Wer hilft mir, meinen ersten Hecht über einen Meter an die Strippe zu bekommen. Die Gewässer hierzu sollen drei kleinere bis mittlere Baggerseen sein. Die Namen der Gewässer, für den, der sie kennt: Marxweiher/Au am Damm, Schulgut (beide zwischen Waldsee und Altrip) und die Schlicht in Neuhofen. (Alle Orte liegen im Landkreis Ludwigshafen am Rhein.) Wäre nett, wenn ich hilfe bekommen könnte. -Egal ob theoretisch oder ob ihr mich mal ans Wasser begleitet. Tageskarten (8¤) zu den entsprechenden Seen würde ich dann Organisieren.
In voraus vielen Dank & Petri Heil
Hilfe! Wie fange ich einen Meterhecht?
-
-
Der war nicht schlecht!
Zigtausende Angler versuchen das schon seit Jahren, die Metermarke beim Hecht zu knacken.
Nur den wenigsten wird es im Leben vergönnt sein ....Zuerst einmal paar Fragen die einer Antwort bedürfen:
Geben Deine genannten Weiher überhaupt kapitalen Hechten einen Lebensraum?
Wie sahen die Besatzmassnahmen des letzten Jahrzehntes aus
Wie groß ist der Angeldruck an den GewässernGruß,
Peter -
Hallo,
da hat Taxler recht. Du kannst den Fang eines Meterhechtes nunmal nicht erzwingen. Man kann zwar einiges daran tun, aber ob es letztendlich klappt hängt vom Gewässer, vom Angler, Wetter.... und auch vom notwendigen Quäntchen Glück ab.
In jedem Fall ist Ausdauer gefragt. Solch ein Vorhaben lässt sich nicht mit ein / zwei Sessions am Wasser bewerkstelligen.
Es wird u. U. sogar sein, dass su stückzahlmässig erstmal weniger fängst.
Sind denn Fänge grosser Hechte aus den genannten Gewässern bekannt? Oder noch besser: hast du schon welche gesichtet / rauben sehen?
Das wäre dann schon einmal eine Orientierungshilfe. Wie möchtest du denn fischen Spin- oder Ansitzangeln)? Ist dein Gerät Grosshechttauglich (Mit 25er Mono brauchst du gar nicht erst anfangen)?Gruss
Michael -
-
Ich gehöre auch zu den zigtausend Anglern, die noch keinen Meterhecht gefangen haben.
Was soll's. Das Leben ist noch lang, und der Mensch braucht Ziele, oder wenigstens Träume und Wünsche.Wenn ich angeln gehe, dann angle ich auf Hecht, nicht auf einen Meterhecht. Natürlich stimme ich mein Gerät dabei auf das ab, was in dem Gewässer erwartet werden muss.
Dumm laufen kann's trotzdem immer noch - das kenne ich mittlerweile auch aus eigener Erfahrung.Zurück zu den Meterhechten:
in den Gewässern, die ich befische, werden immer wieder mal welche gefangen. Ich gönne den Kollegen neidlos ihre Erfolge, vielleicht bin ich ja selber auch irgendwann mal dran.
Und wenn ich sie frage, mit welchen Ködern, evtl. auch wo genau sie ihre Erfolge hatten, höre ich oft:
"Mit einem stinknormalen Effzett" - "Mit einem ganz normalen 12cm-Wobbler" - "Dort hätte ich nie so einen Fisch vermutet."Vielleicht liest du dir auch mal Deckerts und Elas Bericht von der Frauenpower am Vatertag durch. Was mir daran so sympathisch ist, ist, dass dieser Bericht nicht das Glück verschweigt, das da auch mit geholfen hat - gerade auch bei kleinen Missgeschicken, die ebenfalls nicht verschwiegen werden. Glück gehört nun einmal beim Angeln mit dazu. Ohne Glück helfen auch das beste Gerät, die beste Technik und die sorgfältigste Stellenwahl nichts.
In diesem Sinne: Einfach nach bester Kenntnis, bestem Wissen und mit bestmöglichem Gerät und Können munter drauf los fischen. Irgendwann rummst es dann.
