Kalte Jahreszeit - was macht ihr anders?

  • Hallo Zandergemeinde!


    Vorweg muß ich mit zufriedenheit sagen, das ich heuer in der warmen Jahreszeit ganz erfolgreich war und viel Erfahrung sammeln konnte. Allerdings habe ich bisher fast nie in der kalten Jahreszeit geangelt und daher wären Tips sehr von nutzen.


    Mein Revier ist die Donau. Der Unterschied zum Sommer ist, das der Strom viel klarer ist (Sichttiefe bis 1,5m) und die Strömung viel schwächer. Meines Wissens nach, ziehen sich die Fische in tiefere Regionen zurück und sind nicht so aktiv. Wer kann mir bei folgenden Fragen weiter helfen:


    Beissen die Zander vorsichtiger?
    Fressen die Zander weniger?
    Ändern sich die Beiszeiten gegenüber Sommer (morgens und abends im Sommer Top)?
    Rauben die Zander Abends im flacheren Uferbereich - so wie im Sommer?
    Sind die Sommerhotspots nicht unbedingt auch Winterhotspots?
    Sollten jetzt Köder verwendet werden, die sich ruhiger im Wasser verhalten und dem Beutefisch ähnlich sind (wegen klarerem Wasser)?
    Wie wirken sich Wetterumschwünge aus (kalt - warm; warm - kalt)?
    Sollte die Köderführung jetzt verlangsamt werden?


    Das sind mal so die ersten Fragen, die mir einfallen. Es wäre nett, wenn die alten Zander Hasen einige Fragen beantworten könnten und vielleicht auch sonst noch ein paar Tips für die kalte Zeit geben könnten.


    Grüsse
    Wolfgang

  • Zitat

    Beissen die Zander vorsichtiger?


    Ja. Durch die kältere Wassertemperatur sind sie in ihrer Aktivität und Bewegungsfreude eingeschränkt.


    Zitat

    Fressen die Zander weniger?


    Ebenfalls ja. Da die Körpertemperatur der Fische immer der Wassertemperatur entspricht, sind auch ihre Stoffwechselfunktionen reduziert. D.h.: sie versuchen mit möglichst minimalem Energieaufwand ein Maximum an Energiezufuhr zu erreichen.
    Deshalb gehen sie mit Vorliebe auf größere Beute.
    Die Nahrungsaufnahme ermöglicht es ihnen dann, wieder mehrere Tage zu ruhen, ohne erneut fressen zu müssen.


    Zitat

    Ändern sich die Beiszeiten gegenüber Sommer (morgens und abends im Sommer Top)?


    Auch hier: Ja!
    Im Spätherbst und Winter verlagert sich die Beißzeit in die Mittagsstunden,
    da sich zumindest an sonnigen Tagen dann die Wassertemperatur leicht erhöht.


    Zitat

    Rauben die Zander Abends im flacheren Uferbereich - so wie im Sommer?


    Kaum. Die Zander rauben dort, wo sich ihre Beute aufhält. Und auch die kleinen Weißfische ziehen sich in der kalten Jahreszeit in tiefere und wärmere Regionen zurück.


    Zitat

    Sind die Sommerhotspots nicht unbedingt auch Winterhotspots?


    Das ergibt sich aus der letzten Frage.
    Im Winter würde ich es an den tiefsten Stellen des Gewässers grundnah probieren.


    Zitat

    Sollten jetzt Köder verwendet werden, die sich ruhiger im Wasser verhalten und dem Beutefisch ähnlich sind (wegen klarerem Wasser)? Sollte die Köderführung jetzt verlangsamt werden?


    Beim Spinnfischen ist auf jeden Fall eine langsamere Köderführung angeraten. Siehe die beiden ersten Fragen.
    Wenn es richtig kalt ist, würde ich jetzt auch lieber stationär mit Köderfischen um die 15cm fischen.
    Wenn Spinnfischen, dann mit totem KöFi am Drachkovitch-System. Und das Ganze sehr langsam über den Grund hüpfen lassen.


    Zitat

    Wie wirken sich Wetterumschwünge aus (kalt - warm; warm - kalt)?


