Hy Folks!
Die Bilder sind nun endlich da und ich werde mich mal ransetzen und meinen Urlaubsbericht schreiben.
Die Anfahrt gestaltete sich etwas schwieriger. Die Fähre fuhr um 0.30 Uhr von Sassnitz auf Rügen. 3 Stunden hieß es dann auf der Fähre verharren, an Schlaf, wie der Rest der Übersetzenden war bei mir nicht zu denken. Ich war viel zu aufgeregt.
Um 3.30 Uhr legten wir in Trelleborg an und die Weiterfahrt bei strömenden Regen, Richtung Osby, war auch nicht gerade ein Zuckerschlecken. Man, diese schwedischen Städtenamen und ihre spärliche Ausschilderung der Ziele, machen einem ordentlichen deutschen Autofahrer zu schaffen. In Osby, 3-maliges Kreisen im Ort, um endlich die Touristen-Info zu finden. Woher soll ich denn wissen, daß es doch außerhalb des Ortes ist. Angekommen, kam große Freude auf.
Endlich Einer der Deutsch spricht.Ein junger Mann half uns außerordentlich, kam gleich mit ner Menge Angelinfos rüber und war wirklich sehr bemüht.
Um 13 Uhr waren wir dann endlich am Haus und beim Vermieter, nach etlichen Bemühungen, in Schweden zu telefonieren. Das Alles schön übers Handy, Vodafon reibt sich jetzt schon die Finger!
Bei unserem Eintreffen, sehen wir noch unsere Vormieter, eine lustige Truppe von jungen Dänen. So sah dann auch unser Haus aus, nebst kleinen Mitteilungen auf unserem Klopapier:" blöde Deutsche "! oder so ähnlich!
So etwas hätte aber unser Vermieter sehen müßen, der angeblich das Haus gereinigt hat. Der erste Rückschlag, meiner Freude auf dieses angeblich unkompliziertem Angelland.
Am Abend gab es nur einen Gedanken, Schlafen, Schlafen und Schlafen.
Doch das Bett wollte es anders als wir. Ikea hatte geschlampt.
Ich war aber zu müde um mich darüber noch zu ärgern.
Der zweite Tag brachte dann die erste Überraschung, bei der Begehung unseres gemieteten "Anwesen" mit Fischteichen (im Preis!), konnte ich es kaum glauben.
Leere Fischteiche! Nein nicht nur keine Fische, sondern nicht mal Wasser, konnte Hoffnung auf große Fänge aufkeimen lassen!
Weitere Begehungen förderten dann doch etwas zu Tage und meine Beobachtungsgabe und Gefühl ließ mich etwas sehen, was ich vorher so noch nicht gesehen habe. Am Ufer eines kleinen Tümpels, waren viele Kaulquappen und halbfertige Frösche.
Diese sollten sich als absolutes Aalmagnet rausstellen. Es waren Fische, die vom "frechen" Vermieter dort vor Jahren eingesetzt worden waren.
Ich konnte sogar einen Aal beim Fressen mit der Kamera erwischen. Am hellerlichten Tag!
Die Schleicher sollten dann am nächsten Tag eine starke Dezimierung erfahren. Schuld waren irgendwelche Deutsche, die dort Urlaub machten.
Wir fingen in einer Stunde 4 Aale, der Größte brachte fast 80cm!
Die erste günstige Mahlzeit in Schweden war gesichert!
In der Nacht stieg dann das Angelfieber ins Unermeßliche, wurde aber durch die Studie der Angel-Infos aus dem Touristen-Büro jäh gebremst.
Was ist das?
Alle Gewässer sind auf dem ersten Blick mit Gebühren versehen. So ein Schiet...von wegen Allemannsrecht!
Bei einigen Seen ist es teilweise sogar unverschämt, was Bootsgebühren und Angelscheine kosten. Schwedenkenner werden jetzt gleich rechnen.
Bootsgebühr für einen Tag 240 Kronen, für ein Ruderboot! (Kurs 1 Euro ungfähr 8,3 Kronen)
Also beschloß der Familienrat, die nächste Angeltour, sollte mit den Kindern an einem Forellenaufbewahrungsgewässer in Roena stattfinden.
Ich konnte doch nicht ahnen, daß das unser Trip zum teuersten Gewässer Schwedens werden sollte.