-
Na Rev, vielleicht kannst Du ja als "Verbindungsoffizier Boden / Luft" etwas nachhelfen und in dem nächsten Gottesdienst etwas für ihn arrangieren...
Der Meterhecht an sich ist ja sowieso recht selten, jedenfalls im Vergleich zu den häufig vorkommenden 98er und 99er Hechten. Ich selber habe die Metermarke auch noch nicht geknackt. Und das Strecken des einzigen 99ers hat auch nicht hingehauen...
Aber dieses Jahr wird er fällig....
-
voll und ganz Recht geben. Ich hatte zwar schon das Glück einmal einen solchen Burschen (1,09m) zu erwischen, aber der ging bei mir auf einen 8cm Wobbler (Rapala Jointed, Farbe Blauweiß, zweiteilig). Eigentlich fischte ich auf Rapfen. An dem Tag biß aber einfach alles. Vor dem Hecht fing ich zwei Rapfen und zwei Aitel (Döbel) und danach noch einen Barsch mit 32cm. Das war ein Traumtag !!!
Ansonsten kann man natürlich schon gezielt auf Meterhechte gehen (durch gezielte Gewässer-, Köder- und Geräteauswahl), jedoch wird der Fang eines großen Hechtes (Gott sei Dank) immer eine Ausnahme bleiben.
Grüßle,
Uwe -
-
Hallo,
da muss ich mal wieder voll zustimmen @ milchner, Barschkönig, reverend. Ein Meterhecht ist und bleibt immer ein Ausnahmefang (selbst in guten Hechtgewässern). Der Durchschnittshecht, der gefangen wird, hat i. d. R. zwischen 60 und 80 cm. Ein 90er ist schon ein sehr schöner Brocken und danach wird die Luft halt etwas dünner. Im Bodden z. B. wird sich der Durchschnitt sicher nach oben verschieben, ein 100er wird aber auch dort so schnell nicht zum Regelfall.
Man kann schon gezielt nach grossen suchen, was halt nicht bedeutet, dass man auch einen schwimmenden Meter findet, wie ich das ja schon beschrieben habe. Reverend hat es ja auch treffend ausgedrückt. Man geht halt auf Hecht fischen, auch wenn man gezielt auf grosse aus ist.
Ich freue mich über jeden Hecht, den ich überlisten kann.
Wenn du dich entschieden hast, wie du es anstellen willst (Spinnen / Ansitzen), können wir dir evtl. ja ein wenig in die richtige Richtung helfenGruss
Michael -
Also auch ich muss allen Kollegen hier ebenfalls recht geben,der meter Hecht ist und bleibt der Traum vieler,wie oft habe ich schon am Wasser gegrölt vor Glück das issssserrrr die 100cm sind geknackt,spätestens als das Massband zu stelle war,guckte ich wie ein Auto 80,86,89,91,96,98cm das waren bis jetzt so die Knüller Hechte und jedesmal fehlte nur einige zentimeter.
Das einzige was man elernen kann ist,die Fische zu finden und da spreche ich mein Hausgewässer an.Von den sechs Hechten die ich gefangen hatte,habe ich fünf an einer bestimmten Stelle gefangen,zwei sogar an ein und der selben und mir einem Köder Spinner.Ob es zufall und glück war keiner Ahnung,so habe ich aber jedes Jahr immer ein dicken erwischt.
Die wichtigste aller Frage ist die schon bereits Taxler stellte,hat dein Gewässer überhaupt das Potenzial grössere Hecht hervor zu bringen????Ansonsten bleibt es, ein sehr schweres Ziel!!!!!
Viel Glück dabei.
-
Zitat von Ratte
Wer hilft mir, meinen ersten Hecht über einen Meter an die Strippe zu bekommen. Die Gewässer hierzu sollen drei kleinere bis mittlere Baggerseen sein. Die Namen der Gewässer, für den, der sie kennt: Marxweiher/Au am Damm, Schulgut (beide zwischen Waldsee und Altrip) und die Schlicht in Neuhofen. (Alle Orte liegen im Landkreis Ludwigshafen am Rhein.) Wäre nett, wenn ich hilfe bekommen könnte. -Egal ob theoretisch oder ob ihr mich mal ans Wasser begleitet. Tageskarten (8¤) zu den entsprechenden Seen würde ich dann Organisieren.
