Sportfischerprüfung - Aber trotzdem keinen Plan vom Angeln

  • Hallo Boardies !


    Ich will mal hören/lesen was ihr so für eine Meinung dazu habt.


    Was mir aufgefallen ist:
    Viel Angler die erfolgreich die Sportfischerprüfung abgelegt haben, haben ja vorher einen Vorbereitungskurs mitgemacht.
    Jetzt frage ich mich so spontan, für was ist so ein Lehrgang ?
    Der ist ja eigemtlich fürn Popo ....
    Was lernt man denn da so ? Ich bin der Meinung "nichts" !
    Leute die zwar gerade die Prüfung abgelegt haben, können sich nun ab sofort Sportfischer nennen, sind aber doch garkeine.
    Sie haben trotz Prüfung 0 Ahnung vom Angeln.
    Dort wird ja nichts durchgenommen, was der Angler später am Wasser wirklich braucht.
    Wie baue ich eine Angel zusammen ? Wie mache ich die richigen Knoten ?
    Wie beködere ich meine Angel richtig ? Wie werfe ich aus ? Wie keschere ich einen Fisch ?
    Alles das, steht in keinem Prüfungsheft, wird in keine Vorbereitungslehrgang gelehrt.


    Ich denke wenn die Prüflinge ihr Buch auswendig lernen und sonst nichts, dann sind sie genauso schlau wie mit Lehrgang.
    Einzigster Unterschied, sie können sich von den 70 Euro die sie sparen, eine Angel kaufen....


    Ich denke, wenn schon Vorbereitungslehrgang, dann bitte richtig und zwar mit einem großen praktischen Teil. Auch mal ans Wasser gehen und werfen üben. Oder den zukünftigen Anglern mal zeigen wie man einen Köder an den Haken macht.


    Was meint Ihr ?

  • Da kenn ich nur den Spruch meines örtlichen Angelhändlers:
    "So, jetzt ham se die Prüfung abgelegt, jetzt müssen sie nur noch Angeln lernen!"


    Tja, Theorie ist das eine, Praxis allerdings etwas ganz anderes...

  • @ ZS
    Ich hab in Bayern auch schon das Gegenteil von dem erlebt was Du da schreibst.
    Die Jugendlichen werden Top vorbereitet, mit allem was dazugehört.
    Auch verbringen sie eine Woche am Wasser um den Restschliff zu bekommen.
    Die kennen Montagen und Aufbau einer Angel.
    Den krassen Unterschied hab ich hier mitbekommen, null Ahnung von nichts.
    Aber wer soll da Abhilfe schaffen?
    Haben die Jugendwarte dann viel zu tun.

  • Der Unterschied zum Autoführerschein besteht allerdings zumindest darin, daß man schon einige Male hinterm Steuer saß.


    Für mich ist ein solcher Vorbereitungslehrgang allenfalls Geldmacherei, und danach konnte ich nix.
    Weder konnte ich werfen, noch einen Köder befestigen, oder eine Angel zusammenbauen. Von Montagen will ich gar nicht erst reden. Ich wußte nicht einmal, wie man eine Rolle bedient.
    Statt dessen wußte ich, welches Insekt für welche Wassergüte steht und kannte eine Menge Paragraphen auswendig. Keine Ahnung, ob ich von dem Wissen jemals etwas benötige, doch lieber wäre es mir gewesen, es hätte auch ein paar Stunden praktischen Unterricht gegeben. Dafür hätte der Lehrgang auch gerne etwas länger dauern dürfen, allerdings wäre der praktische Nutzen dann ungleich größer gewesen.
    Hätte ich ich nicht jemanden gehabt, der mich begleitet und mir von Null an alles erklärt und zeigt, ich hätte niemals ohne größeren Schaden für Angelgerät und Fische angeln können.


    Vor diesem Hintergrund muß man den Sinn eines solchen Lehrgangs mit abschließender Prüfung Revue passieren lassen : es soll Voraussetzung für den richtigen Umgang mit Fischen und für deren waidgerechte Tötung sein. Davon sehe ich nichts erfüllt, nach dem Vorbereitungslehrgang wie ich ihn erlebt habe.
    Ganz im Gegenteil war der Unterricht noch mit mancher schlicht falschen Info bestückt.

  • @ ZS
    Hand auf's Herz, was hatten wir denn für Ahnung?
    Aua, wenn ich an meine anfänge denke.
    Und ich hab das Ende der Leiter noch lange nicht erreicht, obwohl ich über 30 Jahre angele.