Pro Kilo Edelfisk 120 Kronen, jeder Fisch sollte mitgenommen werden. 2 angelnde Jugendliche und 2 Erwachsene, sollten schon 4 Fische bringen.
Für jeden Einen.
Geangelt haben wir nicht lange, dann hatte jeder seinen Fisch und was für welche! Bezahlt wurden dann 840 Kronen macht dann ungefähr 90 Euronen!!
In einem Angelgeschäft, was ich dann in Kristianstad besuchte, wurde von Touristenabzocke gesprochen. Leider für uns zu spät. Gefangen wurden von uns eigentlich noch mehr Fische, die Fliegenrute mußte doch bewegt werden, ich war aber nur zu blöd, die Fische zu landen.
Einige Besuche, auf den für diese Gegend typischen sehr eisenhaltigen Gewässern, konnten meine finsteren Gedanken auch nicht mehr vertreiben und aufheitern.
Was diesen Fisch-chen aber eigen war, war ihre fänomenale Färbung. Alle waren sehr dunkel, Barsche hatten anstatt des satten Grüns einen recht braunen Teint.
Geschleppt wurde, bis die Hände rauchten und der Rücken brannte. Wir hatten mittlerweile den Sommer in Schweden seit Jahren. Jeden Tag Temperaturen knapp an die 30 Grad!
Gut für Hecht ???
Viele Barsche, eine Menge kleinerer Hechte gingen uns auf die recht großen Schleppwobbler!
Der obige Wobbler oxidierte schon einige Zeit in meinem Wobblerkasten, war aber da in Schweden mit seiner Färbung optimal.
Was auffiel, die Hechte hatten in den entsprechenden Gewässern alle die gleichen Größen! Deswegen meine These, alle wurden zur gleichen Zeit besetzt! Vielleicht deshalb auch der Mangel an kapitaleren Fischen???
So, der Sommer war da und raubte uns mit seinen Stechinsekten und seiner Hitze, den Anstoss für weiter Angelabenteuer.
Angeln vom Ufer brachten Güster, Kaulbarsche und Bleie und das in Schweden?!
Einen Biss auf den am Grund angebotenen Kauli, wurde vom völlig überraschten Willi natürlich versemmelt. Die Bissspuren waren zu eindeutig...Zander!
Nach reiflichem Überlegen der Lage, bewilligte ich mir meine eigene Auslegung des Allemansrechts. Aufs Geratewohl, wurden vorher erspäte Stellen von mir angefahren und befischt. Dabei stellte sich die Helge Au (Assoziationen zum "Schneider" waren natürlich auch dabei) als echtes Schmankerl raus. Gleich beim ersten Besuch konnte mein Großer eine schöne Bachforelle aus dem Fluß zaubern. Sie hatte leider arge Verletzungen und mußte abgeschlagen werden.
Ich konnte dann noch am selben Abschnitt, aus der stärksten Strömung einen kleinen Hecht landen, der sehr Anlass zur Verwunderung gab. Er stand eher in einem Unterstand für dicke Forellen.
Das könnt ihr auch schön am Gesicht des Fängers sehen!
Hinter dem dicken Stein lauerte der Räuber, der mal einer werden will.
Mein Sohn, den so glaube ich, das Virus des Fliegenfischens voll gepackt hat!
Wie schön!
Leider findet man immer die schönsten Angelstellen, wenn nicht mehr viel Zeit verbleibt!
Der König der Wälder wurde von uns auch noch gesichtet.
Einige Freizeitaktivitäten wie Minigolf oder Crosscarfahren im Wald ließen bei mir so ein bischen das Gefühl aufkommen, das man nur unser Bestes wollte. Und zwar unser Geld!
Zusammenfassend bleibt zu sagen...
Schönes Wetter wars!
Ach so warnen sollte ich wohl noch vor dem Objekt, aus dem Dan Center Katalog " SkoogsGarden" (so nennt er sich jetzt). Die Fischteiche werden erst 2006 fertig sein !
Ich bin ja sonst bestimmt kein Miese-Peter aber Dan Center hört noch von uns!
Der Vermieter war absolut uneinsichtig und cholerisch und sollte eigentlich das Vermieten sein lassen. Er will dort eine Anlage für Geschäftsreisende und ganze Betriebs-Gruppen anbieten. Dazu kann ich nur sagen:" So nicht Herr Bengte Skoog!"
Euer geschaffter Willi