In voraus vielen Dank & Petri HeilWie wäre es wenn Du erst mal mit 99cm anfängst
muss doch nicht immer gleichein Meter sein Ich probiere es schon ewig und stehe noch bei 80 cm. -
-
Auch ich kann den anderen nur zustimmen.
Bei mir im Gewässer sind zwar schon Hechte von 130 cm gefangen worden, nur leider nicht von mir Aber man muß ja schließlich noch gewisse Ziele haben, die man angerisch erreichen will.
Dieses Jahr soll es aber klappen -
Aus familiären Gründen war es mir die letzten 4,5 Monate nicht vergönnt an`s Wasser zu gehen... die nächsten Monate stehen im Zeichen der Schonzeit... damit gehe ich in das 3. Jahr meiner Alngelleidenschaft...
... ich hab schon zwei Hechte gesehen, einen von etwa 8cm (Brut im letzten Jahr) und einen von etwa 35cm ... wie er am letzten Tag der Schonzeit in einem Fischschwarm raubte....
Gefangen hab ich noch keinen ... wie Reverend schon sagte... der Mensch braucht Ziele! -
Also ich habe schon mehrere Hechte mit 1m und mehr gefangen. Aber das hat mich viel Zeit, Einsatz und gescheiterte Beziehungen gekostet. Wenn man viel zum Angeln geht, dann kann man auch viel fangen. Man muß aber auch sein Gewässer kennen und beobachten. So kann man viele Hinweise auf Großhechte bekommen. Meine Hechte haben alle auf Köfi gebissen. Das ist meiner Ansicht nach der beste Köder für die großen.
Aber bitte vergeßt nicht die Menschen um Euch herum(Familie, Partner). Auch ich stecke jetzt lieber etwas zurück, damit ich genug Zeit mit meiner Frau verbringen kann. Glaubt mir, mit etwas gutem Willen lassen sich Hobby und Beziehung gut unter einen Hut bringen.
-
-
Du solltest Dir erstmal ein Schlauchboot mit Echolot ,ohne Angel greifen und
den See kennen lernen. Bodenbeschaffenheit , Scharkanten , Unter-
wasserhidernissen oder sonst ausergewöhnlichen Stellen, wie Löcher oder
Gräben. Die Auswahl Deiner Stelle paßt Du deine Angelart an, Spinn oder
Stellfischangeln weit draussen mit der Segelpose. Wichtig ist zu wissen,wie
lange existiert das Gewässer schon und wan wurde es besetzt.
Man muß auch nicht 24 Stunden am Tag angeln um ein Großen an den Hacken zu bekommen. Wichtig sind vielmehr die Umstände wie Wetter und
Jahreszeit. Habe ich einen guten Burchen ausgemacht setze ich mich mal
morgens ein zwei Stündschen hin und dann mal wieder abends. ich gehe
sogar Nachts für ein paar Stunden, allerdigs nur in der ersten Nachthälfte.
Auf jeden Fall immer an dieser einen Stelle. Es sind zwar immer ein paar
Sitzungen aber zu 85 prozent klappt es auch. Am wichtigsten sind jedoch
Gewässerkentniss, lebensweise des Hechtes und dasrichtige zusammenstellen der gewissen Umstände und im laufe der Zeit die erfahrung die man an den anderen und meist kleineren Hechten gesammelt hat. Eins ist klar, der meter Hecht wird kein alltag sein sondern eine wunderschöne Ausnahme bleiben. -
Meterhechte kann man nicht erzwingen.
Habe in den letzten 30 Jahren keinen Hecht über 1 Meter gefangen.
In meinem Hausgewässer (See) werden jährlich einige Meterhechte erwischt, nur nicht von mir.Da hilft nur:
Das Gewässer beobachten und sehr fleißig fischen.
Und wenn das Glück dir hold ist, serviert es dir deinen Traum auf einem "silbernen Tablett". -
Hallo
wie könnte ich ein meterhecht im Rhein, in der nähe eines kraftwerkes angeln? -
-
Hallo,
leider sind die Hechtbestände im Rhein als äusserst schlecht zu bezeichnen.
