Fische sind böse und im tiefsten Innern ihrer ganz offensichtlich doch vorhandenen Seele schlecht und verrucht!
Eine gewagte These? - Mit nichten!
Wie wäre es sonst zu erklären, dass man in höchster Konzentration stundenlang auf einen Zupfer an der Montage lauert, ohne dass die sich auch nur im geringsten Interesse der Fische befindet? Aber wehe man entfernt sich auch nur für einen klitzekleinen Augenblick um sich im nächsten Gehölz Erleichterung zu verschaffen. Ebenso verhält es sich mit dem Herrichten, oder der Einnahme einer Brotzeit. Kaum schenkt man den Fischen auch nur den kleinsten Moment der Unachtsamkeit, so stürzen sie sich ohne jede Hemmung auf den Köder, zerren die Montagen in den letzten Winkel des Gewässers.
Das kann nur die pure Schlechtigkeit sein!
Wer nun aber meint, er könne die Fische mit plumpen Ablenkungsmanövern in die Irre führen, der ist auf einem verdammt holzigen Weg. Mutwillige Essenszubereitung, demonstratives Verzehren derselben, oder gar absichtliches Pinkeln nehmen sie sofort zur Kenntnis, der faule Zauber wird auch vom noch so unerfahrenen Rotauge, dem gierigsten Barsch spielend durchschaut. Es bringt dem Blender nichts. Nur in Augenblicken der echten Not ergreifen sie die Initiative und bringen uns in größte Unannehmlichkeiten. Ein umgeworfener Suppentopf, verschütteter Kaffee, oder die Wurst im Dreck sind da noch die geringsten Übel. Den Drill eines kapitalen Karpfens mit heruntergelassener Hose wünscht man nicht einmal seinem ärgsten Feind!
Aber da müssen wir Angler durch. Fische sind böse!