    WEtterumschwünge wirken sich immer auf die Beißlust aus, im Sommer und im Winter.
    Bei steigendem und gleichbleibendem Luftdruck beißen sie besser als bei fallendem. Bei letzterem weitet sich die Schwimmblase und drückt auf die Verdauungsorgane.
    Gerade Zander brauchen wegen ihrer geschlossenen Schwimmblase für den Druckausgleich länger als andere Fischarten.

  • Es geht um Erfahrungswert und es pauschal zu sagen ist es von Gewässer zu Gewässer anders.Sich nach Fachbüchern zu halten ist nach meiner Ansicht nicht ganz richtig denn du wirst feststellen das es immer wieder anders kommt als man es in den Büchern festhält.


    Zu der Frage allein nur mit dem flachen im WInter.Ja ich habe schon mehrmals die Erfahrung gemacht abends im dunkeln haben wir die Zander im knie-tiefen Wasser gefangen.Ich war selbst verwundert weil ich damit nicht gerechnet habe.Wenn du zur der jetzigen Zeit noch abend ans Ufer gehst und mit der Taschenlampe leuchtest wirst du feststellen das viele Köderfisch sich im seichten aufhalten trotz der kalten Temperaturen.


    Es zu verallgemeinern ist schwierig der HOT SPOT an den ich Zander fange kann an deinem Gewässer ein Flop sein.Mann muss einfach immer wieder ausprobieren wenn ich überhaupt irgend eine Beisszeit als gut empfinden würde denn sage ich NACHTS und nur im dunkeln.Egal ob im Sommer,Herbst oder Winter.


    Da muss ich zumindest dem anderen Kollegen wenn es um Zander geht wiedersprechen,richtig ist das sich die Beisszeit auf den Mittag verlagert wird beim Hecht oder Barsch aber allein schon die Tatsache das die meisten Gewässer im Winter sehr klar sind und die Sonneneinstrahlung dazu führt das die Zander kaum zu fangen sind, weil sie beides nicht mögen,also suchen Sie das weite und tiefe und meistens sind es stellen die unerreichbar sind.Auch hier mahne ich nur an das es aufs Gewässer ankommt ich fange im HERBST und WINTER meine Zander nur im dunkeln ob frühs oder abends.Jedes Gewässer ist anderes während bei mir an der Havel abends die Schwärme noch im Lichtkegel der Strassenlaterne umher schwimmen sind bei dir die Köderfisch schon garnicht aus zu machen und in tiefen Regionen verschwunden.


    Was ich dir emphelen kann versuche es mit Ködern die sehr viel Vibration entwickeln Twistern mit überbreiten Schwanz oder grossen Kopytos einfach wenn es dunkel ist und ich garantiere dir es wird klappen.-


    Gruss Didi ;)

  • WIr reden jetzt über den Zander den HEcht den du links auf dem Foto siehst und zwei weiter die ich letztes Jahr knapp meter fing wurden alle zur dem jetzigen Zeitpunkt in nur 50-60cm tiefe gefangen,das beweisst einfach mal das die Raubfisch sobald es kalt wird nicht gleich verduften und die tiefe suchen.
    So und während ich noch in so flachen Hechte fange wirst du an der Müritz oder wo anders schneider bleiben wenn du dein Blinker in 50cm tiefe anbittest,du siehst selbst wenn man hier ein paar Tipps mit auf weg gibt es kommt immer anders als man es plant und denkt zu verstehen.
    Man spricht davon das Fische allgemein versuchen Ihren Stoffwechsel so gering wie möglich zu halten und kaum Energie zu verbrauchen,doch ich fange bei uns z.B. die Zander erst wenn die Strömung ein bestimmtest Pensum erreicht hat,je stärker die Strömung und je weiter die schleuse auf desto besser fangen wir die Zander bei uns an der Havel.Ergibt auch irgend wie kein Sinn wenn man der Thorie mit dem Stoffwechel nachgeht.


    Gruss Didi ;)

  • Danke für die raschen Antworten!


    Didi: Ich fische in der Donau. Zum Thema Hotspots: ich hab gemeint, ob Sommerhotspots (und solche hab ich schon gefunden) auch Winterhotspots sein können. Oder ist dies generell auszuschliessen, weil zu seicht, zu viel Strömung, ...
    Dieser Thread soll mir helfen Erfahrungen mit den Daten aus den Lehrbüchern zu vergleichen. Es ist mir schon klar, das man nicht alle Gewässer pauschalieren kann. Aber wenn ich mich strickt nach den Lehrbüchern halte, sollte ich flachere Hotspots meiden und generell nur in tieferen Bereichen angeln.


