Hallo Angelfreunde,
Ich angele ja nun schon geraume Zeit, und bin kein Kind von Traurigkeit, aber das Bild welches sich mir diesen Winter erschlossen hat, lässt mich ehrlich an der Tugend der Angler zweifeln.
Nach 2 Monatiger Winterpause (Bodden und Zuflüsse waren vereist) schaffte ich es endlich Anfang März wieder an meine Stammplätze. Was ich da sah war ein Bild des Grauens!!!
Durch die Winterstürme und Schneemassen war der gesamte Schilfgürtel niedergedrückt, und man konnte zwar endlich überall ran, aber die Anglerfreude schlug schnell in Anglerdepression um. Sämtliche Stellen sind bestückt mit Müll. Und ich rede hier nicht von einer weggewehten Wurmpackung (kann ja passieren, sollte aber nicht!) oder Tempos, es lag alles rum, vom defekten Plastikstuhl über Bierflaschen, Grillüberreste, Meterlange Sehne, leere Zigarettenschachteln bis hin zu defekten Anglergeschirr.
Ich verstehe es ja, dass durchaus mal eine Plastiktüte wegweht oder man im Eifer des Gefechts mal(!) seine Sehne liegen lässt. Aber in solcher Ansammlung?!?
Zumal ich persönlich mal eine halbe stunde damit verbracht habe meiner leeren Köderfischtüte hinterher zu angeln.
Es ist doch nicht so kompliziert einen leeren Müllbeutel mitzunehmen, den man mit seinen Müll füllt um ihn dann zu entsorgen, nicht im WASSER! Sondern umweltgerecht!!!
Da ich noch ein wenig Zeit habe, werde ich mich wohl in den nächsten Tagen nicht nur hauptsächlich mit Angeln beschäftigen, sondern „meine“ Angelstellen vom Müll befreien!
Weiterhin habe ich eine erschreckende Beobachtung machen dürfen, an der Recknitz befindet sich ein kleiner Hafen, hier angeln einige auf Köderfisch, was an sich ja nicht schlimm ist. Auch dass bei Eis geangelt wird sehe ich nicht als Widrigkeit an. ABER, wenn einige der Angler den vom Haken gerissenen Klein(st)fisch AUF das Eis schmeißen, um sich daran zu erfreuen wie die Möwen sich darauf stürzen, bekomme ich das ko**en. Wenn dann auch noch die Bierflaschen auf dem Eis zerschlagen werden, dann ist es selbst meine Toleranzschwelle extrem überschritten.
Als ich eine Stellungnahme forderte, bekam ich nur dumme Sprüche.
Unsere lieben Berufsfischer gaben mir ja auch Anlass zum Aufregen. Zum einen durch deren Eisklöppelei und die Entnahme von Zandern. Da die dort keine Beschränkungen kennen, entnehmen die in solch harten Wintern 100erte von Zandern. (gibt hier ja leider viele Fischer) Ich würde mich darüber nicht aufregen, wenn die Besatzmassnahmen durchführen würden, aber davon hört und sieht man nix.
Mein letzter Aufreger für heute:
Die Kormorane, ich könnte das Schreien bekommen, wenn ich sehe wie die sich in Massen auf die Eisfreien Stellen stürzten. Der Grund, die eigentlichen „Reviere“ wie Müritz, Greifswalder Bodden waren total dicht.
Allerdings gab es auch schöne Seiten daran, ich konnte noch nie bis jetzt Kormorane beim jagen beobachten. Es ist wirklich sehr interessant und irgendwie auch fast majestätisch. Trotzdem, am liebsten hätte ich sie weggeschossen. *g*
Und das schönste im Winter, auch wenn ich bis jetzt leer ausgegangen bin, das Sitzen und frieren am Wasser hatte einen großen Vorteil. Ich konnte auch wieder mal einen Fischotter beobachten. Wenn man sieht, wie der trotz Randeis, Fische fängt, wie er sich durch das dünne Eis durchbricht um ans Ufer zu kommen. Und mit welch wendigkeit er den Rückweg ins Wasser antritt. Es ist einfach wahnsinnig interessant. Nächstes Mal nehme ich den Camcorder mit… vielleicht sehe ich ihn ja wieder.
LG
Marcus