Ein kleiner, nur 8 Meter breiter Kanal in der Nähe von Oldenburg/Niedersachsen bescherte Matthias Brandt innerhalb von nur zwei Stunden gleich zwei Meterhechte. Das Kuriose: Beide Fische bissen an ein und demselben Platz. Lesen Sie hier Matthias´Fangbericht:
An einem Mittwochmorgen fuhr ich mit einem Angelkollegen an einen kleinen Kanal in der Nähe von Oldenburg in Niedersachsen. Dieser Kanal hat einen recht guten Hechtbestand und ist im Uferbereich gut bewachsen. In den frühen Morgenstunden gegen ca. 4.30 Uhr begannen wir unsere Ruten auszulegen. Wir angelten mit kleinen Köderfischen von ca. 10 bis 15 Zentimeter Länge (Rotaugen, Brassen, Rotfedern). Eine Rute legte ich vor einen Einlauf, der in den Kanal mündet. Die anderen beiden Ruten legte ich vor einen Baumstumpf und einen Busch, vor denen ich im letzten Jahr schon mehrere Hechte fing. Gegen ca. 5.45 Uhr, sah ich dann ca. einen Meter neben meiner Pose am Einlauf eine Welle. Ich vermutete, dass dort ein Hecht am Räubern war. Und ich behielt Recht! Fünf Minuten später tauchte meine Pose ab. Der Hecht nahm ganz langsam Schnur und die Spannung war groß.Ich ließ ihn einige Meter Schnur von der Spule ziehen, ehe ich einen kräftigen Anhieb setzte. Der Hecht hing und schoss wie ein Torpedo an der Oberfläche durch den Kanal. Zum Glück hatte ich die Rollenbremse richtig eingestellt. Ich kurbelte den Hecht nach seiner ersten Flucht ran, da er mir entgegen schwamm, ehe er zur zweiten Flucht ansetzte und wieder einige Meter Schnur von der Spule zog. Nach einigen Minuten konnte ich ihn über den Kescher ziehen, den mein Kollege bereit hielt. Er hob den Kescher an, anstatt ihn zu ziehen. Da dies ein Hecht, von später festgestellten 1,07 Meter und 15 Pfund war, brach der Kescher ab. Zum Glück war unterhalb des Keschers ein Busch, auf dem der Kescherkopf inklusive Hecht fiel. So konnte ich den Hecht letztendlich landen. Da wir noch einen zweiten Kescher dabei hatten, angelten wir weiter. Nachdem wir den schönen Meterhecht und das ganze Chaos beim Drill nochmals bestaunt hatten, bestückte ich meine Ruten mit neuen Köderfischen. Ich überlegte, die Rute am Einlauf woanders zu positionieren, da, wenn es normal läuft, dort kein zweiter Hecht steht. Doch an diesem Tag war alles anders. Gegen ca. 7 Uhr tauchte dann meine Pose am Einlauf für zwei Sekunden hektisch ab und kam sofort wieder hoch. Ich sah wieder eine gewaltige Welle und hatte das Gefühl, dass da was nicht stimmt. Ich ging nach einigen Minuten Wartezeit zu meiner Rute, um sie zu überprüfen. Doch noch ehe ich an der Rute angekommen war, verschwand meine Pose in Zeitlupe unter Wasser. Schnell öffnete ich den Rollenbügel, und der Hecht nahm ganz langsam Schnur. Nach ca. drei Metern stoppte der Hecht und die Pose war wieder zu sehen. Ich dachte, jetzt hat er meinen Köderfisch ausgespuckt. Ich zog vorsichtig mit dem Finger an der Schnur, um Fühlung aufzunehmen. Nachdem der Hecht wieder nur ganz langsam Schnur nahm und unbeeindruckt abzog, setzte ich einen kräftigen Anhieb, und auch dieser Hecht hing. Er übte noch einen kräftigeren Druck auf meine Rute aus als sein Vorgänge, so dass ich mir sicher war, dass er noch größer sei. Doch ich hatte mich getäuscht. Nach einigen Fluchten und spektakulären Sprüngen vor dem Kescher konnte ich auch diesen Räuber überlisten. Ich hatte zunächst Bedenken, als mein Kollege kescherte, doch dieses Mal lief alles glatt. Die Freude war riesig. Beim Messen und Wiegen stellte sich heraus, dass dieser Hecht von 1,02 m und 13 Pfund dann doch etwas kleiner war. Unfassbar, zwei Meterhechte an derselben Stelle und das innerhalb einer so kurzen Zeit. Beide Hechte hatten im Schwanzbereich Bissspuren.