Schonmaß in BaWü?

  • Irgendwo hatten wir letze Woche gerade das Thema Waller Schonmaß/Schonzeit in BW.
    Es scheint tatsächlich aufgehoben zu sein. Also Wallerangeln auf alles was sich bewegt und egal wann.....


    Ich persönlich halte solche Erlasse für sehr bedenklich. Naja, aber das ist ein anderes Thema..... ;)

  • Nun ja, solche "Erlasse" werden auch jederzeit wieder geändert...


    Hier im Süden haben sich vielerorts die Wallerbestände seit dem Jahrhundertsommer 2003 rapide erhöht.
    Die vorübergehende Aufhebung des Schonmaßes (meist per Bezirksverordnung) ist eine hegerische Maßnahme, die der Bestandsregulierung dient.


    Manche Wallerfreaks erinnern mich bisweilen an die Vogelschützer, die sich partout gegen Abschussquoten für den Kormoran sperren. :roll:

  • Zitat von reverend


    Manche Wallerfreaks erinnern mich bisweilen an die Vogelschützer, die sich partout gegen Abschussquoten für den Kormoran sperren. :roll:


    :clap: :clap: :clap:


    Gut gebrüllt Löwe! Ganz meine Meinung


    Wenn sich Überbestände einer bestimmten Art aufbauen, dann muss der Mensch regulierend eingreifen.


    Dass Wallerbestände durch solche Massnahmen ausgelöscht werden ist sowieso unmöglich
    jedoch eine Reduzierung für das biologische Gleichgewicht absolut sinnvoll


    Ich fange Waller nicht nur um Fotos zu machen und liebevoll zu streicheln, sondern auch
    um mir ab und an ein leckeres Filet in der Pfanne zu bruzzeln.


    Gruß,
    Peter

  • Zitat von reverend


    Manche Wallerfreaks erinnern mich bisweilen an die Vogelschützer, die sich partout gegen Abschussquoten für den Kormoran sperren. :roll:


    Gut, der Punkt geht an dich.
    Kommt aber halt daher, das ich als Mensch vom "Labskausrevier"
    mit dem Zusammenhang Wels+Überbesatz überfordert bin :lol:

  • Ist doch ganz klar, da wo ein absoluter Überbestand da ist, ihn zu regeln.
    Ich denke da sagt auch keiner was dagegen.
    Nur haben wir den in ganz BW ? Haben wir den überall, wo diese Regelungen zutreffen ?
    Oder gucken wir mal über den Tellerrand und sehen vielleicht noch andere Mißstände, wie falsche Besatzmaßnahmen, schlecht informierte/ausgebildete Gewässerwarte, Überbesatz der Modefische, Komoranproblem.


    Es ist immer leichter sich schnell einen Sündbock zu suchen, anstatt gemachte Fehler sich einzugestehen.

  • Zitat von Zanderschreck

    ... schlecht informierte/ausgebildete Gewässerwarte, Überbesatz der Modefische, ....


    Genau das ist einer der Knackpunkte!


    Mittlerweile wurde doch in jedem Tümpel und Rinnsal Waller besetzt und die benötigen nun eben Nahrung.
    Durch den Jahrhundertsommer gabs ne Geburtenexplosion und das Nahrungsangebot
    wird u.a. auch schwer durch Kormorane verknappt.


    Ich bin selbst als Wallerspezi der Meinung, dass die Regionen, die dieses Thema nicht aufgreifen,
    in ein paar Jahren ein ziemlich großes Problem bekommen werden, das den Kormoran
    bei weitem übertrifft.


    Große Waller fangen ist schon eine feine Sache ....
    ... aber es muss nicht überall und täglich sein.


    Die Bestände (gerade bei diesem großen Raubfisch) müssen unbedingt in einem biologisch tragbaren Gleichgewicht gehalten werden.


    Überpopulationen sind für ein Ökosystem der Ruin - egal ob Waller, Brachsen oder Karpfen.


    Gruß,
    Peter

  • Was ich aber für bedenklich halte, ist das so eine Verordnung landesweit getroffen wird.
    Anstatt genau zu prüfen ob es in den Gewässern überhaupt solche Probleme gibt. Und welche Gewässer einen großen Wallerbestand durchaus verkraften können.