Man hat ja schon Glück, wenn man überhaupt einen fängt.
Zumindest ist es an den meisten Stellen so. An Einmündungen, wie z. B. die von der Lahn kann man mehr Glück haben.
Sonst unterscheidet sich das Hechte fangen im Rhein nicht vom Hechtfang an anderen Gewässern.
Am Kraftwerk wirst du eher nur Erfolg haben, wenn dort ruhige Stellen sind. Wenn dort Strömungsbrecher in irgendeiner Form sind versuche es ggf. dort. Bricht sich die Strömung hinter einer Landzunge o. ä. ist es hier gut, noch besser bei Krautbewuchs und leicht schlammigem Boden.
Wenn es dot einen flachen Uferbereich gibt, der eine Kante zum Tiefwasser hat, fange kurz vor der Kante an und arbeite dich zum Ufer hin vor.
Du kannst auch an Buhnenfeldern die Krautigen Stellen antesten, und die Kanten zu den flacher werdenden Bereichen, vor allem bei eher sandigem bis schlammigem Grund (oft zur unteren Buhne hin, richtung Ufer, meist bis ca.1/3 Buhnenlänge). Im Sommer kommen die Hechte teilweise bis ins Flachwasser ans Ufer).
Altarme sind gut und tiefe ruhige Stellen (im Winter).
Meiner Erfahrung nach meiden die Hechte die starke Strömung, im Gegensatz zum Zander, fast immer - Ausnahmen bestätigen die Regel.Gruss
MichaelGruss
Michael -
Dankeschön,michael2005
-
Hi,
also ich habe jetzt schon zwei über nen Meter!!und die habe ich ganz normal beim Hechtangeln mit Köfi gefangen!!ich habe mir nur vorher das gewääser ne ganze weile angeschaut,bis ich dann gesehen habe wo die hechte regelmäßig rauben!!baer das mit dem Meter Hecht ist Glückssache!!!alsao dann viel glück!!
gruß pascal
-
-
Hallo.
Habe letztes Jahr erst angefangen "gezielt" auf Raubfische zu angeln. Dabei ist mir direkt bei einem der ersten Ausflüge ein schöner Fang gelungen. 96cm Hecht auf Löffelblinker.Und das im tiefsten Winter.. Der hat auch die Wahl "Bild des Monats 03/2005" gewonnen. Habe seitdem viele Ausflüge gestertet und die unterschiedlichsten Montagen ausprobiert..Leider ohne Erfolg.. Mein Ziel fürs Jahr 2006 ist also auch noch ein paar "kapitale" zu landen..
Wünsche hierbei auch allen "Mitstreitern" viel Erfolg.
Petri heil
Thomas -
Hallo Leute,
mein erster Bericht hier, und dann gleich sehr umfangreich... *grins*
Zu der Frage, wie man zu "seinem" Meterhecht kommen kann, wurde in diesem Thread mehrmals gesagt, dass man einen Meterhecht nicht planen kann. Ich habe dazu eine andere Meinung und möchte hier etwas ausführlicher dazu schreiben, wie ich zu meinen "Metern", bis jetzt insgesamt 6 an der Zahl, gekommen bin:
Wer von uns träumt nicht davon, mal einen der wirklich großen Hechte zu fangen?
Das ist auch mir so gegangen, und zwar verdammt lange, genauer gesagt fast 20 Jahre lang. Der Hecht war schon früh einer meiner Lieblingsfische und ich habe extrem oft auf ihn geangelt. Dabei habe ich (aus heutiger Sicht) eigentlich gar nicht so viel falsch gemacht, denn ich habe ja reichlich Fische gefangen, in den 18 Jahren bis zum ersten Meterhecht insgesamt laut alten Fangbüchern etwa 600 Stück. Von der Stückzahl her habe ich meinen Rekordtag 1988 an einem Oktobertag gehabt, innerhalb von nur 3 Stunden habe ich mit meinem Freund Rüdiger 34 Hechte gefangen, ich 18, er 16. Wir mussten dann aufhören, weil wir keine Köderfische mehr hatten....
