennen, wann der Köder den Grund erreicht hat. Diese erschlafft dann und das ist das Zeichen, den Köder wieder zu bewegen. Die meisten Bisse erfolgen meist in der Absinkphase des Gummifisches. Die erfolgreichsten Methoden um Zander zu fangen, sind das Jiggen und die Faulenzermethode. Beim aggressiven Jiggen wird der Gummifisch durch horizontale Rutenbewegungen über den Grund geführt. Beim ruhigeren Faulenzen dagegen über die Rolle. Welche Technik mehr Erfolg bringt, hängt von der Beißlaune der Zander ab. Beim angeln mit Wobblern genügt es meist, wenn dieser monoton und in einem mäßigem Tempo eingeholt wird.
Steve Kaufmann gibt Antworten zu den 12 wichtigsten Fragen beim Zanderangeln. Wer diese beachtet, wird seine Fangchancen deutlich steigern.
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