Angeln kann ja so einfach sein, also manchmal......
Es war letzten Winter, es war kalt, es war Mistwetter, es war Schonzeit........an der Ostsee lief auch nicht so recht was.
Frustabbau tat not.
Also mal eben fix hingedüst, an den Tümpel des fliegenfischerischen Frustabbaus, an den saaaaagenhaften Tümpel des Grauens, wo zuweilen dicke Regenbogner wohnen.
Ich hatte da noch ein paar Kollegen zu dieser Form des therapeutischen Angelns überreden können, nennen wir sie mal A. und K. .
Am Gewässer angekommen, natürlich auch Mistwetter, kalt, alles grau in grau.
Ganz hinten in einer Ecke mühte sich schon F. .....ähh Kumpel Fränki mit seinem Frustabbau, sein durch eine Polbrille getarntes Grinsen deutete darauf hin , daß er schon ganz gut abgebaut hatte.
Just in dem Moment zeigte er auch gleich mal eine seiner besten Einlagen, er hatte grade einen Fisch im Drill, der wohl der Meinung war sein Heil am Ufer zu suchen, was unseren Fränki dazu brachte mit einem kleinen Rückwärtssprint die Böschung hoch wieder Spannung auf die Fliegenschnur zu bringen, der Anblick schnell rückwärtslaufender älterer Männer hat auch schon einen gewissen therapeutischen Wert, zumindest für die Zuschauer.
Nun denn, so bauten wir unser Gerät ebenfalls zusammen A. versuchte sich auf der Gewässerseite wo Fränki beschäftigt war, K. und W., also ich versuchten uns auf der Gegenseite.
Ich hatte auch ziemlich schnell was am Haken, was einen recht ordentlichen Drill abgab, auch K. hatte kurz rauf eine bedenklich krumme Rute. Fränki meinte er habe nun genug abgebaut und fuhr nach Hause.
Kurz drauf hatte ich dann mit K. noch einen recht interessanten Simultandrill, beide Fische stiegen zeitgleich ein, K. gewann zwar den Drill, aber dafür war mein Fisch etwas größer.............
Während bei uns der Frust ziemlich fix wich, war as auf der anderen Seite, da wo A. stand recht ruhig geblieben, auch konnte man vermuten, daß A. eher mit den Frustaufbau beschäftigt war.
K. konnte sich das nun nicht näher mit ansehen und ging mal eben fix rüber zu A., nur so ohne Rute.
Weil Fliegenfischer immer ganz neugierig sind wie sich das Gerät anderer Kollegen fischt dauert es also nicht lange bis K. die Rute von A. in der Hand hielt und einen Wurf zu Wasser brachte, eher nachlässig strippte nun K. die Schnur wieder ein, da machte es plötzlich Platsch, die Rute krümmte sich bedenklich, ein beherzter Drill, ein schöner Fisch glitt in den Kescher.
Nach der Landung drückte K. dem A. die Rute wieder in die Hand und sagt so ganz beiläufig, "Is doch ganz einfach!"
Für A. war das garnicht so einfach, er wurde ziemlich gnasselig, war auch den restlichen Tag ziemlich einsilbig.
Aber der große Tag und die späte Rache des A. sollten kommen!
Im Februar hatten wir hier eine recht milde Wetterphase, ein paar Tage lang spielten die Mefos verrückt.
Also hin an den großen salzigen Teich, wir verteilten uns etwas am Strand und losgehen sollte die lustige Meeforellenfischerei.
A. nahm also seine Spinnrute feuerte raus, begann einzuholen, drehte dabei etwa 3 1/2 x an der Rollenkurbel, bis plötzlich seine Spinnrute eine recht unnormale Krümmung aufwies, Stücke weiter hinten planschte was silbernes in den Wellen.
Der silberne Planscher war eine sehr schöne 76er mefo, blitzeblank.......
Was dann folgte ist eigenlich ziemlich logisch, das Gesicht von A. verbreiterte sich zu einem noch breiteren Grinsen, dann kam ein , "Siessu K., is doch ganz einfach!".
Logischerweise blieben K. und ich, also W. ohne jegliche Fischberührung an dem Tage.
Weil es so schön war stand paar Tage später die Wiederholung des Mefoangelns an, diesmal hatte A. seine Frau G. mitgebracht, sie war seit wenigen Tagen Besitzerin eines Fischereischeins und machte an dem Tage das erste mal ernst!
Wir bezogen also, wie gehabt Stellung in der Salzlake..........
Wir fischten schon ein parr Minuten, G. war noch etwas mit dem ordnen des Geräts beschäftigt, da machte sie ihren ersten Wurf, quasi der erste scharfe Schuß........
Plums machte das Blechle auf dem Wasser, dann begann es seine blinkende Bahn zu ziehen, aber nicht lange, dann zog es nämlich mächtig von der Gegenseite, der Gegenzieher war immerhin 62cm lang und auch blitzeblank.
Völlig klar war natürlich was dann kam, "Ich weiß garnicht was ihr immer für ein Theater wegen der Mefos macht, is doch ganz einfach!"
Ich bin dann gleich paar Tage später noch mal zu dem Tümpel gefahren, in Therapie gewissermaßen...............K. hatte sich kurzfristig nach Schweden abgesetzt, wie ich hörte..........