Das klingt toll, oder? Das dumme an dieser Statistik ist nur, dass mein bis dahin größter gerade mal 81 cm lang war. In den damals von mir befischten Gewässern wurden aber von Zeit zu Zeit Meterhechte gefangen, nur halt nicht von mir...
Wenn man also soooo lange vergebens auf seinen persönlichen Traumfisch wartet, beginnt man irgendwann nachzudenken und sein eigenes Handeln in Frage zu stellen. Damals habe ich noch hauptsächlich mit lebenden Köderfischen geangelt, meistens so 15-20 cm lang. Ich hatte gelesen, dass gerade Großhechte gerne Fische fressen, die ca. 10-15% ihres eigenen Gewichtes haben, bei einem 20-Pfünder müssten dann also die Köderfische 2-3 Pfund haben!
Also habe ich 2 Jahre lang mit riesigen Köderfischen geangelt, teilweise lebend an der freien Leine, teilweise auch tot auf Grund. Der Erfolg dieser Bemühungen? Nullkommagarnix! ---& Kein einziger Biss...
Dann geistern ja immer die Geschichten von den superschlauen alten Hechtdamen durch die Gegend, die selbst die besten Köder raffiniert verschmähen. Also stellte ich mich dahingehend um, dass ich auf Stahlvorfächer beim Hechtfang verzichtete und nur noch dicke monofile Vorfächer verwendet habe, ca. 0,40er bis 050er stark. Das brachte mir zwar noch keinen Meterhecht, aber bis heute ist mir ein solches Vorfach noch nie von einem Hecht durchgescheuert worden. Man sollte nur nach jedem Drill nachschauen, ob die Schnur aufgeraut ist und diese in einem solchen Fall generell austauschen.
Noch etwas habe ich nach dem Verlust einiger mittelprächtiger Hechte geändert: Ich fische niemals mit Drilling, sondern immer nur mit großen Einzelhaken. Der Grund dafür: Hechte sind bekannt für ihre Sprünge und das wilde Kopfschütteln im Drill. Dabei hebeln sie einen Drilling viel leichter heraus, als einen sicher sitzenden Einzelhaken.
So viel zur Verfeinerung der Angelmethoden, aber den Meterhecht hatten die auch nicht gebracht. 1995 sollte es dann so weit sein, ich hatte im Sommer mehrfach einen guten Hecht rauben sehen. Das war an meinem damaligen Vereinsgewässer, einem kleinen Baggersee. Also hatte ich mir vorgenommen, so lange anzusitzen, bis ich ihn erwischt habe. 1. Tag --- Nix, kein Biss.
Am Morgen des zweiten Tages kam ein anderer Hechtfischer an den See, und Walter, so hieß der gute Mann, stellte mir freundlicher Weise einen Gründling zur Verfügung. Ich schwöre noch heute auf Gründlinge als Köderfische, es gibt meiner Meinung nach keine besseren. Ich köderte also den Gründling an und warf in direkt vor den überhängenden Baum, den ich als Standort der Hechtoma vermutete. Naja, was soll ich sagen, Walter hatte noch nicht mal seine Ruten ausgepackt, da hatte ich den Fisch schon im Drill. exakt 100 cm bei knapp 16 Pfund, der Bann war gebrochen. Hier war es schlicht und ergreifend Ausdauer, die den Erfolg brachte.
Es folgten zwei weitere Jahre ohne großen Hecht, bis dann der Durchbruch kam. Ich suchte jetzt nach bestimmten Kriterien, die den Standplatz der ganz Großen ausmachen könnten, dabei achtete ich immer auf folgendes:
- möglichst tiefe Stellen
- ruhige Strömungsbereiche
- große Mengen FutterfischUnd der entscheidende Punkt kommt jetzt:
- möglichst unbegehbar/abgelegen
Heute bin ich mir über den Grund meiner jahrelangen Fehlversuche im Klaren: Ich habe an Stellen gefischt, wo es sehr viele Hechte gab, wie z.B. an Stauwehren oder Brücken. Das Problem dabei ist, dass dort außer mir auch dutzende andere Angler regelmäßig ihr Glück versucht haben. Wie euch sicher bekannt ist, wird hier in Deutschland regelmäßig jeder maßige Hecht abgeschlagen, jedenfalls von den meisten Anglern. Die Hechte hatten also überhaupt keine Chance, auch nur in die Nähe eines Meters abzuwachsen, weil sie schlicht und ergreifend vorher totgeschlagen wurden!