  • Also mir ist vor einigen Tagen ein Buch der Bestandsaufnahme von Rheinland-Pfalz in die Hände geraten. Das Buch wurde vor einigen Monaten sofort nach Veröffentlichung aus dem Verkehr gezogen, weil zuviel über den tatsächlichen Bestand der Fischpopulation hier in den Fließgewässern enthalten war. Genaugesagt steht da drin das fast 70% unserer Fischbestände gefährdet bis stark gefährdet sind obwohl die Lebensverhältnisse für die Fische angeblich besser geworden wären. Es geht auch hervor das der Rapfen und der Wels die vor einigen Jahren kaum in der Gegend vorkamen sich schon fast zu einer Plage entwickelt hätten. Bestände wie Brachsen, Barbe und Rotauge wären auf der Kippe in den Bereich wo man wieder hingeht und Fangverbote verhängt. Für die Barbe wurde z.B. das Schonmaß im Vergleich zum Vorjahr um 5cm heraufgesetzt. Beim Barsch war die Bestandsaufnahme etwas positiver. Bezüglich der Aalbestände stand genau das drin was die Europäische Kommision bereits vorgelegt hat. Etwas positives gabs über den Schlampeitzger zu berichten. Dieser wird aus der gefährdeten Liste wohl herausgenommen. Alles in einem: eine sehr schlechte Bilanz. Die der öffentlichkeit auch noch weitestgehend verheimlicht werden sollte. Finde ich nicht so gut.

  • Mit solchen Weißbüchern würden die Verantwortlichen ja auch indirekt zugeben, woran es krankt.


    Schon klar, dass die Kieslaicher weniger werden, wenn die Fulussmeistereien nach Kräften die Kiesbetten abbaggern, die Ufer "sterilisieren" und nach wie vor die Durchgängigkeit der Fließgewässer beharrlich verhindern.


    Wie sollen dann beispielsweise die Nasen ihre nicht mehr vorhandenen Laichgründe erreichen, wenn alle paar hunder Meter eine Wehranlage den Fluss versperrt!? Das ökologische System ist nun einmal sehr empfindlich und wenn auch nur an einer Stelle die sprichwörtliche Kette unterbrochen ist, dann kommt es zu bisweilen sehr gravierenden Bestandsverschiebungen!


    Nur ein neuerlicher Beweis, dass sich das Konzept von Mutter Natur vom Menschlein ganz sicher nicht verbessern lässt!

  • Ich glaube die Argumentation dem Waller Schonmass und -Zeit in BW zu entziehen ist nicht der Überbestand, sondern dass der Wels dort nicht heimisch und somit unerwünscht ist.
    Beim Zander ist man allerdings noch nicht auf die Idee gekommen, das der ja auch nicht in den Rhein gehört...

  • Interessant war auch zu erfahren das der Rhein der aktuell ca. 250km durch Rheinland-Pfalz fliest um sage und schreibe nur in Rheinland-Pfalz um 82km verkürzt wurde im laufe des Jahrhunderts. Die Fahrrinne im Rhein soll in den nächsten Jahren von Aktuell 2,70m auf 3,0m vertieft werden, damit auch die ganz großen Dampfer demnächsten hier noch durchrasen können. Dann brauchen wir demnächsten gar nicht mehr angeln gehen, weil es einem die gesammten Montagen nur noch wegzieht. Ich find das absolut Schlimm.

  • *lol* Ein Ambos sollte es nach möglichkeit nicht sein, ein dicker Stein tut es auch und daran eine Abreissleine ;) .
    Natürlich kann man solche Montagen nicht wirklich auswerfen :D .
    Entweder ein Boot oder ein Bellyboat :shock: , oder der nette Wassermopedfahren von der Nachbarbuhne :) .

  • oder wir besorgen uns Wasserski und Enterhacken um an den großen Dampern anzudocken und unseren Spas zu haben. Schnell genug fahren die Dinger ja. :roll: :badgrin:
    Letztens fuhr bei uns ein Containerschiff durch. Der hinterließ derartig große Wellen das ich dachte ich währe am Meer.

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