Finnland - Reisebericht

  • Holldrio,



    im Sommer 2005 fuhr ich mit meiner Frau und meiner Tochter nun zum 8. mal nach Finnland
    um unsere Quasi-Familie zu besuchen (Ich hab während dem Studium mal ein paar Monate bei einer Gastfamilie gewohnt). Und so gings diesmal:



    Die Anreise:
    Da wir dieses Mal unsere Onkels und Tanten auf den Aland-Inseln besuchen wollten, fuhren
    wir über Dänemark und durch Schweden durch um ab Stockholm mit der Fähre nach
    Mariehamn zu kommen. Von hier aus gings nach ca 10 Tagen über Kökar nach Finnland.
    Hier gings dann weiter von Turku über Pori nach Skrattnäs.


    Die Unterkunft:
    14 Tage am Wasser.
    Meine Quasi-Schwester besitzt mit ihrem Mann ein sehr schönes Sommerhaus direkt am
    Pjelax-Fjärden. Hier ist alles da was man braucht. Bier. Elchfleisch (meistens c&r).
    Tonnen zum Auffangen von Regenwasser. Kanister zum Transport von Trinkwasser. Strom.
    Sauna. Bier. Werkzeug zum Holzmachen. Grillmöglichkeiten. Bier. Motorboot mit Ruder
    und Anker. Küche. Betten. Und zu guter letzt immer ein kaltes Lapin Kulta.
    Wir bekamen diesmal das Nebenzimmer im Saunahäuschen. Dies liegt gerade mal 10 Meter
    vom Ufer entfernt. Genial! Nicht isoliert, keine Steckdose, kein Licht. Platz zum pennen und umziehen.


    Das Wetter:
    Na ja, sagen wirs mal so: durchwaxen. Bier.


    Die Verpflegung:
    Unser Gastgeber ist Koch!! Bier.


    Das Wasser:
    Der Pjelax Fjärden bei Klobben. Das liegt an der Westküste zwischen Kaskö und Krisinestad.
    Der Name Fjärden ist einigermaßen verwirrend, da es sich hierbei lediglich um eine kleine
    Bucht von ca. 7x3 Km handelt mit einer max. Tiefe von ca. 7 Meter. Diese Bucht hat 2 sehr
    enge Verbindungen zur Ostsee. Ist zwar nicht groß, hat aber den Vorteil, daß man bei fast
    jedem Wetter raus kann. Nee, als Landratte hier lieber kein Bier!!


    Der Fisch:
    Zielfisch war logischerweise der Hecht. Da ich meistens mit meinem Gastgeber auf dem
    Wasser war, konnten wir gut die Köder vergleichen. Am besten hat sich das gute alte
    Eisen (22g, Farbe Gold) bewährt gleich auf lagen die Kopytos. Hier war die Farbe völlig egal.
    Wenn Gummitag war haben die jede Farbe genommen, jede. An Blechtagen war die Farbe der Gummifische ebenfalls egal, keine Chance. Auf Spinner und Wobbler gabs
    meist wenig zu holen. Die Monatslizenz für einen Riesenküstenabschnitt kostet 7,50 ¤uro und
    ist in jeder Bank zu bekommen. Mit Material siehts da ganz anders aus. Sehr geringe Auswahl
    zu recht hohen Preisen.
    Da wir noch einige Bekannte besuchen „mussten“ und von anderen
    wieder besucht wurden, kam ich viel zu selten aufs Wasser. Auch das Wetter (s.o.) machte
    seine Striche durch irgendwelche Rechnungen. Trotzdem gabs einige spannende Drills und
    ab und an mal Fisch aufs Brot. Wie gesagt, mein Gastgeber ist Koch und manche Hechte
    hatten den 15er GuFi komplett gefressen.


    Abreise:
    Ich hab meine 2 Mädels in Tampere in den Flieger gesetzt. Die waren in Hahn bevor ich in
    Hanko auf der Fähre war. (Jaja, das Leben kann so ungerecht sein.) Von da ab etwa 20
    Stunden bis Rostock und noch mal etwa 800 Km bis ins Ländle.


    Fazit:
    Der 9. Finnlandurlaub ist in Planung. Man muss es erlebt haben. Draußen. Mit dem größten
    Luxus den man sich wünschen kann: viel Zeit mit der Familie, in der Natur, Wälder, Wasser, Fisch und
    Freunde. Das ist Erholung pur. Da sind dann auch die knapp 4000 Km Fahrt,
    die Fähren und Flüge schnell vergessen.


