• Dier Überschrift ist äußerst bescheiden, aber mir fiel keine Bessere ein.


    Ich bin gerade dabei, meinen gesamten Klumpatsch zu ordnen, zu kündigen, was ich nicht mehr brauche, und zu schauen, was ich statt dessen brauche.


    Ich hatte über das ein oder andere schon vor Monaten, teilweise Jahren lapidar Infos gesucht, auch sehr dürftig gefunden aber eben nicht allzu hartnäckig verfolgt.


    Also pack ich jetzt mal alles zusammen und wenn unter euch jemand zu einem der Themen etwas weiß : bitte melden.



    - Patientenverfügung
    Das Thema hatten wir ja letztens hier. An wen muß man sich da wenden ? Stellt das jeder x-beliebige Arzt aus ?


    - Organspendeausweis
    Finde ich ebenfalls sehr wichtig und sinnvoll.
    An wen muß man sich da wenden, was müssen da evtl. für Vorentersuchungen laufen etc. ?
    (Darüber hatte ich mich mal mit jemandem ansatzweise unterhalten, der Ahnung hat, aber aus Mangel an Zeit nicht weiter geführt. Und nuh weiß ich nicht mehr, wo und wer das war *heul*)


    - und wenn wir grad dabei sind : Knochenmarkspende
    Was ist nötig, wenn man sich in die Datei der potenziellen Spender eintragen lassen will ?


    So, dann habe ich ja alle möglichen Versicherungen. Ich habe überlegt, daß eine Lebensversicherung evtl. Sinn macht, um meine Kinder finanziell abzusichern, für den Fall, daß etwas ist.
    Passiert schneller etwas, als man manchmal denkt.
    Und wenn das nicht, ists doch ne ganz sinnvolle Altersvorsorge, oder ?
    Wer kennt sich mit Lebensversicherungen aus ?
    Was kosten die so ? Was käme raus im Falle eines Falles ? Darf man erst vom LKW überrollt werden, nachdem man schon 10 Jahre lang fleißig Beiträge eingezahlt hat ?
    Gibt es Unseriösitäten, die man vllt. beachten müßte ?
    Welchen Anbieter würdet Ihr empfehlen (per PN bitte) und auf was müßte ich sonst dabei noch achten ?


    So, ich glaube, das wars erstmal. Danke schon mal.

  • Schröderin


    Zum Thema Patientenverfügung:


    Das sollte ein Notar verfassen und als notariell begleubigte Urkunde ausfertigen. Sonst wird sehr schnell die Rechtswirksamkeit angezweifelt.


    Organspendeausweis:


    Stellt jede Hilfsorganisation wie Rotes Kreuz, Malteser etc. aus. Es macht Sinn, vorher eine Komplettuntersuchung machenzu lassen.


    Lebensversicherungen:


    Oh je, das ist ein schwieriges und verzweigtes Thema. Risiko- oder Kapitalleben? Ich persönlich habe zur Abdeckung meiner Familie eine reine Risikoversicherung da die aktuellen Zinssätze der Kapitallebensversicherer unter dem Inflationsniveau liegen, ergo Geld vernichtet wird.


    Ausführliche Information sind am ehesten bei einem unabhängigen Versicherungsmakler zu kriegen. Die haben meist so nette Vergleichsprogramme für die entsprechenden Gesellschaften und Tarife.


    Wenn du genaueres wissen willst, schick mal ne PN.


    Cheers


    P.S. Ich verkaufe keine Versicherungen :D :D :D :D :D

  • Wegen der Knochenmarkspende sprich mit Deinem Hausarzt. Es müssen dazu Deine Werte festgestellt werden, damit es im Bedarfsfall zügig von Statten gehen kann.


    Ich bin dort seit bald 15 Jahren eingetragen. Bis jetzt konnte noch keiner mein Knochenmark brauchen.

  • Für Organspendeausweis und Patientenverfügung hat man mir heute morgen zunächst die deutsche Gesellschaft für humanes Sterben empfohlen, die auch entsprechende Formulare nach allen relevanten gesetzlichen Anforderungen zum Download anbieten.
    Allerdings muß man sich dafür als lebenslanges Mitglied anmelden und wahlweise jährlich 42 ¤ bezahlen oder einmalig über 700 ¤


    Dann bekam ich diesen Link : wewewe.dodegge.de


    Die Formulare zum download sehen aus, als hätten sie Hand und Fuß, werde sie aber noch sicherheitshalber meinem Anwalt vorlegen.