Es gibt sie wirklich nicht, die Hechte mit Abitur, die jahrelang an vielbefischten Stellen überleben können. Wenn ein Hecht in Beißlaune ist, dann nimmt er wirklich JEDEN angebotenen Köder!
Und dann kam die Wende, was das Thema Peter und die Großhechte angeht:
Ich erinnerte mich an eine Stelle, wo wir in unserer Jugend oft gestippt hatten, weil wir dort regelmäßig super gefangen hatten. Diese Stelle liegt mitten in der Stadt, direkt vor einer der am meisten befahrenen Brücken. Paradox, oder? Irgendwann hatte aber die Stadt den ganzen Uferbereich mit Brombeeren bepflanzt und diese hatten das Ufer so überwuchert, dass es wirklich unbegehbar geworden war. Im Sommer 1999 nahm ich meine Machete ( Ohne Scheiß, ich hatte wirklich mal so ein Ding... ) und schlug mir nachts eine Schneise bis herunter an die Spundwand, und dort eine Lücke, die gerade mich, eine Rute und einen Kescher aufnehmen konnte. Mit dem losen Gestrüpp schloss ich dann die Lücke so, dass ich es mit Handschuhen beiseite räumen konnte.
In den nächsten Tagen stippte ich dort 2 Mal, um festzustellen, ob es immer noch so viel Weißfisch gibt. Und es gab sie...
Jetzt wartete ich bis zum September, und das war echt nicht leicht. An einem sehr regnerischen Tag war es dann so weit, ich hatte ein paar Gründlinge dabei und zog los. Angekommen, angeködert, rein damit. Der Köfi trieb Richtung Brücke, unterhalb der Brücke tauchte die Pose ab und zog weiter stromabwärts. Anschlag.... und mit dem schweren Hechtgeschirr einen mittelprächtigen Zander aus den Fluten gezerrt. Das wiederholte sich drei Mal, dann hatte ich genug.
Eine Woche später saß ich wieder dort, allerdings dieses Mal mit einer Matchrute, damit macht der Zanderdrill einfach mehr Spaß. Es folgten wieder 2 Zander, allerdings beide unter meinem persönlichen Schonmaß von 60 cm. Und dann kam der Moment, den ich nie vergessen werde:
Wieder trieb die 3-Gramm-Pose Richtung Brücke. Dieses Mal kam der Biss jedoch, bevor die Pose die Brücke erreicht hatte und der Fisch zog auch nicht stromabwärts, sondern mir entgegen, und das in einem Höllentempo! Ich nahm Fühlung auf und setzte einen vorsichtigen Anschlag... und erlebte den heißesten Drill meines Lebens. An einer 420cm Daiwa-Matchrute, 20er Hauptschnur und 18er Vorfach(!) drillte ich eine Hechtoma gut 90 Minuten lang müde. Diese sprang im Verlauf des Drills 5 Mal in voller Länge aus dem Wasser, dass dabei die Schnur nicht gerissen ist, verdanke ich einer unverschämt großen Portion Glück und der Weichheit meiner Matchrute.
Auf der Brücke standen mittlerweile so an die 50 Spaziergänger, die gespannt den ungleichen Kampf verfolgten. Als die alte Dame nach endlosem Drill müde war, bekam ich sie gleich beim ersten Kescherversuch hinein ins Netz. ( Das war bis jetzt das einzige Mal, dass ich dafür Applaus und Gejohle der Anwesenden erntete... ) Übrigens, unmittelbar, nachdem der Hecht sicher im Keschernetz gelandet war, schnippte mir aus demselben der kümmerliche Rest des 18er Vorfaches entgegen, abgerissen. Was für ein Wunder, die Tragkraft des Vorfaches dürfte gegen Ende des Drills gegen Null tendiert haben, die Schnur auf der Rolle konnte ich natürlich auch entsorgen, sie war total überdehnt. Diesen Fisch muss Petrus persönlich an der Angel gehalten haben, vielleicht wollte er mich für meine Ausdauer belohnen...
