Kleiner Bericht von meiner Angelwoche im Mai am Po in Italien.
Am 25 Mai 2005 ging es wieder mal los, eine Woche fischen auf große Waller in Italien.
Die Vorfreude war riesengroß.
Tagesbeginn 4.45 Uhr aufstehen und noch mal Arbeiten, 14.15 Uhr endlich Feierabend.
Schnell nach Hause, die Sachen noch in meine kleinen Twingo stopfen.
Habe ich auch alles ?
Wie sich später mal wieder rausstellte, habe ich 1000 Sachen eingepackt die ich dann wieder gar nicht gebraucht habe……. Also so wie immer .
22.30 Uhr endlich die Abfahrt mit meinen Kumpels Richtung San Benedetto/Po .
Nach langer Fahrt und mehrmaligem Sekundenschlaf endlich angekommen ( Donnerstag 11 Uhr). Geiles Wetter ! Begrüßung durch Harry Stadlhuber dem Leiter des Camps Casa-Silure.
Na Harry ? Wie ist die Lage ? Antwort : Bescheiden ! Die letzten Tage ging fast nichts, die Waller sind am laichen. Na toll, genau das hatten wir schon vor der Abreise befürchtet.
Der Winter war hart und die Laichzeiten dementsprechend verschoben.
Also Zelt im Camp aufbauen, Smaltalk mit anderen Gästen des Camps halten und Abends mal abklopfen was geht…
Mein Freund Michael (MAC-Angelcenter) und ich wollen die Woche gemeinsam auf Wallerjagd verbringen. Da Michael ein sehr guter Welsangler ist habe ich noch Hoffnung…
Boot klar machen, Ruten montieren gerät noch mal checken.
So gegen 18 Uhr machen wir uns auf den Weg. Michael „ Lass uns in die Secchia-Mündung fahren, da könnte was gehen“. Okay, gesagt getan.
Dort angekommen, sieht gut aus die Stelle, vielleicht geht ja echt was.
Angeln raus, beködert mit kleinen Aalen. 2 x Schimmermontage, 2 x U-Pose.
Soooooo erstmal hinlegen und ein wenig schlafen….
Ich werde Nachts wach (wundere mich heute noch wie ich das geschafft habe).
So gegen 1.10 Uhr „Biss“ ! Ich an die Rute, Anschlag und hängt !
Auf meine Schwimmermontage ein kleiner Wels (ca. 1 Meter) , abhängen und releasen.
Wieder eingeschlafen, wecken uns die ersten Sonnenstrahlen und die Feuchtigkeit die sich auf dem Boot in der Nacht breitgemacht haben.
Nach der ersten Zigarre und einem Schluck Cola, „Biss“ .
An Michaels Rute verirrt sich ein 2ter kleiner Wels auch so um einen Meter.
Zurück im Camp fragen wir die anderen Kumpels was so ging.
Wir waren die einzigsten die überhaupt was gefangen haben. Nicht so dolle, aber schon befürchtet.
Den Tag mit Dummlabern im Camp verbracht beschließen Michael und ich die 2te Nacht auf „Luie“ den unfangbaren ü. 100 (kg) anzusitzen. Ein Waller der wohl alle Rekorde brechen würde, sollte er mal gefangen werden.
Boot verankert, Ruten sind im Wasser, es wird dunkel. Gewohnte Schlafposition eingenommen, da hören wir wie gewaltige Fische sich die Meeräschen von der Oberfläche pflücken. Werden wir einen Biss bekommen ? Ja wir werden und nicht nur einen !
Die Moskitos quälen uns die ganze Nacht. Psssssss, ein Summen am Ohr und Du weißt, das gibt wieder ne dicke juckenden Beule am Körper . Die Waller lassen uns in dieser Nacht leider vollkommen in Ruhe. Morgends heimfahrt ins Camp. Ging was bei Euch ? Bei allen anderen ein klares „Nein“. Okay, das wird eine schwierige Woche ……
Am Tag spioniere ich aus wie die Italiener ihre Meeräschen mit der Angel fangen.
Ich dachte ja bis dato das sie unfangbar sind. Also auf zur Meeräschenjagd.
Haben am Nachmittag 4 schöne große Meeräschen, die wir als Köfis für die 3te Nacht benutzen.
Selber Platz, selbe Montage. 2 Ruten an Büschen angebunden, 2 Ruten mit U-Pose und Aal.
Wieder der Kampf in der Nacht mit den Moskitos, verdammte Sche…., ich denk Autan ist so toll. Pustekuchen ! Wir werden ordentlich vermöbelt, ich noch viel mehr als Michael.
Die ganze Nacht keine Aktivität. Die Sonne geht auf, ich mache ein paar Fotos vom Sonnenaufgang.
Das Boot und unsere Klamotten wieder komplett nass von der aufsteigenden Feuchte.
So gegen 8 Uhr kommen Jens und Günter vorbei um zu fragen ob was ging. Antwort leider garnix. Okay ! Und da sausen sie auch schon in Richtung Camp zurück.
Michael liegt noch flach und fragt wollen wir abhauen ? Okay, ich hole die Angeln rein.
Gerade die 2te Rute im Boot, ziehe ich mir mein T-Shirt aus. Die Sonne brennt schon richtig gut um diese Uhrzeit. Mache mich gerade bereit meine Rute reinzuholen da kommt ein starker Biss in genau diese Rute. Ich quittiere diesen mit einem sofortigen Anschlag.
Auf jeden Fall ist der größer als ein Meter sage ich zu Michael.
Nach etwa 6-7 Minuten ist der Spuk vorbei und ein schöner Waller von 1,71 Meter liegt im Boot vor uns. GEIL ! Meine Woche hat sich also schon fast wieder mal gelohnt, ich habe schon weniger gefangen in einer Woche .
Dann gibt’s fast nichts mehr zu berichten, ausser das ich die ganze Woche den Camprekord mit diesem Waller halte. Es wurde also rundherum so gut wie nichts gefangen.
Die Nacht bevor ich abreise entschliesse ich mich nicht angeln zu gehen, sondern schraube mir noch ne große Mafiatorte und ne Flasche Lambrussco in meinen zierlichen Körper.
Am anderen Morgen gehe ich noch mal „schleifen“ wo ich auch auf einen Aal am Cirkle Hook eine sehr schönen Biss bekomme, leider verliere ich den Fisch 2 Meter unter der Wasseroberfläche. Denke aber es war ein guter, vielleicht hätte ich meinen eigen Rekord einstellen können, naja sollte wohl nicht sein. Als ich (als einzigster) die Heimreise antrete, erfahre ich noch das in dieser Nacht ein schöner Waller von Günter gefangen wird mit 1,85 Metern immerhin schon mal ein Schritt in die richtige Richtung …..
Also ab ins Auto das FT 2005 wartet auf mich, habe ja noch jeden Menge zu tun…
Tschüß mein geliebter Fluß bis zum August, da werde ich Dich und Deine mächtigen Waller wieder besuchen…..