Perverser Kampf-"Sport"

  • Der Verlust der "Werte" ist meines Erachtens eines der größten Probleme in der heutigen Zeit.


    Dass die Brutalität bei Schlägereien unter Kindern und Jugendlichen extrem zugenommen hat
    ist unbestritten.


    Sicher - auch in unserer Jugend ging es "zur Sache".
    Mit dem feinen Unterschied, dass es nicht darum ging, den Gegner lebensgefährlich zu verletzen
    und auf am Boden liegende einzutreten.


    Die Hemmschwelle sinkt immer mehr, auch gefährliche Waffen bedenkenlos einzusetzen.


    Wenn kleine Kinder am Spielplatz bereits mit "Sidekicks" versuchen Ihre Förmchen zu verteidigen
    dann erzähle mir mal einer, wo sie das wohl als erfolgversprechende Methode abgeguckt haben.
    Vater und Mutter werden sich ja wohl nicht zuhause in dieser Form um die Knödel streiten.


    Natürlich kann man jetzt anführen, dass es Sache der Eltern ist zu verhindern, dass der Sprössling
    nicht mit solchen "Vorbildern" konfrontiert wird ...
    ... aber machen wir es uns da nicht alle ein bisschen zu einfach?


    Die Medien sind sich Ihrer Mitschuld an den heutigen Veränderungen in der Gesellschaft sehr bewusst,
    jedoch der Konkurenzdruck unter den Betreibern ist enorm.
    Die Verantwortung wird eben weitergeschoben - das Ergebnis bringt dann wiederum neues Futter für die Medien.


    Was hilft es denn, wenn 80% der Eltern ihre Kids zu sozialem Verhalten erziehen
    wenn dann die Jugendlichen durch fehlgeleitete Altersgenossen auf dem Pausenhof zu Brei geklopft werden
    und der Rest der Schüler zuschaut - weils ja deren Problem ist - nicht das ihre.


    Wer sich nicht gegen diese Art der Verrohung in den Medien und in der Realität auflehnt
    hat eigentlich resigniert und einen Teil seiner Menschlichkeit bereits verloren.


    Es freut mich doch sehr, dass es noch Leute gibt, denen nicht alles egal zu sein scheint
    und die Ihre Meinung entgegen dem Zeitgeist und Trend vertreten.


    Das ist die Basis der so oft vermissten Zivilcourage an der es unserer Gesellschaft so bitter mangelt.


    Gruß,
    Peter


  • Humbug.


    Wie Andal sagte, müsste dann alles verboten werden, was negativ auf die Jugend einwirkt.


    Zum Argument, beim Wrestling steht "don't try this at home": Die Prügelkämpfe, sog. Ultinate Wrestling, werden nichtmal im TV übertragen ;)


    Und wenn ich richtig informiert bin, ist in den "Arenen" dieser Kämpfe auch U18-Kontrolle.

  • Dann begleitet eure Kinder mal ständig! Der Wandel beginnt schon im Kindergarten,jeden Tag werden neue Worte und Begriffe mit nach hause gebracht.
    Dann geht es in der Schule gleich weiter,da wird Geprügelt ,abgezogen und wer weiss was noch alles.
    Es liegt an euch Eltern den Kindern Werte zu vermitteln,ihnen zu sagen was falsch oder richrig ist.
    Wenn ihr sie vor allem Bösen bewahren wollt,dann zieht auf eine einsame Insel! Ohne Radio und Fernseher,Zeitung natürlich auch nicht.

  • [zynismus]
    Dann fangen wir gleich bei den grimmigen Märchen der Gebrüder Grimm mit dem Verbieten an.


    Massive Tierquälereien (Rotkäppchen), Zoophilie (Froschkönig), feige Giftanschläge (Schneewittchen), grausamste Morde und Menschenfresserei (Hänsel & Gretel)... Da wird keine Brutalität ausgelassen!
    [/zynismus]

  • Sehr qualifizierter Kommentar, Bernd. :roll:


    Wer über seinen eigenen Tellerrand nicht hinauszuschauen in der Lage ist (oder es nicht will), der wird dazu nicht gezwungen.


    Und meine Kinder beschütze ich bestens, da kannst du dir ziehmlich sicher sein. Und stell dir vor, das schaffe ich sogar, ohne dafür auf eine einsame Insel umzusiedeln.


    Man man...

  • @ Kirsten
    Das hat mit Kommentar garnichts zu tun!
    Es ist Realität! Schau dich nur mal auf einem Schulhof um,da wird nur gerangelt.
    Mir ist es egal ob diese Typen sich den Schädel einschlagen oder nicht! Man hat vorgesorgt und sie gleich in ein Käfig gesteckt!
    Ich werde von niemandem gezwungen mir so ein Sch.... anzuschauen!
    Meine Kinder würden es auf keinen fall sehen und doch würden sie es erfahren,weil in der Schule darüber gesprochen wird, oder gar von einigen geschwärmt wird.
    Ich kann nicht immer dabei sein!
    Wie ich sagte,wir als Eltern müssen den Kindern sagen und beibringen was richtig,falsch,gut oder Böse ist.

  • Zitat von Spaik

    Dann begleitet eure Kinder mal ständig!...
    Wenn ihr sie vor allem Bösen bewahren wollt,dann zieht auf eine einsame Insel! Ohne Radio und Fernseher,Zeitung natürlich auch nicht.


