Urlauberschein - wie denken Sie darüber?

  • Also ich begrüße diese Regelung, noch besser würde ich es finden, wenn der Prüfungszwang komplett abgeschaftt würde (oder wie früher im Westen freiwillig wäre).
    Ich habe schon in zahlreichen Ländern ohne diesen bürokratischen Unsinn geangelt ... und musste feststellen, dass das Niveau der Angler aus Nordamerika, Skandinavien, Holland oder UK in tier- und naturschützerischer (aber auch anglerischer) Hinsicht dem deutschen mindestens ebenbürtig ist.
    In diesen Ländern geht man einfach in ein Postamt, Supermarkt etc. und kauft sich einen Jahrsschein.


    In Deutschland darf jeder Mensch Aquarien samt Fische kaufen, Hunde etc. auch und Kinder kriegen sowieso .... aber Angeln wird nicht alsSelbstverständlichkeit, die zum Leben dazu gehört verstanden, sondern reguliert und bürokratisiert, als ob jeder Angler kurz vor der Straftat stände.
    Meiner Ansicht nach sollten möglichst viele Menschen Angelerfahrung machen (können), dann könnten so Leute wie die von Peta keine Stiche machen.

  • Hallo
    ich stimme lounger vollkommen zu!
    Als ich als Hesse mit dem Angel anfing hat man keine Prüfung gebraucht. Ich hab dann vor 15 Jahren eine für einen Verein gemacht. Viele meiner Kumples haben keine gemacht (Jahresschein wird trotzdem verlängert)
    Ich kann keinen Unterschied im Umgang mit den Fischen zwischen mir und ihnen feststellen! Auch mein Verhalten hat sich durch die Prüfung null verändert.
    Wie man man Tieren umgeht hat doch nix mit dem Geschwafel der Prüfungsvorbereitung zu tun.
    Und das deutsche Angler im Ausland jeden Fisch mitnehmen: Ja das haben wir hier dem blöden, absolut unnötigen Mitnahmegebot zu verdanken!

  • FangNix:
    Als ich meine Fischerprüfung ablegte, war ich 40.
    Und in meinem Vorbereitungskurs gab es noch ältere Kandidaten - z.B. einen 58-Jährigen. Man kann auch im fortgeschrittenen Alter noch erfolgreich die Fischerprüfung bestehen.


    Was die Urlauberfischereischeine angeht:
    Den für Ausländer ausgestellten Jahresfischereischein gibt es in Bayern schon lange. Er wird in der Regel von Ausländern in Anspruch genommen, die in ihrem Heimatland legal den Fischfang ausüben. Sollte das dort phne Qualifikationsnachweis möglich sein, so bringen sie doch die Nötige Erfahrung mit. Absolute Newbies aus dem Ausland fangen meist nicht gerade in Deutschland mit dem Angeln an.
    Etwas anderes ist es mit den Urlauberfischereischeinen in Meck-Pomm.
    Wer als Deutscher dort Urlaub macht, wird sich sagen: "Ach ja, da kann ich dann ja auch mal ein bisschen das Angeln probieren." An der Küste, wo seit jeher der Fischfang ohne Fischereischein möglich ist, habe ich solche "Angler" auch erlebt. Nur ist es am Meer ohne jegliche Vorkenntnisse nicht leicht, einen Fisch zu fangen. Anders sieht es an den Binnengewässern aus.
    Da sind Verhaltensweisen, wie man sie derzeit schon an manchen "Forellenpuffs" erlebt, dann vorprogrammiert.


    Nichts gegen eine liberale Handhabung in Sachen Angelerlaubnis (Jahresfischereischein) für ausländische Touristen. Ich denke dabei an Italien. Dort habe ich gegen Vorlage meines deutschen Fischereischeins und gegen Bezahlung von 20,66¤ einen italienischen Fischereischein auf Lebenszeit erhalten, der mich berechtigt, für jedes italienische Binnengewässer einen Erlaubnisschein zu erwerben. Was dem einen im Ausland Recht ist, muss dem anderen bei uns billig sein.


    Allerdings könnte man von einem deutschen Staatsbürger, der in einem Bundesland Urlaub macht, erwarten, dass er sich schon vorher Kenntnisse in seinem eigenen Bundesland erwirbt, wenn er in einem anderen angeln will. Auch hier muss gelten: gleiches Recht für alle!


    Also: ein klares Nein zu den Urlauber-Fischereischeinen in SChleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern.