    Zitat von Spessart Räuber

    Risiko- oder Kapitalleben? Ich persönlich habe zur Abdeckung meiner Familie eine reine Risikoversicherung da die aktuellen Zinssätze der Kapitallebensversicherer unter dem Inflationsniveau liegen, ergo Geld vernichtet wird.


    :shock: :?:
    Schick dir nachher eine PN (muß erst zum Kinderarzt).

  • Organspender-Ausweis bekommst Du auch von Deiner Krankenkasse.
    Du brauchst ihn lediglich selbst ausfüllen, unterschreiben und mit Dir führen.
    Voruntersuchingen sind nicht nötig - die schnippeln Dir beim Ableben die für sie relavanten Partien schon raus.


    Die Lebensversicherung zahlt die Versicherungssumme bei Deinem Ableben an die im Vertrag genannte Person
    ab dem ersten Tag, an dem Deine Gesellschaft den Vertrag bestätigt hat.
    Wenn kein Bankeinzug vereinbart wurde, erst nach Eingang der ersten Rate.
    Lediglich bei Suizid gibt es unterschiedlich lange Wartezeiten.
    Die monatliche Ratenhöhe sollte auf alle Fälle dauerhaft von Dir getragen werden können,
    da eine stillgelegte Versicherung nicht den ihr eigenen Sinn erfüllt.
    Vorzeitige Auszahlung der geleisteten Beiträge ist immer mit finanziellen Verlusten verbunden.


    Eine Risiko-LV sichert nur Deine Hinterbliebenen ab - ein Sparbeitrag ist darin nicht erhalten.
    Am Ende der Laufzeit gibts dann nix.


    Vorsicht bei Maklern:
    Sie haben zwar diese tollen Programme die den günstigsten Anbieter heraussuchen,
    jedoch meist die, bei denen am meisten Provision für den Vermittler herausschaut.
    (Und da diese recht unterschiedlich sind, ist es lukrativ, den Kunden dahingehend zu "beraten")


    Gruß,
    Peter

  • Zitat

    Für Organspendeausweis und Patientenverfügung hat man mir heute morgen zunächst die deutsche Gesellschaft für humanes Sterben empfohlen, die auch entsprechende Formulare nach allen relevanten gesetzlichen Anforderungen zum Download anbieten.


    Das ist nicht die beste Adresse.
    Diese Gesellschaft befürwortet die aktive Sterbehilfe.
    Zur erinnerung: Uwe Barschel hat sich, ganz nach den Empfehlungen dieser Gesellschaft handelnd, das Leben genommen.


    Besser ist die Deutsche Hospizbewegung e.V.
    Die haben dort auch ein Muster für eine Patientenverfügung.
    Die ersetzt allerdings nicht das persönliche Gespräch mit dem Arzt (es gibt auch Ärzte, die bei der Hospizbewegung mitarbeiten) und den Gang zum Notar.

  • Ich sehe den Sinn für eine Patientenverfügung nicht ganz.
    Ich war ja selbst in der Situation eine solche "kurzfristig ( innerhalb von 3 Stunden, mit Richterlicher Verfügung) zu benötigen.
    Grundsätzlich fällt ja das Recht für schwere Entscheidungen den direkten Angehörigen zu. Wen möchtest du denn mit einer Patientenvefügung ausstatten ? Zudem sollte man nicht vergessen welche ernorme Verantwortung diesen Personen zu teil wird !


    Gruß Tino

  • Danke euch allen erstmal.


    War eben beim Arzt und habe ihn auch mal angesprochen.
    Als Muster für eine Patientenverfügung legte er mir ein Formschreiben vor, das besagt, daß irgendwelche bestimmten Leute darüber informiert werden sollen, wenn mir etwas passiert. (Ist ja auch ganz sinnvoll. Ich glaube, das nehme ich außerdem. Hoffentlich muß man das nicht alles mit sich führen, sonst brauche ich eine Aktentasche.)
    Ich machte ihm klar, daß eine Patientenverfügung - zumindest die die ich meine - etwas anderes ist, woraufhin er mir eine flammende Rede darüber hielt, daß jeder Mensch doch das Recht auf humanes Sterben habe und wie dumm das doch in D gehandhabt würde; andere Länder....blabla...Sterbehilfe....blubberblubber
    Das entsprach zwar genau meiner Meinung, nicht zuletzt war ich ja genau deshalb da, half mir aber nicht wirklich weiter.
    Und über Organspndeausweise und sowas wüßte er auch nicht bescheid.
    Dazu muß man sagen, der Mann ist älteren Semesters Marke Dorfdoktor. Wahrscheinlich hat man zu seinen Glanzseiten noch die Leute nach ihrem Ableben im Acker verbuddelt :S .....ich muß mir wohl einen anderen Hausarzt suchen.


