Aussteiger möglichst vermeiden

  • Ich hab heute meine dritte schöne Forelle verloren, dabei 2 vorm kescher schon, nun wollte ich mal wissen wie ihr das macht, was ist besser, viel Druck und Bremse zu, weniger Druck und Bremse auf? Rute Hoch oder Rute runter um die gefährlichen Plantscher zu vermeiden. Ich bin da in Sachen Drill noch etwas hilflos.


    Nachtrag: Ich angle im Fluss

    "Es ist nicht wichtig was zu machen oder viel zu machen. Es ist wichtig nichts zu machen. Oder was zu machen, was nicht zu machen, was man sonst machen würde."

  • Wie immer fängt es beim Gerät an.


    Wichtig sind super-scharfe Haken und, bei Spinnködern, 2 Sprengringe an jedem Haken als Kette verbunden um die Hebelkräfte für die Forelle ungünstiger werden zu lassen.


    Da Forellen oft sehr hart zufassen lasse ich die Bremse eher etwas weicher eingestellt und nehme nicht zu harte Ruten, vor allem wenn mit geflochtener geangelt wird. Dann sollte man auch ein Mono- oder besser Fluorocarbonvorfach von 80 - 100 cm Länge vorschalten.


    Und den Fisch schön mit flacher Rute drillen (wenn möglich), damit er nicht so arg viel spring und schüttelt. Auch wenn's nett aussieht ;) ...

  • Hallo!


    Mit "flacher Rute" drillen bin ich nicht ganz einverstanden. Wie soll denn die Rutenspitze wilde Fluchten abfedern können, wenn sie bei flacher Rutenhaltung praktisch nicht in Aktion treten kann?
    Und was macht du mit einer flach gehaltenen Rute, wenn die Forelle kurz vorm Kescher noch einen "Kickstart" hinlegt? Mit flacher Rute befindet sich vorm Kescher kaum noch Schnur zwischen Fisch und Rutenspitze, die durch ihre Dehnung eine Flucht abfedern kann.
    Mit "schräger Rute" hast du noch ein bisschen Schnur zwischen Fisch und Rutenspitze und kannst zudem im Notfall blitzschnell die Rute senken, damit der Fisch noch etwas mehr Schnur bekommt, bevor die Rollenbremse mit Verzögerung weitere Schnur freigibt.
    Eine senkrecht gehaltene Rute ist natürlich auch nicht die Optimal-Lösung (sinus 90 Grad = 1, d.h. maximale Hebelwirkung). Aber mit einem Rutenwinkel zwischen 45 und 90 Grad solltet man auf der sicheren Seite sein.


    Gruß
    Thomas

  • Theoretisch ist alles möglich. Aber diesen Winkel kann ein Fisch bei aufrechter Rute praktisch nicht verändern; bei flacher Haltung schon. Wenn beispielsweise ein ufernaher Fisch einen parallelen Kickstart zum Ufer von 5 Meter rechts neben deiner Position zu 5 Meter links neben deiner Position macht, sieht es bestimmt interessant aus, wenn du da mit gesenkter Rute "im Winkel" bleiben möchtest, ohne sie dann doch kurzfristig senkrecht zu halten und / oder kurzfristig den direkten Kontakt zum Fisch verlieren.


    Besonderes interessant wird die Geschichte, wenn du an einem Fliessgewässer mit starkem Uferbewuchs in einer nur meterbreiten "Lichtung" stehst;-)


    Gruß
    Thomas

  • Danke Thomas,


    aber wie sollte die Bremse eingestellt sein? Ich bin der Ansicht das sie recht hart eingestellt werden sollte, dann kurz vor der Landung weicher einstellen aufgrund dieser "Kickstart's"

    "Es ist nicht wichtig was zu machen oder viel zu machen. Es ist wichtig nichts zu machen. Oder was zu machen, was nicht zu machen, was man sonst machen würde."

  • Hi!


    Ob die Bremse tendenziell weich oder hart eingestellt werden sollte, mache ich unter anderem von den Umständen abhängig.
    Wenn ich beispielsweise an einem Gewässer unterwegs bin, in denen ich nicht mit Fischgrößen konfrontiert werde, die ich nur über eine weich eingestellte Bremse bewältigt bekommen würde, dafür aber praktisch jeder Fisch sofort in das Wurzelwerk der Weiden im Uferbereich schwimmt, drehe ich die Bremse recht weit zu. Denn eine freiliegende Drillingsspitze findet eigenlich immer augenblicklich kompakten Halt im Wurzelwerk...


