Am Samstag, dem 20. Mai war es wieder soweit, Anangeln im Naturpark, wo ich letztes Jahr schon in ein paar Stunden 5 Hechte landen konnte. Der Naturpark ist immer für eine Überraschung gut, aber mit so einem Tag hätte ich nie gerechnet.
Fangen wir von vorne an. Ab 6 Uhr morgens war das Angeln erlaubt, also traf der Arbeitskollege meiner Schwester um 5.45 Uhr bei uns ein und wir fuhren gleich los, so dass wir um 6.00 Uhr pünktlich am Angelplatz ankamen. Ich hatte Michael, den Arbeitskollegen, vorher nicht gekannt, aber wir verstanden uns auf Anhieb. Er ist ein Karpfenspezi und baute sogleich seine Sachen aus und beköderte seine Ruten mit Hartmais mit Pop-Up und die andre mit Heilbuttpellets. Ich beköderte meine Karpfenrute auch mit Pellets. Da wir ein Vorfütter- und Boilie-Verbot haben, fütterten wir mit ein paar Pellets im PVA-Beutel an. Kurz darauf traf auch mein Vater am Platz ein, er hatte noch die Tageskarten an die andren 7 Mitglieder der Angelgruppe ausgegeben.
Ich packte mir erstmal die Spinnrute und warf einen Schwall an, der mir nach Hecht aussah und beim 3. Wurf hing ein 50er Hechtlein am Kopyto. Natürlich wurde er released, aber er musste mir versprechen, in 10 Jahren nochmal vorbeizuschauen. Jetzt stand auch meine Schwester neben mir, die auch mal ein paar Würfe machen wollte. Aber zuerst sagte sie mir, ich soll doch mal da hinter zur Insel werfen. Naja, nen Versuch war es ja wert. Der Kopyto schlägt aufs Wasser auf. "Genau da hab ich gemeint" sagte sie noch, als es ruckte und kurz darauf ein 45er Hecht den kurzen Landgang antrat.
Derweil hatte ein Kollege am andern Ufer wohl echt mal wieder einen Glückstag. An der Stelle hatte er schon mehrere Hechte zwischen 80 und 102 cm gefangen, aber was in dieser Viertelstunde abging, toppte wohl alles: Zander 87 cm, Hecht 95 cm (beide abgeschlagen) und Hecht 8x cm. Danach packte er zufrieden zusammen und ging heim ... nach 2 Stunden. Wir standen auf unserer Seite und staunten nur.
Aber da ging der Bißanzeiger von Michael los. Der Fisch hing und ein netter Drill entbrannte. Als der Karpfen das erste Mal auftauchte, trauten wir unseren Augen nicht. Er hatte ein U-Boot gehakt:
85 cm, meine Waage ging leider nur bis 20 Pfund. Wir schätzen ihn auf gut 30 Pfund. Nach dem Wiegen durfte er wieder schwimmen. Michael brauchte eine halbe Stunde, bis er vor Zittern wieder auswerfen konnte.
Da ging es bei mir los: Der Fisch hing auch, 8 Pfund Schuppi, auf Pellet:
Ich packte mir dann die Spinnrute und zog ein wenig los, als ich zurückkam, hatte mein Vater einen gut maßigen Hecht auf Köderfisch und Michael einen weiteren Schuppi von ca. 10 Pfund gefangen und released. Ich ging dann mal zu der Stelle, wo der andre Kollege zuvor die 3 großen Räuber verführt hatte. "Mal schaun, ob er mir was übrig gelassen hat" sagte ich zum Nachbarn und warf den Kopyto aus. Drei Kurbelumdrehungen wußte ich: Ja, er hat was übrig gelassen. Dem Kopfrucken nach war es ein Zander. Kurz darauf konnte ich einen herrlich gezeichneten, 58 cm langen Zandermilchner mit dem Lipgrip landen:
Geschmeckt hat er hervorragend.
Im Laufe des vormittags bissen dann noch 3 weitere Karpfen, 2 bei Michael, 1 bei mir, leider hab ich nur von 2 Fotos (ein Doppeldrill ist übrigens was tolles :)):
Spiegler, 13 Pfund, meine persönliche Bestmarke:
Michael mit Spiegler, 17 Pfund:
Ein 30er Bresen, der zu gierig war, biß auch noch:
Danach packten wir langsam zusammen, um über Mittag, wenn der Park voll Besuchern war, heimzufahren. Aber vorher ging ich nochmal an die Stelle, wo mitterweile 4 Räuber gefangen worden waren. Und nach wenigen Würfen hing auch noch Nummer 5 am Haken:
74 cm, wieder auf 11er Kopyto
Um 17 Uhr trafen wir uns dann wieder, um nochmal loszuziehen. Wieder an die selbe Stelle. An der Raubfischstelle waren mittlerweile noch ein 65er Zander und ein 90er Hecht gefangen worden. Wir bauten also unsere Karpfenruten auf und dann folgten ein paar obligatorische Kopyto-Würfe. Ein Hechtjüngling dürfte danach wieder schwimmen. Um es kurz zu machen: Es bissen nochmal 5 Karpfen von 8 - 17 Pfund, unter andrem ein Schuppi auf Wurm an der Rute meines Vaters, für den es mich besonders freute:
Spiegler, 17 Pfund
Spiegler, 8 Pfund
Schuppi, 8 Pfund
Spiegler, 15 Pfund
Schuppi, 10 Pfund
Als Beifänge waren noch eine kugelrunde 43er Karausche, 2 Brachsen von 48 und 49 cm und mehrere kleinere Brachsen zu verzeichnen, leider alle ohne Fotos. Außerdem konnte mein Vater noch einen 59er Hecht auf Köderfisch landen.
Danach packten wir zusammen, denn ein schwerer Sturm war aufgezogen und machte das Weiterangeln sehr unangenehm. Ein unvergesslicher Angeltag war zu Ende.