    Krankenkasse ist gut, die rufe ich dann gleich mal an.


    @ reverend
    Mir ist die Geschichte um Uwe Barschel nur nach den damals allgemein kursierenden Meldungen bekannt. Über seine Verbindung zur dgfs weiß ich nichts.
    Generell - das wird dir jetzt bestimmt nicht gefallen, sorry :S - bin ich für den Fall, daß es wirklich angebracht ist, ein absoluter Befürworter der aktiven Sterbehilfe und würde sie trotz Strafbarkeit bei mir sehr wichtigen Menschen, die mich darum bäten, ausführen. (Falls das jetzt hier nicht stehen darf, bitte löschen.)


    @ Tino
    Das ist der springende Punkt - ich möchte gar niemandem die Entscheidung über mein Leben überlassen. Weder Ärzten, noch Freunden und Verwandten. Darum möchte ich diese Verfügung haben, in der genau geregelt wird, ab welchem Punkt ich keine weiterführenden medizinischen Maßnahmen wünsche, ohne daß irgendwer das für mich anders entscheiden kann.
    Schau mal in der Download-Datei, da ist das exakt aufgeführt.
    Hätte jemand, dem etwas an mir liegt die Entscheidungsgewalt, käme ich vermutlich vom Regen in die Traufe. Solchen Menschen fällt es naturgemäß auch sehr schwer, loszulassen und eine Entscheidung zu fällen, die den Tod desjenigen zur Folge hätte. Ich glaube auch nicht, daß es irgendjemandem wirklich gut tut, eine solche Entscheidung zu fällen.



    Nochmal etwas, was mir auffiel. Eine Lebensversicherung zahlt bei Selbstmord aus ???
    Ich dachte immer, dann nicht. :shock: (Ist zumindest im Fernsehen immer so... :oops: ) Desegen wunderte ich mich beim Lesen.

  • Zitat von Taxler

    Die Lebensversicherung zahlt die Versicherungssumme bei Deinem Ableben an die im Vertrag genannte Person
    ab dem ersten Tag, an dem Deine Gesellschaft den Vertrag bestätigt hat.


    Wenn ich jetzt möchte, daß meine Kinder - vor allem die noch nicht Volljährigen - die Nutznießer sind, kann ich sie aber nicht als Begünstigte einsetzen, weil sie ja noch keine 18 sind, oder ?
    Wie geht das in dem Fall, weißt du das ? Muß man dann notariell einen Treuhänder festlegen, oder wird automatisch der Treuhänder, dem die Vormundschaft übertragen würde ?

  • Zitat

    @ reverend
    Mir ist die Geschichte um Uwe Barschel nur nach den damals allgemein kursierenden Meldungen bekannt. Über seine Verbindung zur dgfs weiß ich nichts.
    Generell - das wird dir jetzt bestimmt nicht gefallen, sorry :S - bin ich für den Fall, daß es wirklich angebracht ist, ein absoluter Befürworter der aktiven Sterbehilfe und würde sie trotz Strafbarkeit bei mir sehr wichtigen Menschen, die mich darum bäten, ausführen. (Falls das jetzt hier nicht stehen darf, bitte löschen.)


    @Kirsten: Jetzt weiß ich, warum dich jeder als Krankenschwester fürchtet... :oops:
    Erst piesackst du die Leute, dass sie nur noch sterben wollen, und dann... :shock:


    Ne, mal ernsthaft: Hier sind wir in der Tat absolut konträrer Meinung.
    5. Gebot...

  • Zitat von FangNix


    Ich kann mir nicht denken, daß eine Versicherung im Falle eines Selbstmordes die Versicherungssumme zahlt.


    Ist aber so - allerdings nach unterschiedlichen Wartezeiten/Kriterien je nach Gesellschaft


    Zitat von FangNix

    Ich glaube die Versicherungssumme verdoppelt sich bei einem Unfalltod.


    Gegen einen Risikoaufschlag bei jeder LV möglich


    Gruß,
    Peter

  • Danke Peter.


    SpessartRäuber hat mir (dickes danke an dieser Stelle, wie kann man sowas alles bloß wissen ??? :shock: ) jetzt alles genauestens erklärt.
    Vielleicht kann er mir ja doch noch - wenn nicht verkaufen - dann doch wenigstens einen kleinen Tipp geben, wo ich eine Risikolebensversicherung am besten abschließe.


    @ reverend
    Ich brauche die Leute in meiner Nähe gar nicht erst zu piesacken, damit sie sterben wollen. 2 Tage mit mir reichen da schon. :roll:


    Ich kenn das 5. Gebot nicht. :?

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