  • Zitat von Spaik

    @ ZS
    Hand auf's Herz, was hatten wir denn für Ahnung?
    Aua, wenn ich an meine anfänge denke.
    Und ich hab das Ende der Leiter noch lange nicht erreicht, obwohl ich über 30 Jahre angele.


    glücklich ist der, der einen freund/verwandten hat der einen von klein auf an die angelei heranführt.


    war bei mir so, für mich war die prüfung nur eine formalie damit ich angeln DARF, angeln konnte ich vorher schon.


    was zanderschreck geschrieben hat finde ich wirklich beängstigend. wenn man sich mal anschaut was bei der jägerprüfung alles gelehrt und gelernt wird, da schlackert man mit den ohren. ich bin nicht dafür, dass die angelprüfung so "schwer" wird wie der jagdschein, jedoch wesentlich mehr praxis wäre wünschenswert. und nicht nur praxis vor der prüfung sondern auch einen praxisteil IN der prüfung (1-2knoten, köderführung, auf gewässer und zielfisch abgestimmtes gerät aus ner auswahl zusammenstellen). gerade für die leute, die vorher noch nie eine angel in der hand hatten wäre das, auch im sinne der fische, sehr zu begrüßen

  • Was mir aber auch aufgefallen ist, wenn Jugendliche Angler mal mit einem ins Gespräch kommen wird zwar immer die Ausrüstung bestaunt aber sie stellen nie Fragen.
    Ganz selten das manche mal fragen " was ist das oder wie nennt man das " aber das wars auch. Keiner fragt mal ob man es ihm zeigt oder erklärt.
    War ich beim FT ganz anders, ich hab ZS so lange gelöchert bis er mir so eine Montage auf Wels schnell mal gebunden hat.
    Auf diese Art und Weise versteht man das doch erst.

  • ja aber man will sich als jungangler eben nicht "blamieren" ...da fragt man halt nicht aus angst sich zum affen zu machen. im grunde total bescheuert, aber so isses leider

  • Hallo,


    ich habe auch vor kurzem die Angelprüfung abgelegt. Unser Kursleiter hjat sich aber die Mühe gemacht, so viel Praxis wie es in der kürze der Zeit möglich war einzubauen.
    Ich habe jetzt zwar die rechtliche voraussetzung zum Angeln, aber Angeln kann ich noch lange nicht.
    Das beste dazu ist meiner Meinung nach, wenn man von einem erfahrenen Angler mitgenommen wird der einem Praxistipps gibt und erklärt wie man dieses oder jenes macht oder besser macht. Daraus sollte sich eine Angelfreundschaft entwickeln, wo man immer wieder Erfahrungen austauscht. Denn ich denke mir es gibt immer wieder Neuigkeiten am Gewässer.


    Forellenberti

  • Zitat von Zanderschreck


    Jetzt frage ich mich so spontan, für was ist so ein Lehrgang ?
    Der ist ja eigemtlich fürn Popo ....
    Was lernt man denn da so ? Ich bin der Meinung "nichts" !


    Ich denke wenn die Prüflinge ihr Buch auswendig lernen und sonst nichts, dann sind sie genauso schlau wie mit Lehrgang.
    Einzigster Unterschied, sie können sich von den 70 Euro die sie sparen, eine Angel kaufen....


    Richtig Volker,
    und aus genau diesem Grunde habe ich auch gar keinen Lehrgang belegt.
    Hier in NRW ist kein Lehrgang pflicht, dafür gibt es eine "Praktische Prüfung". Die Fragen sind ja wie beim Führerschein auswendig zu lernen.
    Die Anforderungen der Prakt. Prüfung können ebenso trainiert werden.
    Nun gut wer schon geangelt hat, dem fällt die prakt. Prüfung auch nicht schwer. Das Geld für den Lehrgang habe ich gespart und in die Ausrüstung gesteckt.


    Wäre ein "richtiger" Lehrgang angeboten worden, hätte ich teilgenommen.
    Wie Spaik schon geschrieben hat:
    Jeder Angeltag ist ein Lerntag.


    Gruß Tino

  • Wo wir bei Jugendlichen sind...
    Die Damen und Herren, die wirklich Fischen wollen, die fanatisch sind wie wir, die Fragen auch. das konnte ich immer wieder erleben.
    Die Mitläufer, weil Angeln cool und krass ist, die werdens eh nie lernen.


    Damals kannte ich mehr gute Angler ohne Prüfung ;) ;) als mit dem Schein!!
    Vielleicht sollte man den Theorieteil drastisch kürzen, dafür aber den Praxisteil endlich mal ans Wasser verlegen.
    In Brandenburg (ich hatte mich auch zur Verfügung gestellt ;) ) werden die Vorbereitungslehrgänge von älteren ehrenamtlichen Anglern abgehalten.
    Dort werden dann Geschichten von der Familie erzählt, Fischrezepte ausgetauscht, etwas von Bambusruten und vom Aalangeln erzählt.
    Nun sitzt da einer, der wißbegierig ist und wird mit Plötze "süß sauer" zugesäuselt :badgrin: ....na ich weiß ja nicht!!!
    Wo ich noch im Metier gearbeitet habe, habe ich mir den Spaß gemacht und Leute gefragt:" Haben sie eine Prüfung abgelegt?"
    Die Hälfte hatte beim Kauf von Angelzubehör nicht mel ne Ahnung, daß es so etwas gibt!!!
    Dann gingen sie los die Erklärungen...wie...wo...wann..warum ???


