Kennt Ihr das auch? Ein neues Ikea-Möbelhaus eröffnet und tausende von Besuchern warten vor verschlossen Türen nur darauf, zwischen Billy-Regalen und Sörvallen-Sofas sich ins Gedrängel zu stürzen und das beste Schnäppchen zu schlagen. Genau so ist es auch am 1. Mai, wenn traditionell die Hecht-Schonzeit endet und die gefühlten 8 Millionen Angler in Deutschland an die Gewässer pilgern, um auf Teufel komm raus versuchen, Meister Esox an den Haken zu bekommen. Um uns diesen Massenandrang zu entziehen, sind wir an diesem Mai mal gegen den Strom geschwommen und hatten uns statt großer Seen und Flüsse, ein kleines Bächlein vorgenommen. Unser Zielfisch: Bachforellen! Eine richtige Entscheidung, denn von anderen Anglern war keine Spur zu sehen. Nur wir, Veit Wilde und ich (Steve Kaufmann), unsere Spinnruten und Köder waren die einzigen Gäste an dem kleinen Bach, der sich durch die Harzlandschaft schlängelt.
Mit vorsichtigen Schritten näherten wir uns dem Gewässer und konnten bei dem Blick durch unsere Pol-Brillen die ersten Gepunkteten im Strom stehen sehen. Bei diesem Anblick in Verbindung mit Sonnenschein, knapp 20 Grad Celsius und blühenden Rapsfeldern – eine traumhafte Kulisse! In gebückter Haltung schlichen wir uns mit unseren Wobblern und Gummiködern an das maximal 5 Meter breite Gewässer heran und dann mussten unsere Köder mit viel Präzision unter Bäumen, in tiefe Löcher und dicht am Ufer platziert werden. Zwischen den Sträuchern und Geäst kein einfaches Unterfangen, aber bei einem Volltreffer winkte der Hauptpreis: eine schöne Bachforelle! Und davon konnten wir einige mit kleinen, quirligen Wobblern und Mini-Gummis fangen. An der 8 Gramm feinen Spinnrute wurde man von den wilden Forellen zum Tanz aufgefordert, welches einem ein fettes Grinsen ins Gesicht zauberte Jetzt, wo der Andrang auf die Hechte wieder zum größten Teil vorbei ist, werden auch wir in den nächsten Tagen die feinen Rütchen gegen das grobe Tackle austauschen und ein verspätetes 1.Mai-Tänzchen auf Meister Esox wagen. Petri Heil wünschen Euch Veit Wilde und Steve Kaufmann!