Wie erziele ich mit großen Köderfischen große Wurfweiten?

  • Ich hab seit zwei Jahren ein großes Problem.
    An meinem Hausgewässer, einem etwas größeren Stausee, fische ich eigentlich recht erfolgreich mit der Spinnangel auf Hecht. Allerdings sind zwei Angeln erlaubt und ich möchte, um meine "Ausbeute" zu erhöhen und endlich die Metermarke zu knacken, zusätzlich einen Köderfisch an der Posenmontage auslegen. Da liegt auch das Problem. Ich kann die Montage zwar ohne Probleme im Freiwasser und in Ufernähe anbieten, doch bis zum ultimativen "Hot spot" komme ich nicht (siehe Bild). Es ist eine kleine Insel etwa 35-40m vom Ufer entfernt, Bootsangler erzielen dort oft tolle fänge(ich hab leider keins).
    Ich habe mir auf der Aquafisch-Messe in Friedrichshafen extra hierfür eine Rute mit entsprechendem Wurfgewicht zugelegt und mich beraten lassen. Ich hab ne 0,28er Schnur aufgespult, komme aber dennoch nichtmal in die Nähe der Insel. Ich benutze Köderfische von ca. 13-15cm länge.
    Kann mir jemand nen Tipp geben wie die wirklich großen von da an den Haken bekomme und wo meine Fehler liegen?


    Hier ein Bild von meinem "hot Spot":
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  • Du könntest dir eine 0.20 geflochtene holen, mit einer dünneren schnur kannst du weiter werfen
    oder du holst dir segelposen die haben eine art segel am antennen kopf, so kannst du dein köfi einfach in die nähe der insel driften lassen (dafür muss aba leider der wind mitspielen, was nicht immer der fall ist :? ) würde aba beides mal ausprobieren.

  • Hallo,


    ein ähnliches Problem habe ich auch in einem meiner Vereinsgewässer.
    Bei diesem ist die Benutzung von Booten leider verboten. Ich habe aber das Glück, daß ich meinen Köfi bei Westwind an die entsprechende Stelle treiben lassen kann. Zuerst habe ich versucht die Montage mit Hilfe eines Luftballons, der mit einem Clip an der Schnur befestigt war, an Ort und Stelle treiben zu lassen. Da der Grund aber sehr flach abfällt, hatte ich das Problem, daß der Köder immer auf dem Grund fest hing. Außerdem war es mir zu mühsam nach dem Angeln um den halben See zu laufen und die Luftballons wieder einzusammeln. Ich habe dann versucht den Köfi samt Vorfach und Pose auf einem Stück Baumrinde treiben zu lassen. Das funktioniert bei günstigem Wind einwandfrei und ich habe an der Stelle auf die Art schon zwei Hechte (83 und 105 cm) überlisten können. Dieser Hotspot liegt bei mir übrigens in ca. 70 Meter Entfernung.



    MfG reinhold


    Ps: Wenn Boote erlaubt sind, denk doch mal über die Anschaffung eines Bellybootes nach. Das hällt sich kostenmäßig im Rahmen und bringt dich an jede gewünschte Stelle. Und Fun bringt der Drill eines großen Hechtes im Bellyboot auf jeden Fall.

  • Hallo,


    da gibt das mehrere Möglichkeiten.
    Aber als allererstes würde ich Geflecht aufspulen, obwohl ich zum Ansitzen normalerweise Monofil verwende. Auf diese Distanz kommt sont der Anhieb nur schlecht durch und auch die Wurfeigenschaften sind auf diese Distanz etwas besser.
    Als erstes kannst du mit einem schweren, schwimmenden Sbiro fischen. Der bringt Wurfweite und fliegt sehr gut. Die Bissanzeige erfolgt allerdings hauptsächlich über die Schnur. Das Stahlvorfach sollte dann schon ca. 1 m lang sein. Wer möchte, kann mit der Montage auch spinnen.
    Um den KöFi sehr flach anzubieten brauchts dann allerdings einen Piloten, was die Montage etwas schwieriger zu werfen macht. Beim Anbiss / Abziehen hat der Sbiro nur sehr wenig Widerstand, was die Montage schön sensibel macht.
    Dann kannst du einen Zepper von Drennan nehmen und zwar einen recht grossen, um die nötige Bleimenge zu tragen, die du brauchst, um auf Weite zu kommen - Wir reden hier von 20 g Posen. Dein Zeppler fliegt gut unf ist weithin sichtbar. Leider setzt ein so grosser Schwimmer beim Abziehen dem Wasser deutlich mehr Widerstand entgegen, als ein Sbiro und bei vorsichtig beissenden Hechten kann das dann in die Hose gehen.
    Oder du nimmst bei günstigem Wind eine Segelpose. Hier it die Vorgehensweise ähnlich bei der normalen Pose. Du lässt die Montage halt dann bei geöffnete Bügel abtreiben. Das ist eine gute Montage um bequem
    eine grössere Fläche abzusuchen.


