06.07.2005
Hamburg
Fischen geht die Luft aus!
Hamburg (DIKA) - Im Elbabschnitt um die Hansestadt droht den Fischen der Erstickungstod. Die Baggerarbeiten zum Freiräumen der Fahrrinne drücken zusätzlich auf den Sauerstoffgehalt des Wassers.
Für die Möwen im Hamburger Hafen ist der Tisch durch das Absinken des Sauerstoffgehaltes unter die für Fische kritischen Wertes von drei Milligramm je Liter reichlich gedeckt.
Vor allem für die jungen Stinten - 90 Prozent der Fische im Unterlauf von Hamburg zur Nordsee sind Stinte - sind die Werte verhängnisvoll. Ältere Fische schaffen meist noch den Weg in die Nebenarme der Elbe.
Gerade in diesem Jahr befürchten Fachleute ein Zunehmen des Fischsterbens. Die Sauerstoffwerte waren seit 13 Jahren nicht mehr über einen längeren Zeitraum so niedrig wie in diesem Sommer.
Je heißer es wird, desto mehr sinkt der Sauerstoffgehalt ab. Während dies im flacheren Elbwasser etwa ab Geesthacht wegen der Sauerstoff produzierenden oberen Wasserschicht ohne Folgen bleibt, ist die Auswirkung im Hamburger Hafen mit Wassertiefen bis zu 18 Metern umso stärker. Wurde der Wert vor 1999 nie an zehn Tagen im Jahr unterschritten, so sinkt er seit der Vertiefung des Flusses an 35 oder mehr Tagen pro Jahr unter den kritischen Wert. Die Baggerarbeiten verschlimmern dies noch erheblich.
Der BUND fordert daher das Ruhen der Baggerarbeiten von Mai bis August. Die Hamburger Umweltbehörde sieht dies anders.
"Da der Hafen nun einmal kein Naturschutzgebiet ist, muß ein begrenztes Fischsterben in Kauf genommen werden", meint Sprecher Volker Dumann.
News: Fischen geht die Luft aus
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Zitat von andal
Der BUND fordert daher das Ruhen der Baggerarbeiten von Mai bis August. Die Hamburger Umweltbehörde sieht dies anders.
"Da der Hafen nun einmal kein Naturschutzgebiet ist, muß ein begrenztes Fischsterben in Kauf genommen werden", meint Sprecher Volker Dumann.Das ist mal wieder ne richtig arme Nummer. Die Fische sind uns doch egal, hauptsache die dicken pötte kommen durch die Elbe und bringen uns Geld.
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Zitat von Deckert
Das ist mal wieder ne richtig arme Nummer. Die Fische sind uns doch egal, hauptsache die dicken pötte kommen durch die Elbe und bringen uns Geld.
na komm, wenn plötzlich die, wie Du sagst, dicken Pötte nicht mehr durchkommen und in einer anderen Zeitung die Schlagzeile in Richtung verloren gegangener Arbeitsplätze aufgrund Drucks des BUND lauten würde, dann wäre das Geschrei auch wieder gross.
Ich weiss zwar, dass ich mir jetzt nicht viele Freunde machen werde, aber ich denke, dass manchmal ein gewisser Kollateralschaden einfach akzeptiert werden muss, wenn ein gewisses Maß nicht überschritten wird......... -
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Hier noch ein sehr interessanter Link zur Situation.
http://fhh.hamburg.de/stadt/Ak…/aktuelle-uebersicht.html -
Ich habe diesen Befund auch gestern Abend in der Hamburger Morgenpost gelesen. Man darf gespannt sein, wie sich das weiter entwickelt, aber ein Fischsterben in der Elbe wäre eine Katastrophe ( vor allem für die Zandermaniacs )
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Abwarten wie groß ein Fischsterben, wenn es denn dazu kommt, ausfällt. Man darf, trotz allem, die große wirtschaftliche Bedeutung des Hamburger Hafens nicht ausser Acht lassen.
