Wo fange ich bei uns Zander oder Hecht?

  • Hallo Blinker-Forum :)


    Ich bin nach ca. 10-jähriger Abstinenz wieder zum Angeln gekommen und die Sucht hat mich wieder vollkommen gepackt.


    Nach diversen Angeltrip's auf Forellen und den "üblichen Verdächtigen" zieht es mich jetzt einfach wieder zu mehr Action an der Rute.


    Mein Problem bei der Sache ist ganz einfach, dass ich auch mein heimisches Gewässer - den Rhein - einfach nicht mehr gut genug zu kennen scheine. Damals gab es bei mir vor der Haustür (Raum Koblenz/Neuwied) ganz gute HotSpots für Zander und Hechte, doch heute scheinen diese nicht mehr zu funktionieren.


    Es gab früher stellen, da konnte man an einem Tag durchaus 30-40 Rotaugen (und auch noch mehr) fangen. Doch an den besagten Stellen ist heute einfach nur noch tote Hose und von daher vermute ich dort auch keine Räuber mehr. Auch an der Wasseroberfläche gibt es keine verdächtigen Anzeichen.


    Mein Problem ist ganz einfach, dass ich bei mir keine von den oft angesprochenen Landzungen oder dergleichen habe. Auch wächst bei mir kein Schilff oder Seerosen :)


    Es hat sich aus meiner Sicht überhaupt extrem viel geändert. Wo man früher noch eine Forelle nach der anderen mit Maden gefangen hat, so sehe ich heute nur noch Angler mit PowerBait Forellenteig. Da musste ich mich auch erstmal dran gewöhnen, doch nach 2 Tagen Eingewöhnungszeit bissen sie auch bei mir wie blöd auf den Teig.


    Wie dem auch sei, ich suche ja nach Stellen, wo die Chancen auf Hecht und Zander ganz gut stehen. Bei mir vor der Haustür habe ich zusätzlich noch mit ziemlich flachem Wasser und extrem vielen Hänger zu kämpfen. Da bleiben bei einem Ausflug durchaus mal ein paar "dicke Euros" im Wasser.


    Kann mir jemand von Euch vielleicht ein paar Kunstköder empfehlen, die nicht direkt auf Grund gehen und ich so die Gefahr eines Hängers reduzieren kann, wobei die Chancen auf einen Fang allerdings recht gut stehen? Es wäre zustätzlich noch sehr nett, wenn mir gleichzeitig jemand vielleicht einen Link mit Bild zum Köder posten könnte, da ich zur Zeit einfach den Wald vor lauter Bäumen nicht sehe - Ich habe einiges aufzuholen.


    Ich freue mich auf Antworten :)


    Danke


    Blade

  • Hallo,


    also, ich fische ebenfalls im Bereich Koblenz am Rhein. Die Fänge sind i. d. T. weniger geworden und z. Zt. fange ich nur wenige Zander. An meiner Lieblingsstelle bei ST. Sebastian ist im Moment nix los :cry:
    Das ist leider ein Trend, der sich schon über einige Jahre zeigt, was nicht bedeutet, das gar nix los ist. Es wird halt schwieriger. Die schlechten Fänge von Rotaugen können mit dem verstärkten Vorkommen von Rapfen und auch Wallern zusammenhängen. Es werden ja doch einige grosse Rapfen gefangen. Die Wallerfänge scheinen auch ganz gut, wobei die richtig grossen wohl nicht dabei sind.
    Na ich denke mal, dass es wieder besser wird.
    Hmm, wenn du auf Zander fischen möchtest, ist der GuFi / Twister natürlich immer gut. Hier entstehen die meisten Hänger durch zu weiche / ungeeignete Ruten und evtl. "falsche" Köpfe und Fehler in der Technik. Eine Rute muss hier praktisch bretthart sein, um den GuFi ordentlich führen zu können - gerade bei den im Rhein notwendigen doch relativ schweren Köpfe. Viele verwenden auch ausschliesslich Rundköpfe, was ein Fehler ist.
    Bei kiesigem Grund schnackeln die auf jeden Fall, bei steinigem Grund gibt es öfter Hänger. Da sind Schlittenköpfe (ErieKöpfe) besser.
    Wenn du natürlich nicht mit GuFi fischen möchtest, dann sind Spinner und Bleikofspinner universell auf Hecht und Zander einsetzbar (Grösse 4 und 5)
    Bucktailspinner sind immer gut für Hechte. Wobbler von Balzer und Rapala sind ebenfalls gut. Hier solltest du am Anfang Modelle mit nicht zu grosser Tauchtiefe verwenden.
    Links habe ich hier momentan nicht parat. Wenn du aber in der Koblenzer Gegend fischt, kennst du evtl Angelgeräte Bode in Mülheim Kärlich - weewewe.bode-angelgeraete.de.
    Sonst kannst du auch mal bei Fachversand Stollenwerk vornbeischauen wewewe.fachversand-stollenwerk.de da gibt das so ziemlich alles, was man braucht.