  • Mir ist noch was aufgefallen, dem ich 100% zustimmen möchte:

    Zitat

    ich halte die Nichtanerkennung von Fischereischeinen aus anderen Bundesländern innerhalb Deutschlands eher für bewusst betriebene Kleinstaaterei und Austragung von Verbandsstreitigkeiten (VDSF vers. DAV) auf dem Rücken einfacher Angler, die für diese Situation nicht verantwortlich sind!


    Das ist meiner Ansicht nach auch der Hauptgrund für den ganzen Lehrgangs- und Verwaltungsaufwand.
    Interessanterweise fragt eigentlich niemand wie die Tonnen Fischstäbchenrohmasse zu Tode kommen und welche Art von Prüfung die dort tätigen Arbeiter ablegen müssen.


    Zitat

    Ich glaube auch nicht, daß die anglerische Kultur in Bayern höher entwickelt ist, als in anderen Bundesländern!


    Dem kann ich mich natürlich auch nur anschließen. Ich denke eher dass die Kultur der Vereinsmeier- und Verbandshuberei sowie der Kleinstaaterei dort höher entwickelt ist.

  • Code
    Interessanterweise fragt eigentlich niemand wie die Tonnen Fischstäbchenrohmasse zu Tode kommen und welche Art von Prüfung die dort tätigen Arbeiter ablegen müssen.


    Da wirst Du lange suchen/warten dürfen. Für die Erwerbsfischerei gelten natürlich wieder einmal gesetzliche Ausnahmen

  • Nu mal langsam mit den jungen Pferden ... 8)


    Versuchen wir uns das doch einmal zu verdeutlichen:


    Eine Deutsche (z.B. Hessin) lebt mit einem ausländischem Mitbürger seit 8 Jahren in NRW.
    Im Sommer kommt der volljährige Neffe des ausl. Mitbürgers, zusammen mit einer in Deutschland lebenden Cousine
    sowie der hessische Bruder der Deutschen gemeinsam mit einem im Ausland lebenden Geschäftspartners
    in den Sommermonaten zu Besuch.


    Alle 6 beantragen während eines 3-wöchigen Aufenthaltes in MeckPom einen Touristen-Angelschein.


    Mit der neuen Regelung könnten diese 6 Menschen gemeinsam in MeckPom angeln gehen ... PUNKT!


    Aber:
    nach der geltenden Regelung bekommen lediglich der Neffe aus dem Ausland, sowie der Geschäftspartner,
    lediglich gegen Vorlage Ihrer Reisepässe, einen Erlaubnisschein.


    Weder der hier in Deutschland lebende ausländische Onkel, noch die Hessin,
    weder der hessische Bruder noch die Cousine erhalten die Erlaubnis.


    Seid Ihr ernsthaft der Meinung dass die bisherige Regelung die bessere ist?


    Was weist den Neffen des Onkels und den Geschäftspartner des Bruders als verantwortungsbewusste Angler aus ...
    Beziehungsweise was disqualifiziert die anderen 4 Personen?


    Unsere Reglementierungswut ... unsere halbherzige Liberalität! ... und unser krampfhaftes Bemühen
    weltoffen zu erscheinen!


    Ich bin eindeutig für die neue Regelung!
    Gleiches Recht für ALLE!
    Sogar für Bundesbürger 8)



    Gruß,
    Peter

  • Peter, wenn man jetzt Dein letztes Posting, aus dem Zusammenhang heraus liest und dabei versucht gradlinig zu denken, dann ist es eine Infragestellung des deutschen Fischereischein als solchen, was ohne Frage ein interessanter Aspekt ist.
    Denn mal so gedacht hieße das, Gleichstellung aller Angelwilligen(blödes Wort,aber wie will mans sonst sagen), das würde aber auch bedingen, daß es überall in der Bundesrepublik so sein müsste.


    Sicher habe ich hier zu grade gedacht.............

    Diese Nachricht entspricht dem deutschen Forenreinheitsgebot von 2005, besteht aus 100 % chlorfrei gebleichten, FCKW-freien, wiederverwendbaren, geschmacksneutralen, nicht genmanipulierten Bits und ist frei von jeglichen Editierungen!©

  • Die eben angesprochen Liberalisierung des Fischereischeinrechts ist eigentlich ein ganz anderer Schuh, den man gesondert betrachten müsste.
    Dann käme man nämlich zu der Frage, macht der ganze Fischereischein mit seiner Prüfungspflicht überhaupt noch Sinn, sind wir Deutschen denn so viel anders als andere Nationen, die eine derartige Prüfungspflicht nicht kennen, bei denen aber die anglerische Kultur und der Umgang mit Natur und der Kreatur Fisch nicht ein Deut schlechter ist?

