Gesterrn war der Tag, an dem ich endlich mal wieder die Spinnrute mit einem Kollegen aus diesem Forum schwingen sollte.
Da der Zander noch keine Schonzeit in den Gewässern des DAV Brandenburg hat, sollten Gummiköder den scheuen Jäger verführen.
Wir fuhren mehrere offene Stellen an, die aber keine zählbaren Ergebnisse brachten. Das Wasseraufkommen an diesen Gewässern war durch die Schneeschmelze doch sehr hoch und die Fließgeschwindigkeit dementsprechend heftig.
An der zweiten verheißungsvollen Stelle, bekamen wir von zwei Einheimischen den Tip, daß an einer Schleuse in Königswusterhausen gerade sehr gut Zander gefangen wurde.
Also brachen wir unser erfolgloses Treiben ab, um an die empfohlene Stelle zu fahren. Ich konnte mich noch daran Erinnern, beim letzten Überfahren der Schleusenbrücke vor einigen Tagen, dort sehr viele Angler gesehen zu haben.
So war es dann auch als wir dort ankamen.
Mehrere Angler bevölkerten das kleine Schleusenbecken. Erinnerungen ans Heringsvolksfest auf Rügen kamen in mir hoch.
Die Angeltechnik die zu sehen war, erinnerte mich eher ans Kutterangeln auf der Ostsee. Sehr langgezogene, kraftvolle und schnelle Rutenzüge ließen mich schon erahnen, was hier gespielt wird.
Zwar hatte jeder der ""Angler"" einen Gummiköder am Ende der Angelleine, bloß befand sich 10 cm über dem eigentlichen Köder ein mindestens 1/0 er Drilling.
So kam es auch, daß viele Jungzander mit dem Schwanz zuerst aus dem Wasser kamen. Einige tote Fische, die dieses Treiben nicht überlebt haben schwammen schon am Ufer herum.
Insgesamt schwammen da bestimmt an die 10 toten Fische im Wasser. Teilweise wurde auch viel Weißfisch und Barsche gehakt. Die meisten davon traten den Landgang in umgekehrter Lage an. Also mit dem Schwanz oder mit dem Körper am Haken.
Ich möchte lieber nicht darüber nachdenken wie lange dieses Treiben da schon geht und wie lange es noch gehen wird.
Einen besonders eifrigen Täter, der sich nicht mal die Mühe machte, es ein wenig anglerischer aussehen zu lassen, fischte mit einem Grundblei und zwei darüber geschalteten riesen Drillingen. Der harkte richtig den kleinen Fließ ab.
Nachdem ich dem Treiben etwas zugeschaut hatte, machte sich langsam ein Ärger in meinem Körper breit, der unbedingt frische Luft brauchte.
Der Eifrigste bekam auch gleich den ganzen Ärger ab und ich fragte ihn nicht ganz so höflich wie sonst, ob er mal ins Wasser gehen wolle?!
Ich dachte, ich bekomme jetzt bestimmt eine Antwort die in gebrochenen Deutsch gesprochen wird. Das war aber nicht der Fall. Also konnte ich mit ihm diskutieren und ihm erklären, was er da so alles falsch machte.
Die von mir sehr einseitig geführte Diskussion war in einer Lautstärke, die auch andere ""Angler"" mitbekamen.
Da ich mit Polizei und DAV drohte, wurde ganz schnell Reißaus genommen.
Im Nachhinein hätte man still gehen sollen und gleich die Polizei rufen sollen.
Was wir dann auch gemacht haben.
Ich hoffe nur daß die verbliebenen Reiß-Angler Besuch bekommen haben. Eine Information an den DAV werde ich auch noch verfassen.
Was geht in solche Köpfen nur vor???
Das sind dann auch meistens die Angler, die im Angelladen sich über die fehlenden Zanderfänge aufregen.
Werde über die Konsequenzen und Maßnahmen dann hier gegebenenfalls weiter berichten.
Willi