Fischfrikadellen sind eine Abwandlung der Frikadelle. Diese wird bekanntlich aus Fleisch hergestellt. Ebenso wie bei der Frikadelle, deren Bezeichnung laut dem Internet-Archiv Wikipedia bis ins 17. Jahrhundert zurückverfolgt werden kann bzw. damals zum ersten Mal aufgetaucht ist, wird bei der Fischfrikadelle das Filet zerkleinert. Entweder mit dem Messer oder dem Fleischwolf (den es aber nicht in jedem Haushalt gibt). Wer die Fischfrikadelle erfunden hat? Da haben mich meine Recherchen zu keinem Ergebnis geführt. Auf alle Fälle war es ein schlauer Kopf, denn: Fischfrikadellen schmecken göttlich und sind sehr variabel zu produzieren.
Welcher Fisch eignet sich für die Frikadellen?
Das ist sicherlich neben der nächsten Frage bezüglich der Kräuter die Gretchenfrage. Wenn man die größte Suchmaschine im Internet bemüht und das Wort „Fischfrikadelle“ eingibt ist auf den ersten Blick ersichtlich: Für Fischfrikadellen können unterschiedlichste Fischsorten Verwendung finden. Die gängigsten sind dabei wohl Seelachs und Rotbarsch. Aber auch Lachs, Dorsch oder andere Fische finden Verwendung.
Mein Rezept im Video ist deshalb auch nur als Leitfaden zu verstehen. Warum es ein Karpfen war? Weil ich mir meinen Fisch für meine Fischfrikadellen selber fangen wollte. Und bei Karpfen habe ich hier in der Nähe des Münchner Flughafens in den Vereinsgewässern bei meinem Freisinger Fischereiverein die besten Chancen auf einen schnellen Fang – wobei es letztlich dennoch sehr zeitaufwändig wurde, weil ein großes Exemplar in einer Sekunde der Unaufmerksamkeit meinem Kameramann die Angel ins Wasser und anschließend über den halben Weiher zog. Und erst eine Fahrt mit dem Schlauchboot (das von zu Hause geholt werden musste) brachte das Angelequipment wieder ans rettende Ufer – allerdings ohne Fisch am Haken.
Welche Gewürze eignen sich für Fischfrikadellen?
Hier steht natürlich für mich der Dill an vorderster Front, weil mir dieser zu Fischgerichten sehr gut ins Konzept oder besser gesagt zum Geschmack passt. Dazu noch Thymian und Schnittlauch. Wer möchte kann selbstverständlich auch mit anderen Kräutern experimentieren. Was auf jeden Fall von Vorteil ist: Wenn mit frischen Kräutern hantiert wird.
Was gibt es als Beilage zu Fischfrikadellen?
Bei mir einen gedünsteten Mangold in Weißwein-Sahnesoße – weil der eben zu jener Zeit im Garten verfügbar war. Gut kann ich mir auch einen Kartoffel-Gurkensalat vorstellen. Oder das Dingens gleich als Burger: mit ein paar Blättern Salat, einer Gurke, Remoulade und einem Spritzer Zitrone.
Zutaten für die Fischfrikadellen:
- 1 Karpfen filetiert (ca. 500g)
- 2 Semmeln (hart und trocken)
- 100 ml Milch
- 1 EL Thymian
- 1 EL Dill
- 1 EL Schnittlauch
- 1 Zitrone
- 1 Zwiebel
- 1 Ei
- 100 g Semmelbrösel
- Prise Salz & Pfeffer
Für das Mangold-Gemüse:
- 500 g Mangold
- etwas Butterschmalz zum Anbraten
- Abrieb einer halben Muskatnuss
- 100 ml Weißwein
- 200 ml Sahne
- 1 Zwiebel
- Prise Salz & Pfeffer
Zubereitungen der Fischfrikadellen
- Die Milch in einem Topf erhitzen. Die klein geschnittenen Semmeln in der warmen Milch einweichen und danach abkühlen lassen.
- In der Zwischenzeit das Fischfilet mit einem Messer klein hacken und mit Zitronensaft beträufeln (wer einen Fleischwolf besitzt kann die Filets auch dort durchdrehen)
- Die Zwiebel schälen und ebenfalls die Kräuter hacken (falls frische verwendet werden, was sehr zu empfehlen ist)
- Die Zutaten incl. Ei nun unter die Semmelmasse heben. Mit Salz und Pfeffer würzen. Darauf achten, dass der Teig nicht zu nass und klebrig ist, gegebenenfalls dies mit Semmelbröseln ausgleichen.
- Die Masse zu etwa 5-10 cm großen Frikadellen formen und bei mittlerer Hitze für ungefähr fünf Minuten pro Seite auf dem Grill oder in der Pfanne grillen.
Mangold-Gemüse:
- Das Butterschmalz in der Pfanne erhitzen und darin die Zwiebeln andünsten.
- Nun Mangold dazugeben – erst die dicken Stiele, danach die feineren Blätter. Nun kommt es darauf an, ob man den Mangold noch leicht bissfest oder weich haben möchte. Darum: Bissprobe! Ab dem gewünschten Gargrad mit Weißwein ablöschen und mit Sahne verfeinern.
- Muskatnuss darüber reiben.
- Mit Salz und Pfeffer würzen.