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  • Es freut mich, dass Du meinen Denkanstoß in dieser Richtung weiterentwickelt hast. ;)


    Ich hatte den ähnlich lautenden Schlusssatz sinngemäß dazu geschrieben, jedoch wieder herausgenommen,
    da mein Beitrag dann noch überladener gewesen und am Thema vorbei geschlittert wäre.


    So wie Du es ausgedrückt hat trifft es absolut den Kern der Sache. :p



    Gruß,
    Peter

  • Freut mich aber, daß es Dich gefreut hat........ ;)


    Eigentlich ist dieser Aspekt einer separaten Betrachtung wert!
    Aber derartige Grundsatzdiskussionen sind immer so eine Sache.

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  • Ich bin definitiv dagegen.


    Wenn es um "Gleiches Recht für alle" geht, könnte man den Ausländern auch verbieten hier zu angeln oder zumindest überprüfen ob ein Mndestmaß an Kenntnissen vorhanden ist.


    Das Töten von Wirbeltieren ist in Deutschland nur mit einer Prüfung erlaubt. Außerdem muss man mindest 14 Jahre alt sein. Touristen können jünger sein. Es könnte also mehrfach gegen geltendes Rech verstoßen werden.


    Angler und Umweltschutzverbände streiten sich schon genug. Wenn wir auch noch damit einverstanden sind, dass die fröhlich alle Fische misshandeln dürfen, dann ist das auch kein Wunder.


    Wer darf denn die Schäden, die die Touristen verursachen (untermaßige Entnahme und andere schädliche Vorgänge am Wasser) bezahlen? Die Angelvereine un Pächter der Gewässer. Aber der Staat kassiert für die Touristenerlaubnis. Na klasse.


    Ich gehöre übrigens zu den Radikalen, die auch gegen Wettangeln sind. Das entspricht nämlich nicht den anglerischen Grundsätzen. Abe das ist schon wieder ein anderes Thema.

  • Na toll, wohne ich in Hamburg, und fahr 5 Kilometer gen Norden, darf ich Fischen fangen.
    Wohne ich in Schleswig-Holstein und fahre 5 Kilometer in den Süden darf ich es nicht.


    Ich denke mal, einer unser hiesigen "Politiker" wohnt in Hamburg, anders kann ich mir so ein "Gestez" nicht erklären...


    Ich bemühe mal das Grundgesetz:


    Art. 3 [Gleichheit vor dem Gesetz]
    (1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.


    (1a) müsste dann heissen:
    Ausser man wohnt in Schleswig-Holstein, und Meck-Pomm

  • Ich denke, dass es unverantwortlich ist , einen Angelschein zu verkaufen ,mit dem man ohne Fischereiprüfung das Angeln betreiben darf. Wenn die betroffenen Bundesländer kein Geld haben, sollten sie sich etwas anderes einfallen lassen! :evil:

  • Die ganzen Gedanken die Ihr euch macht sind so daneben. Natürlich ist die Fischerprüfung quatsch, die gibt es nur in dem bürokratischten und verkramftesten Land das ich kenne => DEUTSCHLAND. Ich habe mit 8 Jahren das angeln in den Niederlanden gelernt und habe seit dem alle Ferien in NL durchgeangelt. Als ich 18 wurde und motorisiret war habe ich sofort meinen Schein gemacht. Und siehe da, mir war 95% davon bekannt, die Prüfung war ein "klacks" und total unnütz. In NL geht man ins VVV oder zur Post holt seinen Schein, bekommt ein Informationsheft, mit Regeln, Schonmaßen und sonstigen Infos und darf angeln. Klappt wunderbar, genau wie in fast jedem Land der Welt. Ihr tut alle so als wären alle Gewässer der Welt geplündert, weil es dort keine Prüfungspflicht gibt und DEUTSCHLAND ist quasi die "Fischreiche Insel des Glücks", wo kein Fisch gequält wird weil alle perfekt ausgebildete Angler sind. Das Gegenteil ist der Fall, viele Gewässer unserer Nachbarn sind absolut top, warum fahren denn soviele Deutsche zum angeln ins Ausland? Wenn in Deutschland die Prüfungspflicht fallen würde, hätte das keine negativen auswirkungen. Durch die dann mehr verkauften Tages- und Jahreskarten wäre mehr Geld für Besatz da und auch die Vereine hätten bestimmt wieder mehr zulauf. Wer sich fürs angeln interessiert wird sich auch privat informieren in Zeitschriften, Büchern und/oder sonst wie. Eines der Hauptprobleme, die Osteropäischen "Angler" mit den in Blei eingegossenen Drillingen stört auch jetzt die Prüfungs- und Scheinpflicht, die Mindestmaße und Schonzeiten nicht (ja, das ist eine Tatsache und kein Vorurteil).