    Wenn ich dagegen an einem relativ hängerfreien Gewässer unterwegs bin, in der mir von der 300g-Forelle bis zum 2-Meter-Waller alles auf die Forellenmontage knallen kann, stelle ich schon meiner Rute zuliebe die Bremse relativ weich ein.


    Generell stelle ich meine Rollenbremsen aber eher zu weich als zu hart ein. Denn notfalls hat man immer noch die feinfühligste Bremse der Welt zur / an der Hand: Einfach den Zeigefinger der Rollenhand auf die Spule unterhalb der Schnur legen und durch dosierten Fingerdruck mitbremsen.


    Gruß
    Thomas

  • Hallo,


    also, "harte" Bremsen taugen beim Forellenfischen nicht. Von "flachen" Ruten bin ich ebenso kein Freund. Das man die Rute nicht starr wie eine Statue hält, ist klar und das man die Richtung variert ist ja auch klar.
    Grundsätzlich ist die Rute Puffer und kann nur federn, wenn die Schnur in einem Winkel abgezogen wird. Ich stelle die Bremse so ein, dass ein Fisch immer Schnur nehmen kann, ohne unkontrolliert zu flüchten und "ackern" muss aber trotzdem die Schnur nicht an die Lastgrenze kommt. Das funktioniert so natürlich nur bei entsprechend weichen Ruten. Hat man z. B. eine Spinrute lockert man die Bremse halt etwas mehr. Wenn man nun noch das Forellenmaul "mitberechnet" und aufgrund dessen die Bremse noch einen Tick weicher stellt, ist man i. d. R. immer auf der sicheren Seite (muss nicht so sehr viel sein, Forellen haben recht harte Kiefer). Ein Anhieb kommt so i. d. R. immer noch hart genug durch
    Um Kontakt zum Fisch zu halten nimmt man nach dem Anhieb die Rute hoch.
    Dadurch werden die Fluchten zuverlässig abgefedert und aufgrund der korrekt eingestellten Bremse passiert auch nix. Bei besonders harten Fluchten kann man die Rute durchaus auch mal bis auf 45 Grad absenken.
    Wichtig ist, immer Kontakt zum Fisch (Schnur unter Spannung) zu haben.
    Geht dieser Kontakt verloren kann die Forelle einen nicht optimal sitzenden Haken u. U. abschütteln. Es kann also durchaus sein, dass man die Forelle gerade gekeschert hat und die Rute locker lässt und der Haken in diesem Moment schon frei ist.
    Wichtig ist es natürlich, entsprechend scharfe Haken zu nehmen, die gut Greifen.
    Und was noch wichtig ist: Wenn die Forelle springt, aufhören mit kurbeln und erst weiterkurbeln, wenn der Fisch wieder in seinem Element ist.


    Gruss
    Michael

  • Faulenzer-Basti


    Ich beangle einen kleinen Niederungsbach mit Fliege und Gummifisch.


    Aussteiger habe ich reichlich, aufgrund des starken Bewuchses :( :( :( . Die meisten Fische verliere ich kurz nach dem Anhieb. Direkt vor dem Kescher eigentlich nie.


    Meiner Erfahrung nach ist eine nicht zu steife Rute ganz hilfreich. Ich verwende jedoch nur Haken mit angedrücktem Widerhaken. Wenn man dann die Fliegenrute unter dem Ast in eine andere Richtung bringen muß ist regelmässig "Essig" mit dem Fisch im Drill. Ich verliere locker die Hälfte der gehakten Fische. Ich glaube es ist wichtig, sehr scharfe Haken zu verwenden und die Schnur auf Spannung zu halten. Mono ist besser als Geflochtene nach meiner Erfahrung. Ich drille die Forellen möglichst aus bevor ich sie zum Kescher führe. Eine eher weiche Einstellung der Bremse ist besser, kann jedoch beim Anhieb von Nachteil sein. Ich "schraube" während des Drills nicht an der Schnurbremse.


