Kurze klarstellung

  • Ist der Rapfen jetzt ein Friedfisch(Cypriniede) oder ein Raubfisch?
    Ich habe ein Buch wo steht das er ein Raubfisch is und eins wo steht das er Friedfisch is aber Fische frisst .

    Egal wie erfolgreich Du bist, egal wie
    sehr Du versagst, über einer Milliarde Chinesen ist das scheißegal.

  • Ein deutig ein Cyprinide, damit nach der Theorie ein Friedfisch, weil Mitglied der Familie der Karpfenartigen. Allerdings lebt er als adulter Fisch ausschließlich räuberisch.


    Hier eine kurze Beschreibung, die ich a.a.S. veröffentlicht habe:


    Der Schied schlägt vollkommen aus der Reihe der sonst friedfertigen Karpfenfische. Er lebt als reinrassiger Räuber. Von allen heimischen Fischen hat er mit 137 Zwischenmuskelgräten die meisten, was ihn als Speisefisch nicht beliebt macht.


    Merkmale:
    Der Schied ist ein großer, kräftiger und lang gestreckter Fisch mit tiefer Maulspalte und vorspringendem Unterkiefer. Der Rücken ist dunkeloliv bis bläulich, die Flanken gelblich glänzend und der Bauch weiß. Die paarigen Flossen haben oft einen rötlichen Schimmer. Die Afterflosse ist sichelförmig ausgerandet. Die Schuppen sind klein und zahlreich.
    Entlang der Seitenlinie hat er 64 – 76 Schuppen.
    Schlundzahnformel: 3.5-5.3, spitz und hakenförmig


    Lebensräume:
    Der Schied kommt ursprünglich in Europa in den Einzugsgebieten des Rheines und der Donau und den östlich davon gelegenen Gebieten bis zum Aralsee vor. Hier lebt er in bevorzugt in Flüssen, aber auch in Seen. Er ist ein ausgesprochener Liebhaber heftiger Strömungen, wo er seiner pelagisch lebenden Nahrung nachstellt. Mit zunehmendem Alter verliert der Rapfen seine Neigung zur Schwarmbildung und lebt als Einzelgänger. Dann gerne auch in den tieferen Bereichen.


    Größe:
    Die zu erreichende Größe entspricht auch seiner sonstigen Ausnahmestellung. Durchschnittliche Fische messen 50 – 70 cm. Maximal werden 120 cm und Gewichte bis über 12 kg erreicht.


    Laichzeit:
    Als Kieslaicher zieht er im April/Mai in die Oberläufe der Flüsse und der zufließenden Bäche. Die Rogner können bis zu 1.ooo.ooo Eier produzieren. Die Brut ist sehr schnellwüchsig und erreicht im ersten Jahr bereits eine Länge von 20 cm. Trotzdem ist der Schied erst nach 4 - 5 Jahren geschlechtsreif.


    Nahrung:
    Im Jugendstadium ernährt sich der Schied von Nährtierchen aller Art, sowie von Anflugnahrung. Ab einer Größe von etwa 30 cm beginnt er sich räuberisch von Fischen zu ernähren. Seine Jagden nach Lauben und ähnlich lebenden Arten fallen sehr spektakulär aus und erinnern an ein Kesseltreiben. Von seiner genauen Lebensweise ist erstaunlich wenig bekannt.


    Fangmethoden & Fangplätze:
    Der Schied ist ein Fisch für Spinn- und Fliegenfischer. Die schlanken und die natürliche Beute nachahmenden Köder werden nach weiten Würfen sehr schnell an der Oberfläche geführt. Dabei dürfen, ja sollen sie die Oberfläche durchbrechen und eine Blasenspur hinterlassen. Ein bewährter, aber vielerorts in Vergessenheit geratener Köder ist das „Rapfenblei“. Dabei handelt es sich um ein rot lackiertes Birnenblei von etwa 20 – 50 gr., welches auf einer Spinnerachse montiert ist und mit einem scharfen Drilling versehen ist. Das relativ hohe Gewicht unterstützt die oft großen Wurfweiten.
    Nach dem Wurf wird es mit hoher Geschwindigkeit an der Oberfläche eingeholt. Die Bisse erfolgen vehement!
    Die Fangplätze findet man leicht durch beobachten des Gewässers. Wo Kleinfische regelrecht aus dem Wasser spritzen ist auch der Schied. Man überwirft die Stelle. Gelegentlich werden auch beim Schleppfischen Rapfen erbeutet. Dabei handelt es sich dann meist um die großen Einzelgänger.




  • Nur mal so um die Theorie vom räuberischen Altfisch zu stützen:


    Hab letztes Jahr im Rhein n Rapfen von gut 60cm gefangen der auf einen Köderfischfetzen gebissen hat. War eigentlich für Zander gedacht. Da haben sowohl mein Kumpel als auch ich etwas dumm aus der Wäsche geschaut weil wir Rapfen beide generell den Friedfischen zugeordnet haben.


    Gruß
    Sebastian

  • In den Einteilungen die ich kenne, wurde der Rapfen immer als Raubfisch geführt!
    Als Raubfische wurden grundsätzlich die sogenannten "Großtierfresser" bezeichnet, das sind Arten die sich zumindest in bestimmten Lebensabschnitten hauptsächlich von anderen Wirbeltieren ernähren.
    Ihn nur wegen seiner Zughörigkeit zu den Karpfenfischen als Friedfisch zu bezeichnet halte ich für abwegig.

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  • Leuciscus... ist ja auch nicht ganz ohne, respektive auch nicht klar einzuordnen. Döbel und Alande leben als Allesfresser auch zu einem nicht unerheblichen Teil räuberisch.


    Die ganzen überkommenen Bezeichnungen (Friedfisch, Raubfisch, Edelfisch...) stammen alle von Anno Asbach, wurden unter ganz anderen Bedingungen geprägt, als sie heute gelten mögen und halten einer näheren Betrachtung ohnehin nicht stand. Da sollte man nicht allzuviel darauf herumreiten und sich besser mit den einzelnen Arten intensiv beschäftigen. Macht erstens mehr Spass, als zu theoretisieren und zweitens wird so der Kescher öfter naß! ;)

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