Frage an die Experten: Schwarzbarsch???

  • Hi zusammen,


    eine vielleicht dumme Idee, aber interessieren würde es mich schon:


    Könnte man den in Amerika so häufigen Schwarzbarsch auch bei uns aussetzen? Würde diese Fischart die einheimischen Bestände gefährden? Nahrungskonkurenz?


    Der angeblich nicht in Österreich heimische Rotzbarsch wurde auch schon besetzt und dürfte sich nicht allzusehr im negativen Sinne bemerkbar machen.

  • Der grossmaulige Schwarzbarsch ist in Südeuropa recht verbreitet, in unseren Breitengraden wäre das Kleinmaul eher angebracht. Er scheint sich aber nicht besonders gut zu halten, es wurden schon einige Versuche unternommen. Ein Problem ist sicher, dass er gerade als Jungfisch sehr leicht zu fangen ist, im Grunde ein Schonmass von c. 30cm braucht aber meistens werden ihm nur +/- 20cm zugestanden. Andererseits scheint er sich einfach nicht gut in unseren Biotopen zurechtzufinden. Da aber die Unterwasserwelt sich ständig wandelt (z.B. Zunahme der Welse), kann es gut sein, dass er sich bei einem erneuten Versuch irgenwo plötzlich ausbreiten würde.
    An eine Gefährdung der einheimischen Fisch- und sonstigen Tierwelt glaube ich nicht, aber illegal wäre es wohl trotzdem (leider).

  • Leider ist es mit dem Freisetzen fremder Arten immer so eine Sache. Man kann ertst sagen, ob es in die Hose geht, wenn besagtes Beinkleid schon voll ist.


    Selbst ein Langzeitversuch in einem, oder mehreren geschlossenen Gewässern wäre nicht aussagekräftig genug, da unsere Lebensräume zu vielschichtig sind und selbst minimale Unterschiede zu massiven Abweichungen von den ermittelten Ergenissen führen können.


    Ich denke, die Arten sollten da bleiben, wo sie die Natur sie hingesetzt hat. Das Exotische verliert seinen Reiz, wenn es zum Alltäglichen wird!

  • Ich kann nur dazu sagen, dass das aussetzen dieses Fisches nicht unbedingt eine gute idee wäre.


    Ich habe mich erst mit einem Mitglied eines benachbarten vereines unterhalten, der mir sagte, dass sie in einem ihrer Seen scharzbarsche haben. Ich konnte das erst gar nicht glauben.


    Er lud mich dann zum Schwarzbarschfischen ein. Wir haben etliche von diesen dingeren gefangen.


    Die Fische wurden nicht bewusst eingestetzt.


    Seit aber die Schwarzbarsch fänge zunahmen gingen die Fänge anderer Weißfische wie Brachsen, Schleien usw. trastisch zurück.


    Dies ist eigentlich nur auf die ausbreitung des Schwarzbarsches zurückzuführen.


    Ich würde einen solchen Fisch also nicht wirklich in unsere Gewässer bringen.

  • Ich halte Faunenverfälschungen dieser Art für ungut,weil man die ökologischen Folgen nicht abschätzen kann,sowas kann in einigen Fällen gut gehen,aber das Risiko für einheimische Arten ist doch zu groß.


    Also wenn es nur danach ginge,was wir alle gerne angeln würden.......... :badgrin:

    Diese Nachricht entspricht dem deutschen Forenreinheitsgebot von 2005, besteht aus 100 % chlorfrei gebleichten, FCKW-freien, wiederverwendbaren, geschmacksneutralen, nicht genmanipulierten Bits und ist frei von jeglichen Editierungen!©

  • Geht es doch oder?
    Sonst dürfte man ja den Rhein nicht mit Zandern besetzen...
    Regenbogenforellen sind auch nicht gerade einheimisch.
    Also ich bin nicht dafür, grundsätzlich einfach fremde Arten einzuführen. Aber Schwarzbarsche haben sich doch schon in einigen Gewässern breit gemacht, ohne tragische Auswirkungen (Ebenso wie die erwähnten Regenbogenforellen und Zander) und deshalb halte ich das nicht für so kritisch, wenn man sie Aussetzen würde.

  • Nun in der Besatzpolitik der einzelnen Bundesländer gibt es wohl gravierende Unterschiede,ich nehme jetzt zum Beispiel mal mein Bundesland Mecklenburg/Vorpommern.
    Bei uns ist zum Beispiel der Besatz mit Regenbogenforellen grundsätzlich verboten(Ausnahmen sind geschlossene Teichanlagen)
    Auch den überall in Mode gekommenen Lachsbesatz gibt es hier nicht,da der Fisch hier historisch nicht belegt ist,bei uns gibt es nur Meerforellenbesatz.
    Auch hier gibt es allerdings eine Ausnahme,wir haben ein Gewässer mit Lachsbesatz,dieser geht allerdings auf einen selbsttätigen Spontanaufstieg von Lachsen zurück,ist aber eher ein Forschungsprojekt der Uni Rostock.


    Zum Zander im Rhein,so weit ich mich richtig erinnere dürfte die Elbe die westliche Grenze des natürlichen Verbreitungsgebietes gewesen sein.
    Dies ist aber schon lange her(Ende 18.Jahrhundert).
    Zumal es sich ja auch um einen Fisch handelt der aus unseren geographischen Breiten kommt,und inzwischen auch mit den gleichen Krankheiten und Fressfeinden konfrontiert wird.
    Bei Einbürgerungen von Fischen aus völlig anderen Regionen wäre ich da vorsichtiger,da kann es zu Verdrängungsproblemen führen.
    Ich denke da mal an ein paar,zugebenermaßen krasse Beispiele,mit fällt da unser lieber Karpfen ein und die Folgen seiner Ansiedlung in den USA und Australien.
    Wie schon gesagt es kann gut gehen,kann aber auch aus dem Ruder laufen.

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  • Aber wo fängt man mit den Einbürgerungen fremder Tier- und Pflanzenarten an und wo hört es auf? Daher liegen wir mit einem generellen Verbot bestimmt auf der sicheren Seite. Die Liste der weltweiten Fehlschläge ist einfach zu lang.


    Ich hätte auch nichts dagegen, wenn ich quasi vor der Haustüre dicke Black Bass fangen könnte, wenn sie denn dort vorkämen. Überlegen wir uns lieber, wie wir unsere Gewässer bewahren können und nicht, wie wir sie noch mehr gefährden.


    Wer also unbedingt Micropterus salmoides auf die Schuppen legen möchte, Italien, Südfrankreich und Spanien sind ja gar nicht so schwer zu erreichen.

  • He Leute,


    Danke für Eure Beiträge. Ich wollte nur mal ein paar unabhängige Meinungen einholen, bevor ich diesen Vorschlag im Verein vorlegen wollte. Das lass ich jetzt. Ich persönlich kennen diesen Fisch nicht und hab so viel von Ihm gehört, das er mich echt Neugierig gemacht hat.


    Unser Vorstand wollte einen neuen Fisch besetzten, der eventuell den Reiz auf das Besondere wecken sollte. Mein Vorschlag wäre der Schwarzbarsch gewesen.


    Nochmals Danke für Eure Beiträge!!!

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