    Holldrio
    fisk01

  • Mein absolutes Traum-Reiseland...bloß meine Familie sagt dazu Njet.
    Aber irgendwann steck ich die beiden Quälgeister in den Flieger und ich fahr nach Finnland.
    Mein Bruder war auch schon dort, mit Zelt und Auto. Das wahre Zahlungsmittel Alkohol war auch genug an Bord. Dadurch wurde auch mal ein Boot umsonst rausgegeben und führte zum erfolgreichen Fang von zwei herrlichen Seeforellen.
    Hechte ohne Ende....die Finnen haben ja ein bischen anderes Verhältnis zum Hecht. Die Bäume wo die Köpfe dran aufgespießt werden konnte mein Bruder auch fotografieren :?
    Gefangene Hechte durften dann auch hinterm Motorboot noch etwas Wasserski fahren :?
    Aber was solls andere Länder andere Sitten ;)

  • wm66


    hast Du Deine Familie schon mal in Finnland dabei gehabt?
    Meine Frau war anfangs auch sehr skeptisch, mittlerweile
    ist sie genauso begeistert wie ich.


    Das inoffizielle Zahlungsmittel ist tatsächlich der Alk.
    Seit Finnland die Grenzen für Alkimport angehoben hat,
    hatten wir immer sehr viel "Bares" dabei.
    Und alles was nicht mit brachialer Gewalt in den Schädel wollte,
    haben wir verhökert. Und das geht meist schneller wies Karnickelmachen.
    Kein Wunder, ein Lieter Bitburger kostet im Laden regulär ca. 5¤!!
    Da will ein Drinkgelage ordentlich überlegt sein.


    Holldrio

  • moin wollt mich auch mal eben zum thema melden. ich war diesen sommer auch mal in finnland (zum 2 mal) und konnte wahnsinnig viele, wenn auch nicht all zu große, hechte landen. ich war etwas nördlich von tampere mit meiner schwester ihrem mann und meinem vater auf einem ehemaligen bauernhof direkt am wasser einquartiert. es war einfach herrlich auch wenn das wetter nicht immer so wollte wie wir es wollten.
    grüße,
    nick

  • Auch ich habe sehr schöne Finnlanderfahrungen machen können, bei mir war es auch ausnahmsweise nicht das Wetter, dass den Urlaub bisweilen trübte, sondern die Schwärme tollwütiger Mücken die bisweilen die Mitternachtssonne verdunkelten.

  • Bzgl. der Mücken & Co kommt es eben auf die Zeit an, in welcher man Finnland bereist. Wenn man "nur" Hechte angeln will, kann man auch getrost im August reisen. Da gibt es nicht mehr so viele Mücken (allerdings an bestimmten Orten "Brennfliegen" - so ganz kleine, die echt lästig sind und es eben etwas bennt, wenn die stechen od. pissen od. was auch immer). Gegen Mücken (nicht gegen die "Brennfliegen") hilft hier ansonsten sehr zuverlässig das Mückenspray "OFF" und eine Netzhaube / kappe ist auch zu empfehlen.


    Auch eignet sich August sehr gut, wenn man auf Campingplätzen seine Ruhe haben will od. Sommerhäuschen günstiger, da die Haupturlaubssaison hier von Sommersonnenwende bis Ende Juli ist.


    Die Ausrüstung sollte tatsächlich gut umfangreich sein, da es hier nur wenige sehr gut ausgestattete Angelläden gibt (einer davon ist südl. von Inari an der Fernverkehrsstrasse).


    Alkohol gegen ein Boot? - Davon weiss ich nichts, aber der Versuch ist es sicher wert. :D Wenn man mit Einheimischen am Feuerchen schnacken will, eignet sich das allemals als "Türöffner", also auch um ggf. wertvolle Insider-Tips zum Gewässer zu bekommen. :) Und wer selbst gern sein Bierchen trinkt, sollte sich auch nicht vor dem einheimischen scheuen, welches zw. 2 und 3,50 EUR / Liter (Klasse III Bier, also aus dem Supermarkt) zu haben ist. Harte Sachen auf jedem Fall dann doch lieber mitbringen...


    Zur Angelerlaubnis : Es sind eigentlich nicht nur die oben genannten 7,50 EUR... Man braucht für "gewöhnliche Gewässwer" den "Grundschein" (Kalastuksenhoitomaksu) für 6 EUR / 7 Tage od. 20 EUR fürs laufende Jahr und den Schein fürs Gebiet (z. Bsp. Südfinnland od. Lappland - also sehr grossflächig) für 6 EUR / 7 Tage od. 27 EUR / laufende Jahr. Das ist dann "Läänikohtainen viehekalastusmaksu". Das kann man auf jeder Bank erledigen. Dann gibt es noch die "besonderen Gewässer" (zum Bsp. der Inari, aber auch Fluss(Lachs)angeln zu bestimmten Zeiten) und die Scheine werden dann dort vor Ort überall am Gewässer verkauft (für Angeln nur vom Ufer braucht man diese aber meist nicht!). Und es gibt "private Gewässer" / "-abschnitte". Das bezahlt man beim Besitzer (des Campingplatzes od. Sommerhaus(anlage).


    Wer gezielte Info / Tips od. dergleichen zu Finnland braucht, bitte per PM od. email, da ich nicht jeden Tag hier reinschau. :shock:

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