Gestern war es mal wieder soweit: Wir wollten den Hechten unseres "Heimatsees" das Fürchten lehren. Die Bedingungen waren scheinbar perfekt: Es war nicht mehr ganz so warm, halb-bedeckter Himmel und der Wind schmeckte uns auch.
Nach längerer Zeit ohne Biss ruderte ich zur sog. "Kuhle". Die Kuhle ist ein kleiner Abschnitt des Sees, bei welchem die Gewässertiefe extrem steil von 1,80m auf ca. 5m abfällt. Quasi ein richtiges Loch am Rande des Sees.
So lagen wir an diesem herrlichen Herbsttag mit unserem Boot über der Kuhle, mein Kollege fischte mit voller Motivation einen schweren Blinker, ich hockte mehr oder weniger mürrisch im Boot und schaute mir die Gegend an, hin und wieder machte ich aus Langeweile einen Wurf (Ich mag diesen See-Abschnitt überhaupt nicht ).
Plötzlich ein unzufriedenes Grunzen aus der Richtung meines Angelpartners: "Grmpf, hab 'nen Hänger!" Schadenfreude ist bekanntlich die schönste Freude und ich kicherte dreckig. Wir lichteten die Anker und der werte Kollege pumpte uns samt Boot zum Hänger. Ein plötzlicher Ruck durchfuhr die Rute, die Spannung lies nach. "Gelöst!", sagte mein Kollege erleichtert, um kurz darauf ein "Aber irgendwas ist da noch dran!" nachzulegen. Kurze Zeit später nuschelte er etwas in sich gekehrt: "Ich hoffe, das ist jetzt nur die Flosse..." Das ganze Geschehen interessierte mich bis dato nicht sooo brennend, aber da musste ich spöttisch nachfragen: "Hast'n toten Wels gehakt oder was?" Keine Antwort. Ich beugte mich also rüber und schaute ins Wasser. Am Blinker meines Kollegen hing 'ne Taucherflosse.
Das verlieh den nächsten Würfen in der Kuhle irgendwie einen faden Beigeschmack. Höchstwahrscheinlich war es ja wirklich nur eine Taucherflosse die von irgendeinem schnorchelnden Honk im Sommer verloren wurde, aber etwas schockiert ist man da schließlich schon...
Schließlich der Albtraum eines jeden Anglers.
Schonmal Ähnliches erlebt oder haben wir gar einen echten "Bestattungsmeister" unter uns?