Zollgebühren?

  • Mich würde es mal interessieren ab welchem Betrag man denn beim Zoll Geld abdrücken muss, wenn man etwas aus dem Ausland (USA oder Japan) Angelsachen bestellt.
    Ich hab jetzt erst vor kurzem was aus Japan bestellt und musste nix bezahlen. Die Waren haben inklusive Porto 39 Euro und ein paar zerquetschte gekostet. Nun will ich mir vielleicht demnächst nochmal was bestellen was inklusive Porto so auf 150-200 euro kommen würde.


    Jetzt wäre es halt interessant zu wissen ob bei einem so hohen Betrag dann noch zusätzliche Zollkosten anfallen oder nicht. Wenn ja lass ich es nämlich.


    Hoffe hier kennt sich jemand mit solchen Dingen aus.


    Gruß Michi

  • Zitat von michi.eisbaer

    Mich würde es mal interessieren ab welchem Betrag man denn beim Zoll Geld abdrücken muss...


    ...kennt sich jemand mit solchen Dingen aus.


    Am besten mal bei einem Zollamt anrufen. Bei Bestellungen aus Amiland kommt es, so weit ich weiß, auf den Wert an und ob es ein Einkauf, oder ein persönliches Geschenk ist.

  • Hi Michi,


    die Freigrenze liegt bei 22 Euro. Wenn die gekaufte Ware diesen Wert übersteigt, unterliegt sie der Einfuhrumsatzsteuer (16%) und den Zollabgaben (in der Höhe unterschiedlich -> richtet sich nach der gekauften Ware). Ich kaufe selbst ganz gern mal bei den Ami's und durfte entsprechend oft zur Zollstelle. Bei mir kein Drama - der Zoll sitzt von mir aus gesehen nur 2 Parallelstrassen weiter. Achte unbedingt darauf, dass Du einen Nachweis mitbringst, auf dem der Zahlungsvorgang belegt ist (Ausdruck von Paypal etc.) sonst kannst Du gleich nochmal "Anlauf nehmen". Ohne diesen Nachweis macht der Zoll erstmal garnix :-). Für Angelrollen sind die Zollabgaben nicht sehr hoch. Muss mal nachschauen - irgendwo habe ich noch die Abrechnungen. Habe mir einige Sachen von PENN gekauft - die sind bei den Ami's eindeutig günstiger.


    Nehmen wir an Du kaufst eine Rolle für 100 $ dann rechnet der Zoll :
    - 100$ sind ca. 80 Euro.
    - Einfuhrumsatzsteuer: 16% von 80 Euro = 12,80 Euro
    - Zollabgabe : z.B. 3% von 80 Euro = 2,40 Euro


    Der Zoll möchte also 15,20 Euro von Dir haben, erst dann geben sie die z.B. gekauft Angelrolle raus.


    Ach ja - bei Einkäufen innerhalb der EU z.B. in UK ist das alles wesentlich unkomplizierter.


    gruß
    joerg

  • Hallo Michi,


    habe gerade mal auf der Seite vom deutschen Zoll nachgeschaut.
    Unter we.we.we.zoll.de kannst Du rechts im Bereich "Zoll interaktiv" auf "TARIC (Zolltarif)" klicken - dort wählst Du das entsprechende Ursprungsland aus (also von wo die Ware kommt -> z.B. USA). Dann brauchst Du noch den TARIC-CODE. Den kann man sich raussuchen. Angelzeug findest Du im "Abschnitt XX - Verschiedene Waren" dann "Kapitel 95" und dann auf "9507".


    Hier mal einige TARIC-CODES :


    - 9507 10 - Angelruten
    - 9507 20 - Angelhaken, auch mit Vorfach
    - 9507 30 - Angelrollen
    - 9507 90 - andere


    Ok - wenn Du TARIC-CODE und Ursprungsland ausgewählt hast klickst Du auf Zollsätze und das Programm sucht Dir den Prozentwert raus.


    z.B. Angelrollen und Angelruten : 3,7 %


    Dazu kommen noch die 16 % Einfuhrumsatzsteuer - ergibt zusammen 19,7 also rund 20%.


    Wenn Du also in einem Drittland (oder besser NICHT-EU-LAND wie z.B. den USA oder Japan) kaufst, mußt Du den Zahlungsbetrag (Warenwert+Versandkosten=Zollwert) in Euro umrechnen und 20% draufschlagen - das kostet Dich der Artikel dann effektiv.