    Gruss
    Michael

  • Danke schonmal für die tollen Tipps...
    besonders das mit dem Bellyboat hört sich gut an. Mein Nachbar besitzt so ein Teil... komm erst jetzt auf die idee, das mal auszuleihen. Was den Anschaffungspreis betrifft, ich kann mir schon vorstellen, dass man sowas um 100¤ bekommt, aber man benötigt dazu doch auch noch eine Neopren-Wathose und Taucherflossen?? So ist man schnell bei 200¤ und ich als armer Zivi kann mir sowas kaum leisten.
    Naja, wie gesagt... ich werd's mal ausleihen und ggf. doch mal nen halben Monatslohn investieren, falls es lohnende Erfolge bringt. Ansonsten wird's halt doch mal ne Segelpose geben! Dabei kann man leider den Köder nicht permanent an einer gewünschten Stelle halten, aber größere Flächen abzusuchen kann eben manchmal doch auch der bessere Weg sein nehm ich an.

  • ich weiss net ob der tipp dir was bringt.... aber guck dir mal montagen vom brandungsangeln hab.... die müssen auch weit werfen.... und dass mit leichteren ködern..... die haben dann son clip, wobei blei und köder nahe beieinander liegen.... so ist das gewicht konzentriert und der köfi fliegt locker die 70 m.........

  • Maßnahme 1
    Umsteigen auf geflochtene Schnur
    Die hat bei gleicher Tragkraft einen kleineren Durchmesser und somit beim werfen einen geringeren Luftwiderstand. Zudem hilft sie Dir aufgrund der geringen Dehnung bei dieser Distanz einen sicheren Anschlag zu setzen.


    Maßnahme 2
    Benutze vorgebleite Posen
    Das hohe Eigengewicht der Posen hilft Dir die Würfe zu verlängern. Zudem hast Du den Vorteil nur einen geringen Teil der eigentlichen Tragkraft selbst bebleien zu müssen um die Pose auszutarieren. Hilfreich sind hier schlanke Modelle um beim Werfen den Luftwiderstand so gering wie möglich zu halten.


    Maßnahe 3
    Der Fisch muss auf dem Haken kleben
    Damit Deine Würfe auch etwas kräftiger ausfallen können ist es ratsam den Köderfisch so fest wie nur möglich auf den Haken zu bringen. Entweder ziehst Du den Haken auf den Köderfisch und frierst ihn so ein um ihn im gefrorenen Zustand auswerfen zu können, oder Du benutzt eine Montage bei der der Köderfisch am Haken bombenfest sitzt (bsp. Drachkovitch System).


    Wenn Du alles so umstellt und nicht gerade eine ellenlange Eisangel benutzt ist es kein Problem damit die gewünschte Wurfweite zu erzielen. Denk aber dran rechtzeitig abzustoppen damit Dein Köderfisch nicht auf die Insel fliegt :)

  • :roll: wow!
    Also dann bin ich für Samstag wohl genügend beraten! Also... auch mal ein Lob an alle! Bin aktiv neu hier, aber passiv "immer schon" vertreten. Ist echt super hier!
    Werd dann am Samstag mal berichten was an meiner Insel so abging!

  • So... war heute mal wieder am Wasser. An der gleichen Stelle. Habe es mit gefrohrenen Köderfischen, geflochtener Schnur und Gewaltwürfen versucht. Ein bischen weiter als sonst bin ich schon gekommen, aber nicht einmal ansatzweise in die Nähe der Insel. Auch nicht mit meiner neuen Segelpose. Die hat das Gegenteil bewirkt was ich eigentlich wollte, sie ist ständig ans Ufer getrieben. Letztendlich gab's heut keine Hecht... war auch wirklich zu heiss. Nur der Köderfischfang für das nächste mal war erfolgreich. Ein voller Setzkescher ist schon ein kleiner trost!!!


    Meine Rute ist (glaub ich) 3,30m. Ist zu kurz für solche Wurfweiten, gell?

  • Hallo,


    wie weit ist denn die zu überbrückende Distanz letztendlich?
    80 m wirst du halt nur schwerlich schaffen.
    Hmm, eine 006er halte ich zum Hechtfischen, gerade auf Distanz einfach für zu dünn. Dünnes Geflecht ist ja gut, aber man darf es auch nicht übertreiben.


    Gruss
    Michael

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