    =>
    Also Prüfungspflicht weg beim Scheinverkauf kurzes Regel-/Informationsheft dabei und fertig, so wie es woanders auch geht.

  • Dann bist du eine der netten Ausnahmen.
    Beim letzten Angelurlaub in Dänemark wurde ein NL-Angler fast vom Angelsee geschmissen. Konnte der vielleicht deine Informationshefte nicht lesen?
    Schwarze Schafe gibt es überall. Vielleicht wird das mit der Angelprüfung in D auch übertrieben. Aber ein Mindestmaß an Wissen sollte man schon haben. Und ich bezweifle ernsthaft, dass du deine ersten Fänge waidgerecht getötet hast. Vermutlich hast du im Fisch rumgestochert, bis du dann irgendwann die richtige Stelle getroffen hast. Sehr tierfreundlich.
    Was ich damit sagen will: Man kann es in beide Richtungen übertreiben.

  • Na ja, rumgestochert!?!?!?! Ich habe ihnen die "Kehle" durchgeschnitten, so wie es mir mein nicht angelnder Opa, der aber Metzger war gezeigt hat. Allerdings war mir damals nicht bekannt, das ich den Fischen erst auf dem Kopf schlagen sollte um sie zu betäuben. Das kam etwas später. Und weil du mal einen Angler aus NL gesehen hast der sich nicht benehmen konnte, kann man das nicht verallgemeinern.

  • Zitat von TiGERshark

    Allerdings war mir damals nicht bekannt, das ich den Fischen erst auf dem Kopf schlagen sollte um sie zu betäuben. Das kam etwas später.


    Genau das meine ich. Ein bisschen Schulung ist durchaus sinnvoll.

    Zitat von TiGERshark

    Und weil du mal einen Angler aus NL gesehen hast der sich nicht benehmen konnte, kann man das nicht verallgemeinern.


    Das meinte ich mit "Schwarze Schafe gibt es überall".


    Ich bin einfach der Meinung, dass ein gesundes Mittelmaß angesetzt werden muss. Wie es in NL gemacht wird, ist es zu wenig und bei uns in D vermutlich zu viel. Insbesondere in Bayern. Nicht mal eine nationale Prüfung bekommen wir hin.

  • Endlich lockern sich hier in Deutschland die Regelungen. So begrüßenswert eine fundierte Ausbildung für den Angler ist, kann man sie dennoch nicht von allen Kurzurlaubern verlangen. Was für eine Freiheit genießt ein deutscher Angler zum Beispiel an französischen Gewässer: Ins Angelgeschäft, günstigen Schein kaufen und unkompliziert drauf los angeln. Ich könnte mir nicht vorstellen für 2 Wochen Urlaub extra eine Prüfung abzulegen. Außerdem ist in meinen Augen für einen urlaubsangler nur entscheidend, dass er waidgerecht einen Fisch töten kann, falls er das denn will und grundlegende Regeln( z.B. Verbot des lebenden Köderfischs) berücksichtigt. Dies ist in aller Regel aber auch auf den Karten aufgedruckt.
    Also: In meinen Augen ist der Urlaubsschein eine tolle Sache, da sollten sich andere Länder anschließen!

  • Wenn ich das ganze richtig verstehe können ausländer ohne irgendeine prüfung machen zu müssen einen "angelschein" wenn auch beschränkt zu erhalten, während jeder einheimische eine prüfung absolvieren muss...also eigentlich werden die Urlauber gegenüber den einheimischen bevorzugt. Find ich nicht richtig!!!

    Liebt die Natur und sie wird euch lieben...


    Kräftiges Petri Heil an alle


    wer sich übers icq meldet bitte eine anmerkung in richtung blinker-forum sons kommt ihr versehentlich auf die ignore list ;)

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