    Zur Lösung des Problems sind dann wieder eindeutig wir, die Basis gefragt. Vorschläge in den Vereinen müßten auch mal "OBEN" ankommen, damit sich etwas ändert!!!


    Willi

  • also ich hab den lehrgang auch mitgemacht und muss sagen wir haben so alles durch gemacht Praxis wie auch theorie.
    wir haben knoten gelernt,köder,fisch stände,ans wasser gewandert und auswerfen geübt,sogar mit der fliegenrute kamen se mal und haben uns damit mal bischen herum werfen lassen.


    also ich kann mich wirklich nicht beschweren obwohl ich den lehrgang nicht gebraucht hätte da ich die Prüfungs fragen alle auswendig konnte und die prüfung sofort ablegen hätte können.
    brauch keiner glauben aber ich hab vorher schon 7jahre geangelt zwar nur an privat teichen,dazu noch regelmässig blinker und alle anderen zeitschriften gelesen da lernt man auch so einiges.


    also beschweren kann ich mich auf keinen fall der lehrgang war doch wohl ganz interessant und hat auch nur 70DM gekostet =)


    cu Sebastian1985

  • ich bin jahrelang zum angeln ins ausland oder in den f-puff geflüchtet! aber irgendwann hatte ich es einfach satt...!
    im vorbereitungskurs waren 2/3 auslands-/puffangler der rest konnte nicht mal die rolle an die rute montieren!
    für die wurde aber am vereinseigenen see ein praxistag eingelegt! ich hab den tag genutz um mal mit der fliegenrute zu peitschen! einer der newbies hat beim auswerfen sein leihgerät (billige paladin rute) zerlegt *knack*! :D:D:D


    vielleicht sollte man ähnlich beim führerschein praxis pflichtstunden einführen! aber das sollten ja eigentlich die verbände bei den behörden einklagen, oder?!


    *sonnenkind

  • Ich habe mich ja bereits mehrfach als totaler Prüfungsgegner geoutet.
    Varianten wie die, die Tino beschreibt

    Zitat

    Hier in NRW ist kein Lehrgang pflicht, dafür gibt es eine "Praktische Prüfung"

    finde ich noch einigermaßen ok.
    Ich selber habe freiwillig die Prüfung gemacht (weil ich schon vor der Einführung der Prüfungspflicht einen Fischreischein hatte, hätte ich es als Altfall nicht machen brauchen) und hätte auf die Erfahrung des verpflichtenden Kurses gut verzichten können. Totale Langeweile mit Schwerpunkt auf gesetzlichen Bestimmungen von Laien vorgetragen. Einer der Kursleiter war recht bemüht auch auf die Praxis einzugehen und hat auch angeboten nach Kursende einen Praxistag für Freiwillige zu veranstalten.


    Ich habe die Angelgrundkenntnisse, wie so viele, von einem älteren Angler bei uns aus dem Dorf gelernt (es gab mal den Otto-Thread im Storyboard, so einer war das auch), der die Geduld hatte einen übermotivierten 11-Jährigen, aus einem Nichtanglerhaushalt mitzunehmen.
    Und ad es noch die Zeiten vor der Prüfungspflicht waren, habe ich mir danach einen Fischerischein gekauft .. und den Rest durch Praxis, Bücher, Zeitschriften, andere Angler gelernt.


    Ich glaube nicht, dass ich durch eine Pflichtprüfungslehrgang in der Art wie ich ihn belegt habe, ein besserer Angler geworden wäre.
    Aber vielleicht wäre ich kein Angler geworden, weil meinen Eltern, dass zu teuer gewsen wäre oder zu umständlich den Sohnemann jedes Wochenende 20 km im das Hinterzimmer einer Kneipe abzuliefern (und abzuholen selbstverständlich auch).

  • Das u.a. war auch der Grund, warum in Bayern Fischereischeine aus etlichen Bundesländern nicht anerkannt wurden.


    In Bayern gehört seit vielen Jahren zur Ausbildung u.a das waidgerechte Töten eines Fisches mit Kiemenrundschnitt,
    Gerätezusammenstellungen, Knotenkunde und vieles mehr.


    In Vereinen wird die Jugend vom Gewässerwart nicht nur theoretisch sondern auch praktisch
    an den Gewässern unterwiesen.


    Gruß,
    Peter


  • Nee - richtig Angeln ist langjährige Erfahrungssache :p


    ... aber sie wissen wie man Geräte ordnungsgemäß zusammenstellt und entsprechende Knoten bindet,
    Köder richtig befestigt und (eventuell) gefangene Fische waidgerecht "versorgt".


    ... und das ist doch schon eine ganze Menge mehr als bei den vorhin genannten "Ausbildungen"
    erlernt worden ist 8)


    Gruß,
    Peter

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