Hechte vertilgen Forellen Teil 2 - Frage?

  • meine frage zu dieser thematik wäre:


    wie berechnet man die anzahl hechte x, die in einem gewässer leben können, so dass sie sich vom beutefischbestand y (wie berechnet man diesen) ernähren können.


    -welche grössen werden dabei berücksichtigt? wie sieht das in der praxis aus? wie erfolgt eine solche berechnung?


    -angenommen die futterfische reproduzieren sich nicht, wie lange überlebt die anzahl hechte in dem gewässer, bis nichts mehr rum ist (kanibalismus nicht berücksichtigt) (die frage ist nur hypothetisch zu verstehen)


    wer kann da weiterhelfen? kann diese fragestellung überhaupt beantwortet werden oder ist sie sinnlos?


    Zapfen



    (und bitte keine antworten im sinn von doofe frage, etc. es gibt nur dumme antworten, aber keine dummen fragen)

  • Also die Frage ist schon etwas sinnlos,aber auch mal ne Herausforderung! :D Also ich denke mal du meinst damit einen kleinen Privatsee und wenn du große Wohlgenerte Hechte fangen willst dann würde ich mal nen Haufen Weißfische reinsetzen!Und nicht zu wenig da brauchst du nicht zu geizen

  • Carp
    genau, ich denke an kleinere Gewässer, die man entsprechend genau unter die lupe nehmen kann. eine weitere frage ist ja auch, wird z.b. das wasservolumen ermittelt und welche anderen faktoren spielen bei dieser rechnung eine rolle. futterkreilauf, standort, usw.
    eben, ev. gar nicht zu beantworten, aber ich lass mich überraschen.
    Zapfen

  • an diese Frage muss man über die Gewässerproduktivität rangehen. Die sagt im Endeffekt aus, wieviel Friedfisch (über die Nahrungskette, Phytoplankton, Zooplankton, Friedfisch) ein See im Jahr hervorbringen kann. Das hängt jedoch stark vom Gewässer ab; ein tiefer Hochgebrigssee produziert pro Wasserfläche weniger Fisch als eine eutrophierter, kleiner Teich. Wenn man diesen Wert ermittelt hat, kann man berechnen, wieviel Hechte in besagtem See leben könnten. Beim Hecht geht man davon aus, dass er pro Tag 2-3% seines Körpergewichtes an Nahrung aufnimmt (Im Sommer mehr, im Winter wenger).
    Bei 3% gerechnet, würde es bedeuten, dass ein 1Kilo Hecht im Jahr ca. 10Kilo Weißfisch benötigt ( 356x0,03).

  • Die Produktivität lässt sich nicht so einfach ermitteln. Auf Fischzuwachs bezogen musste man eine definierte Menge Fisch in ein fischleeres Gewässer einsetzten, ein Jahr warten, alle rausfangen und das Gesamt-Gewicht bestimmen. Dann könnte man aus der Differenz den Massezuwachs errechnen. Aber ist halt alles theoretisch... :D


  • Das so einfach ohne Angaben über das Gewässer zu beantworten geht nicht, wäre unseriös. Es ist sowieso sehr hypothetisch.


    Aber versuchen wir einmal folgendes:


    Ein Hecht benötigt etwa folgendes Futter im Verhältnis zur Körpereigenmasse - 1:5 bis 1:10 je Jahr - je nachdem wie er an das Futter kommt bzw. ob er zur Erlangung viel Stress hat (den Boddenhechte schwimmen die Heringe z.B. in den Rachen).
    Die Anzahl der Hechte hängt weiterhin von den Unterständen ab - in holländischen Gräben sind Bestände von ca. 100 kg Hecht je ha nachgewiesen, normal sind etwa 20 bis 25 kg/ha, wenig sind 1-2 kg/ha (etwa Bergseen).
    Maximaler Bestand im Verhältnis zu den Futterfischen ist 1:3, das heißt jeder 3. Fisch ist ein Hecht (arme Plötzen), was aber als Extremwert anzusehen ist und starken Kanibalismus nach sich zieht.
    Futterfische ohne Reproduktion gibt es eigentlich nicht, Weißfische vermehren sich immer, wenn nicht, können dort auch keine Hechte leben!


    Ich vertrete die Auffassung, dass Hechtbestände in erster Linie von den Laichmöglichkeiten und Unterständen abhängen, Futter ist in unseren nährstoffreichen Gewässern nicht der minimierende Faktor, es sind eigentlich immer ausreichend Futterfische vorhanden. und wenn nicht greift der Kanibalismus, das ist das gute bei Hechten, die verbutten nicht, sie regulieren sich selbst in Abhängigkeit von den zuvor beschriebenen Faktoren.
    @ Zapfen - Mehr Details zum Gewässer - genauere Angaben zu eventuellen Bestandsdichten, alles andere wäre Blödsinn.

  • @ frank pollmer


    vielen dank für die antwort. damit hast du meine frage eigentlich schon beantwortet, denn ich dachte nicht an ein bestimmtes gewässer, war eine rein theoretische frage.
    aufgrund deiner antwort wurde ersichtlich, welche faktoren für solche berechnungen berücksichtigt werden und welchen faktoren dabei eine besondere bedeutung zukommt.
    nochmals besten dank!
    Zapfen

  • @ Zapfen,
    das sind bei weitem nicht alle Faktoren:
    Man beachte Fangdruck, Räuber (Otter, Kormorane, Reiher etc.), Erreichbarkeit durch Angeln und Fischen und zu beachten wären auch die Hechte, welche keinen Unterstand mehr brauchen - die Kapitalen nämlich.
    Da was berechnungsmäßig auf die Beine zu stellen ist sehr komplex und denk dran, ein Gewässer ist immer wie eine black-Box, vieles nur Vermutungen. Also umfangreiche Überlegungen schließen nie aus etwas nicht beachtet zu haben und schon platzt das Rechenmodell.

  • @ frank


    eben, da siehst du mal wie aufgeschmissen laien mit solchen problemen sind! zum glück - und das muss wirklich betont werden - gibt es experten, die sich auskennen und entsprechend professionell beurteilen und massnahmen ergreifen.


    allg. bemerkung: betrifft nicht die hecht-geschichte
    ich stell mir da manchmal so fragen, wie z.b.: hätte man früher rechtzeitig eingelenkt und eben (mehr) auf experten gehört, gäbe es dann in unseren gewässern den maifisch noch? (nur ein beispiel unter vielen, aber ein denkzettel für die zukunft)
    ich weiss es nicht.
    Zapfen

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