    Es geht nicht darum die Kinder in Watte zu packen.
    Bleib mal auf dem Teppich und übertreibe nicht so unmöglich.
    Der Rest:

    Zitat von Spaik

    ...Der Wandel beginnt schon im Kindergarten,jeden Tag werden neue Worte und Begriffe mit nach hause gebracht.
    Dann geht es in der Schule gleich weiter,da wird Geprügelt ,abgezogen und wer weiss was noch alles.
    Es liegt an euch Eltern den Kindern Werte zu vermitteln,ihnen zu sagen was falsch oder richrig ist....


    ist völlig richtig. Und nichts anderes habe ich gemeint. Wenn du allerdings sehen würdest, wie vielen Eltern das egal ist (die sind froh, wenn die Gören Ruhe geben), wüsstest du, dass man sich um mehr als die eigenen Kinder kümmern muss.


    TincaTinca:
    Wrestling hat nichts mit Ultimate-Fighting zu tun. Und Wrestling wird sehr wohl im TV übertragen.
    Es geht auch nicht darum, alles zu verbieten (sagte ich das nicht schon?).


    Das was ihr beiden schreibt, ist das übliche, wenn keine sachlichen Argumente mehr verfügbar sind.


    andal:
    Du hast dein Märchenbeispiel zwar unter Zynismus geschrieben, heitzt aber nur unnötig die Diskussion an. Diese angedeutete Problematik wurde schon vor etlichen Jahren analysiert. Es gibt durchaus das eine oder andere ungeeignete Märchen (Struwelpeter gehört dazu -> Finger abschneiden...). Die meisten sind aber OK. Außerdem bezweifle ich, dass die Kinder, die ein derartiges agressives Verhalten an den Tage legen überhaupt Märchen gelesen haben. Das würde ja bedeuten, dass die Eltern den Kindern was zu lesen gegeben haben, statt sie vor das TV zu setzen.

  • @ Schröderin:


    ich mache keinen Kampfsport, der einzige "gewalttätige Sport" den ich betreibe ist Rugby. Kampfsport habe ich mal ein paar MOnate gamecht, so zum reinschnuppern, aber ich war zu ungelenkig und ich fand es ehrlich gesagt ziemlich langweilig. (es war Tae Kwon Do)
    Das schöne bei solchen Sportarten (zum Thema Gewalt) ist, dass man die Folgen der Gewaltanwendung bestens sehen kann:
    Beim gestrigen Rugby-Training hat einer im Gedränge einen Aluminiumstollen richtig tief ins Bein gekriegt. ---> Ab ins Krankenshaus, musste genäht werden.
    Beim vorletzten Training hatten wir eine aufgeplatzte Augenbraue (ebenfalls genäht), und ine verstauchte Hand.
    Davor war&s ein gebrochenes Schlüsselbein...
    Was ich damit sagen will:
    Jeder ist sich bewusst, wie leicht Gewaltanwendung (wie auch immer) dazu führen kann jmd. zu verletzen. Ich traue keinem meiner Mitspieler zu, dass sie jemals eine Schlägerei anfangen würden, da sie sich ihrer Macht bewusst sind.
    Ich denke beim Cage-Fight (wie auch beim Boxen etc.) herrscht auch ein "Abschreckeffekt": Man sieht die Folgen eines Schlages.
    Die absolute Mehrzahl der Zuschauer kann damit umgehen, sie warscheinlich sogar. Die Minderheit, die durch diesen Sport zu draufhauen animiert war aller warscheinlich nach schon vorher Schläger. Waren schon vorher unsensibel, da sie Gewalt als normales Mittel aus dem Umfeld kennen gelernt haben.
    mMn trägt das ansehen solcher Sportarten nur sehr wenig zur Förderung von Gewalttaten bei. Gewalt wird bei solchen Sportarten (anders als in vielen akzeptierten Filmen) mMn nicht verherrlicht. Es befiredigt das Bedürfnis und die Faszination nach Gewalt (die wir alle habe), wird aber wohl für keinen Anstieg in der Kriminalstatistik sorgen.
    Ich bin auch für ein Verbot der öffentlichen Ausstrahlung, aber aus anderen Gründen als der "Förderung der Gewalt unter Jugendlichen", die mMn eine Ausnahmerscheinung ist (wie gesagt, andere Ursachen).


    Mein Soziologieprof. sagte übrigens, dass die Gewalt nicht mehr geworden ist. Gewalt in dieser Häufigkeit gab es schon immer, sie ist sogar zurückgegangen!!!
    Dass die Gewalt herftiger geworden ist lässt sich empirisch schwer belegen, die Vermutung habe ich aber auch, Stichwort "Nachtreten".
    Aaaaaaaber im Sport kann man immer aufgeben. Dann wird der Kampf sofort abgebrochen. Wenn beim Cagefight ein am Boden liegender getreten wird, geschieht das nicht aus Boshaftigkeit, sondern weil der am Boden liegende nicht aufgeben will.
    Dass der am Boden liegende bereits BEwusstlos war, halte ich für eine absolute Ausnahmeerscheinung, dass solche Geschichten gerne von den Medien als "normal" verkauft werden ist bekannt. Darauf sollte man nicht zu viel geben.



    Verdammt, beim Blick auf die Uhr fällt mir auf, dass ich zu spät zu ner Vorlesung komme. Und ihr seid schuld! >>>>[] >:[ ;)

    "Wenn man nicht ab und zu Pech im Leben hat, weiss man das Glück nicht zu würdigen...
    Danke dafür!"

  • Ich muß doch feststellen das hier ganz ganz Unterschiedliche Meinungen
    vorhanden sind , und das teilweise aneinander vorbeigeredet wird.
    Fest steht das eine Verrohung des Umgangs der Menschen miteinander
    nicht zuleugnen ist. Es wird immer Pro und Kontra ,für solche Kampfarten geben. Und ich weiß auch das mein Sohn mit 5 Jahren ebenfalls Kampfsport lernen wird, aber nicht zum Angreifen sondern zur eventuellen
    Selbstverteidigung.

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