    Gruss
    Michael

  • Hallo Michael,


    erstmal vielen Dank für Deine ausführliche Antwort :)


    Ich war mit meinem Kollegen vor 2 Tagen in St. Sebastian, da mir dort halt eben noch die wunderschönen Buhnen in Erinnerung sind, die im Sommer mit herrlichem Schilff bewachsen waren. Leider konnten wir aufgrund des extrem niedrigem Wassers ja schon fast gegenüber in den Bendorfer Hafen zu Fuss gehen ;)


    Selbstverständlich kenne ich den Bode und wir sind logischerweise auch mehrmals in der Woche dort um einzukaufen. Man braucht ja nach solanger Zeit auch irgendwie ein gutes Equipment. Leider habe ich aber auch festgestellt, dass nicht alle so richtig Ahnung von der Materie zu haben scheinen. Fragt man die falsche Person beim Bode, so kommen oft Standardantworten a la: "Wenn da hinten im Regal nix hängt, dann haben wir nichts mehr", oder aber auch "Och, die Kunstköder gehen eigentlich alle gut".
    In Oberbieber ist übrigens auch noch ein kleiner aber feiner Laden mit gutem Sortiment.


    Wie Du ja selber sagst, hat sich sehr viel verändert (was ich ja auch schon vermutete). Ich muss auch zum Bedauern feststellen, dass gerade nachts bei uns sehr viele Russen (soll keine Anspielung oder ausländerfeindlich sein - es sind nunmal eben verstärkt Ausländer) ihre Ruten auslegen. Ich habe mich gestern Abend noch mit einem ganz nett unterhalten und ihn mal gefragt, welche Fische er denn so mitnimmt. Leider ist es eben so, dass sie JEDEN Fisch - egal ob untermaßig oder unter Naturschutz stehend - mitnehmen und daraus Fischsuppe oder eben Fischfrikadellen machen. Die haben auch keine Probleme damit, mal eben pro Mann 4 oder 5 Ruten aufzubauen.


    Aale gehen bei mir vor der Tür eigentlich wie verrückt und auch Barben könnte ich Kiloweise rausholen, aber die Fische interessieren mich eigentlich überhaupt nicht. Wenn ich ein wenig Action möchte, dann fahre ich meist zur Fischzucht-Weller und angle dort halt mal auf Forellen, was aber schnell langweilig wird.


    Was ich mich halt Frage ist, ob überhaupt Chancen bestehen, wenn ich einfach mal die Gufi's mitten in die Strömung werfe, da wir eben kaum bis keine von den "guten und möglichen Stellen" vor der Tür haben. Oder sind das dann bei Erfolg eher Glückstreffer?


    Prinzipiell muss ich eigentlich wieder von vorne beginnen, da ich a) einfach sehr viel an Techniken vergessen habe, b) mir einfach noch das richtig gute Equipment fehlt, c) ich das Verhalten der Fische ebenfalls vergessen habe und somit nur noch Foren durchforste, d) und und und...


    Ich werde auf jeden Fall Deine Tipps mal sauber aufschreiben und beim nächsten Gang in den Angelshop mal gezielt sortieren.


    Erstmal vielen Dank und ich würde gerne noch mehr Antworten erhalten :)


    Blade

  • Hallo,


    freut mich, wenn ich dir ein wenig weiter helfen konnte.
    Beim Bode bist du wohl an einen der vielen eingefleischten Friedfischprofis geraten 8) Da gibt es / gab es mal einen, der war auch Raubfischangler.
    Kann aber sein, dass der Azubi war und nicht mehr da ist, da er die Lehre fertig hat.
    Bei dem niedrigen Wasser ist es schon etwas schwirig, stimmt. Wenn jetzt was geht, dann an den klassischen STellen der Buhnenköpfe (Buhnenkessel, etc.) und dort wo die Wellen der Schiffe auftreffen und das Wasser aufwühlen (sieht man an der lokalen Eintrübung) Die Strömungskante ist auch immer gut. Direkt in der Strömung wird nicht so viel zu holen sein. Mitten in der Fahrrinne kann man noch fangen, allerdings brauchts da ein Boot, da man vom Ufer dort kaum hinkommt - ausser vom Buhnenkopf und die Strömung so stark ist, das man nicht richtig auf den Grund kommt oder wenn man es schafft dann vom Ufer aus zu viele Hänher hat, da man an der Kante zur Fahrrinne zu oft hängen bleibt. Die Strömungskante sollte dann auch vor deiner Haustür ein guter Anhalt sein. Auch jede Änderung am Ufer, gerade, wenn sich dort die Strömung irgendwie bricht kann eine mögliche Stelle sein.
    Die guten Barbenfänge kann ich bestätigen. Es werden an der gesamten Rheinstrecke viele gefangen. Bei Horchheim (auch ohne Buhnen) ist eine starke Barbenstrecke und wohl auch bei ST. Sebastian.


    Viel Spass beim Einkaufen - den habe ich auch immer (auch wenn Frau manchmal schimpft :D ) und natürlich beim Fischen.


    Gruss
    Michael

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