    LG
    Wolfgang

  • Das ist quatsch gerade jetzt noch würde ich es im flache auf jeden Fall versuchen und halt nachts.Solange wir hier noch keine minus bereiche Nachts haben wird der Zander nach wie vor das seichte auf suchen weil sich mal die Kleinfisch immer noch dort zu Abend hin verstärkt aufhalten.


    Hot Spots die du im Sommer hast wie Löcher,Kanten,Brückenpfeiler,Schleusen oder ähliches kann genau so im Winter erfolgreich sein wieso nicht.Da wo der Zander erfolg hat kleinfische zu bekommen wirst auch du welche fangen.Wie gesagt man ist erst eines besseren belehrt wenn man das unfassbare erlebt wie Zander ebi minsu Graden im 40cm tiefen Wasser zu fangen oder mitten im auslauf einer Schleuse wo gewaltige Strömung herrscht Zander zu fangen im Winter die ja normalrweise ruhige Buchten suchen müssten.


    Versuche es wie ich sagte am besten im dunkeln und egal ob seicht oder schnellfliessendes Wasser einfach versuchen bis es in der Rute kracht.


    Gruss Didi.

  • Ich spreche eindeutig von dem jetzigen Standpunkt der herrscht,sicherlich gibts auch bei mir ein bestimmten Punkt da fängt man auch nur noch tief.Doch die Bedingung die man momentan hat sind ja ganz das Gegenteil von dem was man als Kalt oder winterlich bezeichne könnte.verschwinden.Es ist mildes Wetter selbst nachts sind die Temperaturen ziemlich warm das führt dazu das wir uns zwar im November befinden die Fische aber immer noch nicht Tiefe Regionen suchen müssen.Weil sich das Futter immer noch im flachen und seichten Wasser aufhält.

  • In der kalten Jahreszeit hatten wir vermehrt Bisse auf unbewegte Gummifische, d. h. der Biss kam auf den Shad nach dem dieser schon für 2-3 sekunden am Gewässerboden lag. Das ganze funktionierte in leichter Strömung ebenso wie in stehenden Gewässern. Desweiteren angel ich jetzt vermehrt mit grösseren Gummiködern von 15 cm länge.

  • Hallo,


    noch ist es nicht so kalt, dass die Zander wesentlich ruhiger werden.
    Das kommt erst, wenn es richtig kalt wird.
    Allerdings führe ich den Köder ein wenig ruhiger und verwende
    eher 15er Köder im Gegensatz zum Sommer, wo ich 9er bis 13er bevorzuge.
    Wenn es dann anfängt zu frieren, führe ich sehr aktionsarm und sehr dicht über dem Grund (nur noch ganz flache Sprünge)


    Gruss
    Michael

  • wie oben erwähnt hängt das vom gewässer ab, in der kälteren jahreszeit angel ich die ruhigeren stellen im fluss ab.


    ich angel aber nicht mit badelatschen,
    oft sind gufis mit weniger aktion besser,
    sie rauben auch in der dämmerung,
    ich fang die zander oft ufernah (in dieser zeit),
    angele etwas langsamer als sonst...


    das sind einpaar meiner erfahrungen

  • @all: Danke für eure Tips und Anregungen! Auch wenn die Gewässer verschieden sind, sind solche Erfahrungswerte sehr interessant.


    Bei mir ist es zur Zeit echt hart. Die Donau ist extrem sauber. Ca. 2m Sichttiefe im gegensatz zu 20cm im Sommer. Die Zander sind an den Sommerhotspots nicht mehr anzutreffen. Nun gilt es für diese Jahreszeit meine Reviere neu kennenzulernen. Es ist auch die erste Saison, wo ich intensiv im Herbst und Winter auf Zanderpirsch gehen möchte. In einem Revier habe ich tiefere Hafengebiete, die allerdings wie eine Badewanne strukturiert sind. Was es auch nicht unbedingt leichter macht den Fisch zu finden.
    Aber ich bin mit Ausdauer ausgestattet und werde auch diese Nuss knacken!


    lg
    Wolfgang

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