MfG
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Ist doch mal wieder Typisch Großstadt!
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Bevor jetzt alle wieder kräftig auf Allgemeinplätzen herumdreschen...
Habt Ihr Euch mal angesehen, wie groß und verzweigt denn dieser Hamburger Hafen ist? Da wird immer und überall gebaggert bis keine Auge mehr trocken bleibt!
Wenn eine kleine Gemeinde in ihrem Dorfbach den Kehraus macht, dann gehen relativ gesehen wesentlich mehr Lebewesen zu Grunde, als hier beim Baggern. Also bitte nicht pauschal ins Stammtischhorn stoßen!
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Kleine Anmerkung: Der Titel heißt ja "Fischen geht die Luft aus". Ich dachte im Wasser gibt es nur Sauerstof.
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Es wird einmal wieder mit zweierlei Maß gemessen.
Wenns um wirtschaftliche Belange geht, ist ein Fichsterben "nicht so schlimm", da wird ein Begrenztes schon mal in Kauf genommen. Was müssen die Biester auch einfach in den Wirtschaftsbereichen rumpaddeln.
Die Lobby des Geldes steht einmal mehr über den Dingen und den Kritikern werden sofort die Arbeitsplätze unter die Nase gehalten. Es ist doch pure Augenwischerei, das letztere von Baggerarbeiten zu einer bestimmten Jahreszeit abhängen.Andererseits würde ich gern mal dabei sein, wenn ein Hamburger Angler mit lebendem Fisch im Hafen angelt und er dabei erwischt wird.
Beide Sachverhalte sind vermeidbar, nur wer wird bestraft?
Ein Kompromiss wären wirklich Baggerarbeiten in der kälteren Jahreszeit, so viel Rücksichtsnahme kann wohl auch in wichtigen wirtschaftlichen Bereichen erwartet werden, wenn dadurch die Fische am Leben bleiben.
Ist den Fischen nur so viel Instinkt zu wünschen, dass sie flott in die Strömung abwandern, raus aus dem Hafen.
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ich bin mir nicht sicher, aber ist der hamburger hafen nicht der größte umschlagplatz für waren weltweit??
in diesem link hier steht, das er zumindest einer der produktivsten ist:
http://w ww.hafen-hamburg.de/de/index.php?option=com_content&task=view&id=48&Itemid=81aufjedenfall sollten alle interessen gehört werden und dann abgewogen werden. ich bin in diesem fall für die interessen der wirtschaft, so leid es mir für die fische tut.
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Muss da auf jeden Fall Andal zustimmen. So ein Hafen, besonders der in Hamburg, ist nun mal kein Mädchenpensionat. Es geht, in diesem besonderen Gewässer, nun mal vorrangig um Schiffe. Da kommt der Fisch an zweiter Stelle. Welche Auswirkungen ein Verschieben der Baggerarbeiten um ein halbes Jahr haben würde, weiß doch von uns niemand abzuschätzen, auch nicht Frank.( Nicht bös gemeint)
MfG
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Wenn man grundsätzlich jeden Schaden in der Natur und den Lebensräumen vermeiden möchte,
gäbe es keine Strassen, keine Häuser, keine Bahn, etc., etc.Der Mensch ist gewachsener Teil dieses Ökosystems und kein von ausserhalb kommender Eindringling.
Sicher - man sollte Beeinträchtigungen so gering wie nur irgend möglich gestalten ....
... aber nicht um jeden Preis.Gruß,
Peter -
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da sind die kanllhart und kennen nix!!
bei uns auf dem lande ist das ein wenig anders!
die tierschützer machen da einen aufstand gegend ie Flugbahnverlängernung am FMO!
weil so ein bach da unter der Rollbahn herführen würde!!
und irgendwie die Tagaktiven Fische verhngern würden weil die ja nicht mehr wirklich mitbekommen was nun ist tag oder nacht!! diesen unterschied inder bahndlung solcher sachen finde ich schon heftig!! -
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