Wärmeisolierung

  • Hallo Sven,


    wenn ich an Winter denke, dann graust mir vor den meist tieferen Temperaturen :oops:


    Wie und mit welchen Hilfsmitteln (ausser Adrenalin beim Drill) schützt sich der Profi
    vor dem größten Feind des winterlichen Angeltags - der Kälte!


    Gruß,
    Peter

  • Hallo Peter,
    Die dreischichtige Bekleidung ist der Schlüssel: am Körper langärmelige bzw. langbeinige Thermo-Unterwäsche, darüber feuchtigkeitsabführende Microfleece-Oberbekleidung (ebenfalls lang) und als Abschluss nach außen wasserdichte und windstoppende ein- oder zweiteilige Anzüge, Overalls etc..
    Ebenfalls wichtig ist der Schutz von Kopf, Händen und Füßen: 40 Prozent des Wärmeverlustes werden darüber realisiert.
    Kopf: Kopfbekleidung muss windstoppend sein! Durch viele der gegenwärtig so beliebten Woll-Strick-Pudel geht der Wind leider hindurch - dank des (neudeutsch) windchill genannten Phänomens wird es dann trotzdem kalt am Kopf. Ideal waren dagegen die heute dank Tierschützern in Mißkredit gekommenen Wintermützen aus Naturpelzen wie Marder oder Fuchs mit herunterklappbaren Ohrenklappen a la Russen-Tschapka.
    Hände: Nach Selbstversuchen mit verschiedenen Handschuhsorten bin ich beim Kombihandschuh (u.a. von Balzer) gelandet: Handrückenseite aus Microfleece, Handinnenseite aus Neopren, erstes und zweites Fingerglied abgeschnitten. Wer zu kalten Händen neigt, sollte außerdem Taschenofen mitführen. Nach verschiedenen Selbstversuchen bevorzuge ich dabei die mit Feuerzeugbenzin betriebenen (gibt's bei Jagdausstattern). Brennen tierisch lange und machen keine schmutzigen Finger. Allerdings beim Anzünden nicht ohne Rest-Risiko: Verpuffungsgefahr! Daher nicht in geschlossenen Räumen entzünden (der Klassiker unter den solcherart gefährdeten Räumen übrigens: die anheimelnd geschützte Fahrgastzelle im Eisanglerauto von Rico - SMILE). Nach dem Anzünden hingegen ungefährlich, da nur noch eine Art metallischer Glühstrumpf katalytisch weiterglimmt.
    Last, but not least: Stiefel. Hier gilt das gleiche wie bei Oberbekleidung: mehrschichtig, außen wasserdicht (wg. auf dem Schuh tauendem Schnee, der ja zu Wasser wird) und innen isolierend. Der Stiefel-Einsatz sollte sich nach dem Angeltag herausnehmen und zum Trocknen an die Heizung stellen lassen. Ich kann Winterstiefel aus den Angeboten von Kamik (Made in Kanada) bzw. Cormoran (?Astrothermo") empfehlen. Die so oft empfohlene Isolierplatte aus trittfesten Schaumstoffen, auf die man sich beim Angeln draufstellt, um sich gegen Fußkälte zu schützen, habe ich nie benutzt, obwohl sie sicher funktioniert ñ dazu bin ich beim Angeln zu hibbelig und zu viel unterwegs. Ich will ja nicht stundenlang auf einer Platte herumstehen, um warme Füße zu behalten, sondern ich will Fische fangen.
    Abschließend ein absolut ernst gemeinter Rat, der so altbacken ist, dass man ihn beinahe nicht mehr geben mag. Trotzdem stimmt er: Gegen Frieren hilft nur, immer wieder bei Kälte rauszugehen!!!!! Dabei macht's nicht die Länge, sondern die Menge! Es fällt auf, dass die so genannte Naturburschen und Landeier bei gleicher Bekleidung weniger frieren als Stadtmenschen. Einfache biologische Tatsache: Der Körper, der sich ständig Kältereizen ausgesetzt sieht, stellt sich darauf bzw. dagegen ein. Beispiel: Wenn ich beim Eisangeln mit der bloßen Hand das Brucheis aus dem Eisloch schöpfe, kriegen andere schon beim Hingucken Schüttelfrost. Meine Hände sind eine Minute später schon wieder warm - Gewohnheitssache.

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