Waller im Baggersee

  • hallo leute,


    ich habe ein grosses anliegen an euch. ich brauche viele informationen die mir helfen gegen einen besatz von wallern in einem gewässer zu stimmen.
    gestern habe ich durch zufall erfahren dass auf der nächsten versammlung abgestimmt werden soll ob waller in unserem kleinen baggersee eingesetzt werden sollen. 2 fischer haben das meinem opa (besitzer des gewässers) ins ohr gesetzt.
    nun brauch ich dringend gute argumente dass die anderen nicht dafür stimmen. denn leider gibt es keinen gewässerwart der sowas entscheidet.


    nun zum baggersee selbst:


    grösse: 170m x 190m
    tiefe: durchschnittlich 6m, tiefste stelle knappe 10m
    alter: fast genau 23 jahre
    besatz: am anfang wurden fast alle weissfischarten besetzt. danach 3 jahre lang je 50 kg karpfen k2 und regenbogenforellen. es wurden auch mal hechte eingesetzt. aber die kommen eh von alleine.
    er wird durch grundwasser gespeisst.
    der grund des weihers ist mittlerweile fast überall schlammig. die wasserpflanzen haben sich in den letzten 5 jahren sehr stark ausgebreitet.


    ich bin grundsätzlich dagegen dass waller eingesetzt werden. vorallem da sie 50 stück einsetzen wollen.


    nun mein eigentliches anliegen.
    ich wollte vernünftige argumente dagegen setzen. also wieviel fischzuwachs ein gewässer dieser beschaffenheit durchschnittlich hat. wieviel ein waller pro jahr an fisch vertilgt usw. eben alles was mir hilft so viele fischer wie möglich davon zu überzeugen dass es schwachsinnig wäre welse einzusetzen.


    danke im voraus
    gruss
    flo

  • Lass den Opa entmündigen !! Grds. machen Waller kein Gewässer kaputt, wenn der Besatz in einem vernünftigen Rahmen geschieht. Aber wie gesagt: VERNÜNFTIG. Und ich denke, dass 50 Waller für diesen kleinen Baggersee viel zu viele sind, da werdet ihr nicht lange Freude an dem Wasser haben, innerhalb von ein paar Jahren ist dann nix mehr außer Waller drin. Fünf Stück verträgt das Wasser schon, aber 50 !!! Ne ne

  • Servus Flo,


    da ich nicht weis, wie schnell du Infos benötigst, hab ich Dir mal ein paar Statements von Frank Pollmer herausgesucht
    in denen er zu einem ähnlichen Thema folgendes geschrieben hat:



    Zitat von frank pollmer

    6 kg Futterfisch für ein Kilo Welszuwachs und dass ist schon ein guter Faktor.


    Um so einen Riesenkörper im Grundbedarf zu erhalten und zuwachsen zu lassen benötigt ein Raubfisch so viel Futter. Je größer der Wels, je ungünstiger wird der Faktor!


    Je mehr er jagen muss, weil z,B. die Futterfischbestände dünn sind, je mehr benötigt er (Mehrverbrauch für das Schwimmen).
    Ist zudem das Wasser noch warm, wird noch mehr umgesetzt, verdaut, in Körpermasse angelegt.



    Wohl gemerkt - es geht bei den genannten Werten um einen hypothetischen 50kg-Waller ....


    Gruß,
    Peter

  • Zitat

    Jeder Komoran der ins Wasser taucht, wird gefressen .


    Wäre schön, wenn's so wäre...
    Killer-Waller - der Rächer der Weggefressenen.
    Sobald ich im Magen eines Wallers einen Kormoran finde, release ich jeden Waller über 1,30cm!

  • Zitat von reverend


    Sobald ich im Magen eines Wallers einen Kormoran finde, release ich jeden Waller über 1,30cm!


    Also wenn dass dann was werden soll mußt Du aber den Waller erst auf die Intensivstation bringen und beim Herrn ein besonders gutes Wort einlegen ... :D

  • Zitat von Yog

    Also wenn dass dann was werden soll mußt Du aber den Waller erst auf die Intensivstation bringen und beim Herrn ein besonders gutes Wort einlegen ... :D


    Glaub ich nicht, :no: um einen Kormoran zu finden, muss er einen Waller töten, um alle über 1,30m in Zukunft dann zu verschonen.

  • Peter, danke für die Zusammenfassung, aber so ist es :shock:



    3,23 ha mittelalter Kiessee.
    Biokapazität geschätzt 1.500 - 2.000 kg, mehr Fisch passt nicht rein!


    Wenn Dein Opa möchte, dass die Karpfen gefressen werden und die Hechte, dann los Welse rein :evil:


    Wie in der Zusammenfassung schon steht, keine Welse in ungeeignete Gewässer setzen.
    Die Burschen wachsen und wachsen.
    Kannst ja ausrechnen, wie lange sie brauchen, um den Fischbestand in Welsfleisch umzusetzen.
    Die Weißfische werden einen eisernen Bestand bilden und ein paar Großkarpfen.
    Der Rest geht durch den Riesenschlund :oops:


    Klar raten die Fischer zum Besatz ... und verkaufen den natürlich auch an Deinen Opa :badgrin:


    Wenn Du mich fragst, ich würde mit Hechten und Schleien wirtschaften, auch wenn die Grube tief ist. Die Pflanzenbestände sind eine gute Voraussetzung für das Fortkommen der Schleien.
    Die Hechte finden Verstecke und verhindern die Verbuttung.


    So jedenfalls mein Bild hier vom Rechner aus. Näheres müsste man vor Ort sehen :idea:

  • Zitat von Welsliebhaber

    man braucht sich doch nur mal anschauen das im Rhein jegliches Schonmaß und Schonzeit für den Waller aufgehoben wurde. Das sagt ja schon einiges.


    Das Problem ist, dass unsere Flüsse kein natürlicher Lebensraum mehr sind :shock:


    Zu viele Verbauungen, Vertiefungen etc.


    Hochwässer werden schnell zu Tal geleitet, Mäander sind beseitigt, Überstauungsflächen fehlen.


    Die Bioproduktivität vieler Fischarten ist beeinträchtigt, andere die zurechtkommen (wie der Wels), vermehren sich üppig und machen dann Schaden.


    Das ursprüngliche Ökosystem Fluss funktioniert durch die anthropogenen Einflüsse nicht mehr :?
    Dem Fluss fehlt der Platz sich auszubreiten.
    Die Überschwemmungsflächen wären dann wie frisch gestaute Teiche, eine perfekte Brut- und Aufwuchsstätte für Jungfische.
    Leider fehlen sie Vielerorts :( und deshal das Futter für den großen Räuber :idea:

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!