Neuer persönlicher Rekord, 106 cm und 16 Pfund, ich habe den Fisch entnommen. Und das mit viel zu leichtem Gerät, Köder war ein gerade mal 5-6 cm langer Gründling. Beim Ausnehmen des Fisches stellte ich fest, dass dieser wohl gerade einen Fressrausch hatte, im Magen befanden sich noch 3 mittelgroße Rotaugen und ein 27er Barsch, die noch nicht einmal angedaut waren. Wahrscheinlich war mein Minigründling da gerade das richtige Dessert.
2 Wochen später.... Nächster Ansitz, dieses Mal natürlich wieder mit echtem Hechtgeschirr. Köder: Gründling, ca. 15cm
2. Wurf, Biss! Keine Zuschauer dieses Mal, aber dafür ein Hecht mit 102 cm, den habe ich released, kein Mensch kann so viel Hecht essen.
5. Wurf, Biss! Immer noch keine Zuschauer, aber der nächste Hecht, 99cm, released.
3 Wochen später, wieder mal an der Stelle, ich ging nur bei extrem schlechtem Wetter los, in der Hoffnung, dass mich niemand dort sah... Was soll ich sagen, drei Hechte von 88-97 cm, alle released.
Dieser Platz hat mir in den Jahren, in denen ich noch in Bocholt gewohnt habe, insgesamt an die 20(!) Hechte gebracht, der kleinste war 81cm, der größte ist bis heute der mit 106cm geblieben, insgesamt hatten dort 5 Hechte 100 cm oder mehr. Als ich das letzte Mal meine Eltern besucht habe, war mein Geheimplatz total zugewuchert, sodass ein Begehen des Ufers vollkommen unmöglich ist. Ich bin mir absolut sicher, dass dort seit Jahren keiner mehr geangelt hat. Irgendwann werde ich mir mal wieder eine Machete kaufen, und dann heißt es: Hechte, aufgepasst...
Was die Karpfenangler schon seit Jahren praktizieren, ist für mich heute auch als Hechtangler selbstverständlich: Catch and release!
Dabei spricht im Gegensatz zu der häufig vertretenen Meinung, Großhechte wegen der Fortpflanzung zu verschonen, allerdings gar nichts dagegen, einen solchen mal zu entnehmen. Warum das so ist? Ganz einfach, Hechte beginnen schon bei einer Größe von ca. 50cm sich fortzupflanzen. Und je älter ein Hecht wird, desto mehr läßt die Qualität seines Laiches nach. Daher sollte man die kleinen und mittleren Hechte schonen, einen wirklich Großen, dass sind für mich Fische & 100cm, kann man durchaus verwerten. Übrigens: Große Hechte sind wirklich ein Genuß, zu Kottelets geschnitten und im Backofen mit Thymian langsam gegart....
Hier an der Kinzig ( ich wohne jetzt in Gelnhausen, Hessen ) habe ich einen solchen "Hot Spot" noch nicht gefunden, aber ich suche weiter. Also wundert euch nicht, wenn ihr mich irgendwo mitten in der Prärie durch das Gebüsch krauchen seht, ohne Angel und einfach nur beobachtend. Meiner bescheidenen Meinung nach ist das Beobachten und Suchen ausschlaggebend für den Erfolg. Mir macht es nichts aus, wenn ich einen Angelplatz habe, wo ich erst mal ein paar Kilometer über die Wiese stapfen muss, weil er mit dem Auto nicht zu erreichen ist. Im Gegenteil, da ich weiß, wie faul die meisten Angler sind, ist die Wahrscheinlichkeit, dort Fische anzutreffen, die noch nie in die Nähe eines Köders gelangt sind, sehr groß.
Sollte ich allerdings irgendwann mit einer Machete ausgerüstet am Ufer entlang hasten, dann könnt ihr euch so eure Gedanken machen. Und das es in der Kinzig auch richtig große Hechte gibt, hat Hardy ja eindrucksvoll bewiesen.
Vielleicht seht ihr ja durch diesen Bericht die Hechtangelei auch mit etwas anderen Augen, viel Glück und dicke Hechte wünscht euch allen
Peter
Jetzt mitmachen!
Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!