    Cheers

  • Das mit dem angedrückten Wiederhaken finde ich nicht sinnvoll das macht das aussteigen für den Fisch gleich viel leichter, außer mit Fliegen dann und Mini-Spinnködern wo man viele bis 25cm hat, die man beim lösen des Wiederhaken leicht verletzen kann, aber die drüber sind schon etwas robuster und denen macht ein Wiederhaken eigentlich nichts. Man hat halt nur Pech wenn man dort fischt wo nur Schonhaken erlaubt ist.


    Kann es sein das du manchmal die Kurbel still hälst? Dabei hab ich auch so gut wie immer aussteiger gehabt, sie haben kurz mit dem Kopf geschüttelt und konnten sich ganz einfach lösen, bei zügigen Kurbelumdrehungen ist das bis jetzt noch nie passiert.

    "Es ist nicht wichtig was zu machen oder viel zu machen. Es ist wichtig nichts zu machen. Oder was zu machen, was nicht zu machen, was man sonst machen würde."

  • Faulenzer-Basti


    Zitat

    Das mit dem angedrückten Wiederhaken finde ich nicht sinnvoll das macht das aussteigen für den Fisch gleich viel leichter,


    In dem Bach ist die Vorgabe: Nur Kunstköder, ausschließlich Einzelhaken.


    Ich fische aus persönlicher Einstellung mit angedrücktem Widerhaken. Ich möchte sicherstellen, das die Fische, von denen ich eine ganze Menge zurücksetze, möglichst schadensfrei davonkommen. Die Aussteiger sind schon ab und an ein bißchen ärgerlich, jedoch sage ich mir dann: Dem Fisch seine faire Chance. Ich habe ein paar mal vergessen, den Widerhaken anzudrücken und den einen oder anderen guten Fisch gefangen. Das Lösen des Hakens ist ungleich schwieriger, die Verletzungsgefahr deutlich höher.


    Ich will hier nicht sagen: Mann/Frau muß mit Schonhaken angeln. Jeder, wie er es für richtig hält.


    Was das die Kurbel stillhalten betrifft: Nun, bei einer durchschnittlichen Angelentfernung unterhalb von drei Metern kann ich nicht wirklich kurbeln. Im Normalfall halte ich den Fisch auf Spannung und versuche, das er nicht ins "Unterholz" abhaut. Ein Beispiel dazu: Ich habe beim Waten eine sehr tiefe Stelle hinter mir gehabt. Vor mir die Straßenbrücke, unter der Brücke eine schnelle Strömung, jedoch eine etwas tiefere Stelle. Versuchswurf bachaufwärts, ein Zupfer, Biß, Anhieb, Fisch - die Forelle ist wie eine Rakete bachabwärts geschossen, links an mir vorbei. So schnell kann , glaube ich, keiner kurbeln. Resultat: freischwingender Gummifisch, Forelle "und Tschüss".


    Ich habe eigentlich nie Fische verloren, die es nicht geschafft haben, im den ersten Sekunden des Drills freizukommen (Ausnahmen bestätigen die Regel).


    Bei auf Fliege gefangenen Fischen sitzt der Haken meist im Maulwinkel. Bei Gummifisch variiert das zwischen Ober- und Unterkiefer. Meiner Erfahrung nach hat der Fisch verloren, wenn der Haken sauber sitzt.

  • Moin Basti - ich bin ein großer Freund des forcierten Drills 8) !
    Das soll nun nicht unbedingt heißen, "rauß mit dem Fisch auf Deibel komm raus!". Aber mehr Druck ist besser als weniger!
    Ansonsten:


    -schärfste Haken (Schleifstein!)
    -weiche Rute
    -monofile Schnur


    Lieben Gruß, Jörg

  • Hi Jörg,


    danke für die Antwort. Hab mir schon gedacht das mehr Druck besser ist, aber sollte ich lieber den Druck mit der Rute nach oben erzeugen und dafür eine weicherer Bremse oder die Rute nach unten und dafür die Bremse härter. Ich denk mal eher Rute unten, da ich die Forelle so immer nach oben an die obefläche zerre und der Fisch da nur ein paar mal schüttelt und der Haken aussschlitzt.

    "Es ist nicht wichtig was zu machen oder viel zu machen. Es ist wichtig nichts zu machen. Oder was zu machen, was nicht zu machen, was man sonst machen würde."

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