    Der Versuch die Ware "als Geschenk" abgabenfrei zu bekommen (obwohl der Preis 22 bzw. 45 Euro übersteigt) geht mittlerweile fast immer "in die Hose". Der Verkäufer müsste einen flaschen Wert deklarieren und wenn der Zoll das Paket öffnet und der reale Warenwert vom deklarierten Wert "auffällig" abweicht, wird einfach geschätzt und danach die Abgaben berechnet. Also - lieber ehrlich bleiben und günstig einkaufen :) Der Umstand, dass Du neulich was in Japan gekauft hast und keine Abgaben zahlen mußtest liegt wohl daran :


    ".......Geschenksendungen von einer Privatperson aus einem Drittland (alle Staaten, die nicht Mitglied der EG sind) an eine Privatperson im Inland (Sendungen von privat an privat) sind jedoch nur dann einfuhrabgabenfrei, wenn ihr Warenwert nicht über 45 EUR liegt........"


    Du hast wahrscheinlich von einem Privaten gekauft und der Warenwert fällt für den Zoll unter die o.g. Bagatellgrenze.


    es gilt jedoch auch :


    ".......Geschenkpäckchen aus einem Drittland, deren Empfänger und/oder Versender eine Firma ist, sind nur einfuhrabgabenfrei, wenn ihr Warenwert nicht höher als 22 EUR ist........."


    gruß
    joerg

  • Na dass nenn ich mal ausführlich. Danke für die gut Beschreibung.
    Aber wenn das auf gut 20 Prozent kommt, wäre die Preisdifferenz zu Deutschland gerade mal 20-30 ¤. Dann kann ich auch gleich hier bestellen und hab auch nicht das Problem mit der Garantie wenn mal was defekt sein sollte.

  • Naja - man profitiert zum einen vom Wechselkurs (im Moment ist z.B. der Euro-Dollar-Kurs sehr günstig {ß*# ). Desweiteren hast Du in anderen Ländern auch ein anderes Preisgefüge. Die Waren sind dort einfach nicht so teuer wie z.B. in Dtl. Aber man muß schon genau rechnen. Ich habe mir z.B. eine PENN Slammer, die in Dtl. zur damaligen Zeit 170-180 Euro kostete via Internet in den USA als Neuware für 80 Dollar gekauft. Das lohnt dann schon. Das gleiche Spiel mit DRENNAN-Produkten. Die Ruten sind teilweise günstiger zu bekommen, wenn man diese direkt in UK kauft. Hier in Dtl. sind die Preise für gute DRENNAN-Ruten unverschämt hoch. Allerdings "garantietechnisch" steht man bei sowas natürlich auf der "Schattenseite". Wenn was passiert hat man die A.....karte gezogen :-).


    gruß
    joerg

  • Zitat

    Allerdings "garantietechnisch" steht man bei sowas natürlich auf der "Schattenseite". Wenn was passiert hat man die A.....karte gezogen


    Deswegen lass ich es glaube ich. Da zahl ich lieber 30 Euro mehr und kann dann im Falle eine Falles, die Rolle wieder auf Garantie reparieren lassen.
    Wenn der Unterschied zwischen Deutschland und Ausland höher wäre könnte man es sich nochmal überlegen.

  • Zitat

    Der Versuch die Ware "als Geschenk" abgabenfrei zu bekommen (obwohl der Preis 22 bzw. 45 Euro übersteigt) geht mittlerweile fast immer "in die Hose". Der Verkäufer müsste einen flaschen Wert deklarieren und wenn der Zoll das Paket öffnet und der reale Warenwert vom deklarierten Wert "auffällig" abweicht, wird einfach geschätz


    Das ist meiner Erfahrung nach nicht richtig - eher das Gegenteil ist der Fall. (Trotz zollamtlicher Öffnung der Pakete). Alles was unter den Wertgrenzen ist wird meiner Erfahrung nach deutlich seltener geöffnet.
    Ich habe bisher bei keinem "Geschenk aus Amerika" irgendetwas bezahlen müssen - auch nicht bei denen die zollamtlich geöffent wurden. Allerdings handelte es sich immer erkennbar um private Sendungen, d.h. Grußkarte, Fotos etc dabei. Natürlich keine Rechnungen ;).
    Die Zollleute sind gar nicht in der Lage für jede Sendung den Wert zu bestimmen. Viele Dinge verlieren auch stark an Wert, wenn dir Deine amerikanischen Freunde gebrauchte Dinge schicken ;) . Der tatsächliche Abnutzungsgrad muss dann ja nicht sofort ins Auge springen. Es reicht die Angabe.


    Unangnehm - meiner Ansicht nach zu Recht - wird es nur wenn Leute über die Stränge schlagen oder insbesondere erkennbar kommerzielle Interessen haben, zB. 50 Wobbler gleicher Art um die bei Ebay zu verhökern.

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