Wiehernder Amtsschimmel

  • Es muß bei uns ja alles per Gestz oder Bestimmung geregelt werden, und manchmal nimmt es kuriose Züge an.
    Kennt ihr auch Beispiele dafür ?


    Ich hab hier eines; fand ich genial :


    "Nach dem Abkoten bleibt der Kothaufen grundsätzlich eine selbstständige bewegliche Sache, er wird nicht durch Verbinden oder Vermischen untrennbarer Bestandteil des Wiesengrundstücks, der Eigentümer des Wiesengrundstücks erwirbt also nicht automatisch Eigentum am Hundekot."
    (Fallbeispiel der Deutschen Verwaltungspraxis)

  • Da von näher nicht definierten "Kothaufen" die Rede ist, muss diese Regelung nicht ausschließlich Hundekot betreffen.


    Und nun im Klartext:
    Wenn dein Hund in ein fremdes Grundstück sch****, ist es deine Pflicht und Schuldigkeit, seine Hinterlassenschaft zu beseitigen.
    Finde ich auch richtig.

  • Ich hätte da auch ein nettes Anekdötchen:


    Ich habe in Schottland, Port Righ, Ilse of Skye geheiratet.


    So weit, so gut.


    Der Standesbeamte meines damaligen Wohnortes teilte mir bei Vorlage der Papiere folgendes mit: Da könnte ja jeder kommen, mit so einem handgeschriebenen Wisch ohne Behördenstempel. Mein Einwand, das diese Urkunde aus einem Spezialpapier mit Wappen und Wasserzeichen besteht und fortlaufend nummeriert ist (In Schottland gibt es nur eine Stelle, die über Heiratsurkunden im Rohformat verfügt: The Central Registrar Office in Edinburgh) war für diesen netten Beamten vollkommen belanglos. Sie sind hier in einer deutschen Amtsstube. Wir erkennen grundsätzlich nur Papiere an, die einen gültigen Amtsstempel tragen :evil: :evil:


    Nach mehrmaligem Hinweis darauf, das dies ein rechtsgültiges Dokument sei und wir uns im Prozess der europäischen Einigung befinden meinte der Standesbeamte: Ich habe mir diesen Quatsch mit der EU nicht ausgedacht und es interessiert mich nicht, ob Schottland zur EU gehört oder nicht. Außerdem ist diese Urkunde in einer für mich nicht verständlichen Sprache abgefasst. Von mir bekommen sie keinen Eintrag und auch keine Familienbuch, basta! Ich will Ihnen jedoch entgegenkommen und werde den Kollegen in Port Righ anrufen. Mein Hinweis darauf, das dieser sehr nette Mensch mit dem Namen Ian Morrison kein, wirklich kein Wort Deutsch spräche meinte er ganz entspannt: Das kriege ich schon hin.


    Ich verließ die Amtsstube rauchend vor Zorn (Ist schon eine Zeit her, ich war damals noch ein wenig "hitziger" als heute), verfluchte den Standesbeamten so laut, das es einen Tag später im ganzen Ort (2.200 Einwohner) Tagesgespräch war.


    Ich habe den Vorgang vollständig ignoriert, in Abstimmung mit meiner Frau, nach dem Motto: Scheiß auf den deutschen Behördenkram. Etwa 9 Monate später bekam ich dann Post vom Standesamt, ich solle doch endlich mein Familienbuch abholen und die Gebühr entrichten??


    Was sagt man dazu: Willkommen im Land der Regeln und Regulationen :badgrin: :badgrin: :badgrin:


    Cheers

  • Es geht ja das Gerücht, dass eine deutsche Behörde nur 1.200 "Mitarbeiter", oder mehr haben muss, dann ist sie auf Arbeiten von Außen nicht mehr angewiesen, dann kann sie sich ausschließlich mit der Verwaltung eigener Belange über eine 40-Stundenwoche bringen.


    Schaut man sich die "geistigen Ergüsse" deutscher Amtsstuben so an, dann kann man dieses Gerücht unbesehen glauben!


    [sing]Einen Antrag auf Erstellung eines Antragsformulars, zur Bestätigung der Nichtigkeit des Durchlagexemplars...![/sing] :badgrin:

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