Rapfengerät und Köder

  • Hallo Sven Halletz,
    ich habe die letzten Jahre speziell in der warmen Jahreszeit dem Rapfen in der Oder nachgestellt mit durchwachsenen Erfolg, d.h. selten fing ich gleich mehrere Rapfen, meistens war das Gegenteil der Fall.
    Ich habe dazu gleich 3 Fragen:
    1. Welche Köder können sie in schnell fließenden Flüssen mit Buhnen empfehlen. (gute Flugeigenschaften und gutes Laufverhalten in der Strömung)
    2. In welchen Monaten kann man mit den besten Fängen rechnen.
    3. Welches Gerät sollte man am besten verwenden?

    Ich sehe gerade bei dritten Frage ein großes Problem, einerseits sollte man ja gerade kleine Köder benutzen und dem entsprechend leichtes Gerät aber andererseits kann man mit leichten Gerät einen 80+Rapfen kaum halten, besonders wenn er die Strömung auszunutzen weiß. (musste ich bedeuerlicherweise erfahren)
    Ja und mit etwas stärkeren Gerät bekommt man seine Köder nicht weit genug raus geworfen.


    MfG Matze

  • Hallo Matze,
    ich habe selber schon auf Oder-Rapfen geangelt und muss Dir daher (aufgrund eigener leidvoller Erfahrungen) Respekt zollen: Hut ab, wenn es Dir regelmäßig gelingt, einen Rapfen pro Tag zu fangen. Meine Erfahrung mit diesen Viechern: Sie fressen oftmals sehr selektiv und sind dann auf Fischchen eines Jahrgangs bzw. einer Größe total geeicht. Liegt dein Spinnköder einen Zentimeter drunter oder drüber bei der von ihnen gerade bevorzugten Größe, fängst Du noch - aber schlecht. Liegt er zwei oder drei Zentimeter daneben, fängst du unter Umständen gar nichts mehr. Ein Bekannter, von mir, der sehr erfolgreich den Oderrapfen nachstellte, fischte nur einen einzigen Köder: den Spinner ?Mepps Aglia long" in Silber ohne irgendwelchen bunten Firlefanz daran. ABER: Er hatte immer das komplette Sortiment von Größe 0 bis Größe 5 dabei. Das hat er dann an einem Platz, von dem er wusste, dass ständig Rapfen da sind, so lange ?rauf und runter" gefischt, bis die Bisse kamen - und er auf diese Weise endlich die tagesaktuell angesagte Größe kannte. Erst danach suchte er auch andere Plätze auf. Am Abend hatte dann oft mehrere Rapfen vorzuweisen.
    Die beste Zeit auf Rapfen in der Oder ist der ganze Sommer bis in den Frühherbst hinein ñ so lange die Rapfen an der Oberfläche jagen und dadurch für Dich leicht zu orten sind. Ich habe zwar auch schon Rapfen im Spätherbst und Winter gefangen - dann aber auf kleine Twister in Silberglitter grundnah und leider meistens nur zufällig beim Zanderangeln.
    Zum Gerät: Spinnrute um drei Meter und um 60 Gramm Wurfgewicht, auf der Rolle eine 0,15er geflochtene Fireline als Hauptschnur plus 1 Meter 0,30er Fluorocarbon-Vorfach zwischen Hauptschnur und Köder.
    Zum Problem der Weite: Neben dem allgemeinen Blabla (Rolle randvoll mit Schnur, große Schnurlaufringe etc.) kannst Du einen guten Trick benutzen: Nimm kleine silberne Pilker (bis ca. 40 Gramm) als Vorschaltblei. Schlackert ein bisschen in der Luft, gibt auch mal Tüddel - aber es bringt Weite!!! Und dieser Trick ist 100 Prozent Oder-getestet. Dieser Trick hat aus meiner Sicht nur einen einzigen schweren Nachteil: Ich habe ihn nicht selbst erfunden! PS.: Im übrigen sind auch kleine Barschpilker für sich genommen ein guter Rapfenköder, wenn man sie nahe der Oberfläche wie einen Blinker führt. Sie sind schwer, aber dennoch klein, fliegen weit und arbeiten in starker Strömung richtig wie ein Blinker. Das kannst Du Dir aber selbst mal angucken - bei den Oderrapfenangler auf der polnischen Seite. Dort habe ich diese Methode kennengelernt.

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