Wie richtig Zupfen am Rhein, bitte Erklären

  • Hallo,
    mich würde interessieren, wie man richtig zupft beim Spinnangeln!
    Wichtig wäre dabei eine Erklärung, wie ich mit der Rute bzw. Rolle arbeiten muss.
    Welcher Winkel ca. usw……
    Leider habe ich über die Suche nichts Passendes gefunden! :(
    Gruß
    und schonmal Danke
    Michael

  • "Zupfen" ist eine recht allgemeine Bezeichnung für jede ruckartige Bewegung, die man den Spinnköder beim Einholen vollführen lässt.
    So kann man den abgesunkenen Köder steigen oder Haken schlagen lassen - was dann für den Zielöfisch so aussieht, als vollführe ein verletztes oder krankes Fischlein letzte Anstrengungen, davon zu schwimmen.


    Techniken gibt es dabei mehrere.


    Bei der Faulenzertechnik erfolgt das "Zupfen" nur über die Rolle. - siehe dazu die zahlreichen Threads im Zanderforum.


    Beim Jiggen über die Rutenspitze wird vor oder während der Kurbelumdrehungen die Rutenspitze ruckartig entweder nach oben oder seitwärts angehoben. Danach lässt man den Köder an gespannter Schnur wieder absinken.


    Beim Spinnfischen mit dem Blinker oder Spinner lässt das "Zupfen" nach der Seite den Blinker Haken schlagen, oder das Zupfen nach oben ihn Bewegungen vollführen, als ob ein krankes Fischlein von seinen Kräften verlassen zu Boden sinkt, sich aber doch noch einmal zu einer letzten Kraftanstrengung durchringt.


    Auch Wobbler lassen sich zupfen und ahmen so recht natürlich ein Fischchen nach, das, wie eben das natürliche Vorbild auch, nicht stur geradeaus schwimmt, sondern ein Stück schwimmt, dann stehen bleibt, und wieder weiter schwimmt. Und das eben nicht auf einer geraden Linie, sondern in einer typischen Zick-zack - Bewegung.

  • Danke schon mal für die Antwort, ich meine mit zupfen das Zupfen mit der Rute, nicht das faulenzen, da man damit bei uns immer Hänger hat.
    Gibt es eine Richtlinie, wie lange man warten soll zwischen den einzelnen Zupfbewegungen? Soll der GuFi jedes mal wieder zum Grund sinken?
    Ruckartig bedeutet, dass man die Angel 50cm+ - hochreist bzw zur Seite?
    Gruß
    Michael

  • Du kannst auch nur 30cm heben oder einen ganzen Meter.
    Variatio delectat - auch beim Spinnfischen.
    Oder - wie beim Faulenzen - ruckartig ankurbeln und dann bei den weiteren der drei bis vier Kurbelumdrehungen wieder langsamer werden.

  • Hallo,


    Zupfen ist nicht schwer. Allerdings setzt es das richtige Gerät voraus.
    Wenn du beim Faulenzen viele Hänger produzierst, lässt das i.d. R. eine zu weiche Rute vermuten. Eine zu weiche Rute hat beim Zupfen und beim Faulenzen im Prinzip die gleiche Wirkung - der Köder wird nicht richtig beschleunigt bzw. hebt nicht genügend vom Grund ab.
    Zu den "Hüpfern" selbst:
    Im Sommer kann man i. d. R. die Sprünge höher und aggressiver ausfallen lassen. Man sollte auch variieren. Eine abwechslungsreiche Führung bringt immer mehr Bisse. Ich halte es normalerweise im Sommer so, dass ich die Sprünge zwischen 30 und 60 cm ( wie das ja schon gesagt wurde)variiere und dabei möglichst unregelmässig, man könnte fast sagen hektisch, führe.
    Wenn dann nix beisst, probiere ich auch noch ein paar Würfe mit ca 1 Meter Sprüngen aus.
    Im Winter hingegen stellen Hüpfer von 30 cm das absolute Maximum dar. Nun solte der Köder eher "am Boden kleben".
    Um also den GuFi hüpfen zu lassen werfe ihn aus und lasse ihn an straffer!! Schnur sinken, Rute in 9 Uhr Position. Wenn du den Grundkontakt spürst kannst du auch schon loslegen. Aus dem Handgelenk ruckst du die Rute in die 10 bis 11 Uhr Position - je nach gewünschter "Hüpfhöhe".
    10 Uhr entspricht in etwa 30 cm...
    Probiere es halt mal aus. Du musst halt auch ein Gefühl für dein Equipment entwickeln. Denke auch dran, je näher du zum Ufer kommst die Haltung der Rute zu ändern. Dann entspricht die 10 - 11 Uhr Position der "Ruhestellung" / Grundkontakt usw. Das verhindert dann die tückischen Hänger, die sonst am Fuss von Steinschüttungen etc. entstehen.
    Denke auch daran, dass die Strömung den Köder hochdrückt und so die Absinkphase verlängert. Wenn du keinen kontrollierten Grundkontakt herstellen kannst, ist i. d. R. der Bleikopf zu leicht. Im Rhein sind oft Köpfe von 20 g und auch mehr nötig (10er bis 13er GuFis).
    Das war nur eine kurze Beschreibung - es kommen sicher noch mehr Tips. Oder Frage halt einfach, wenn du noch gezielte Fragen hast.


    Gruss
    Michael

  • Zitat von Michael

    Danke für die Antwort!
    Meine Zanderrute dürft hard genug sein hat 100g Wurfgewicht.
    Werde ich mal Testen und berichten nächste WOche
    Ein schönes Wochenende
    Gruß
    Michael


    Das Wurfgewicht sagt noch lange nichts aus über die Härte der Rute, nur mal so nebenbei ;) .


    Und eine Zanderspinnrute hat ganz bestimmt keine 100 WG, dass ist ja ein Knüppel :D .

  • Jau, das ist eher eine schwere Spinnrute zum Fischen auf Großhechte und auf Waller.


    Zum Jiggen auf Zander genügen dir 40g WG. Aber die Rute sollte eine sehr schnelle AKtion (=Spitzenaktion) haben.

  • rev, du bist mal wiederholt auf der falschen spur: er fischt im rhein, da ist ne schwere rute angesagt. vielleicht ist ne 100g einen tick zu schwer; am niederrhein wird mit bis 85g ruten gefischt - und das erfolgreich. bei den strömungsverhältnissen auch kein wunder, es wurde oben bereits gesagt: 21g jigs sind an manchen tagen eher noch unterdimensioniert. nimm das gewicht des shads noch dazu und du kannst deinen rat mal wieder buchstäblich knicken!
    gruß
    frank :D

  • Meine letzte Zanderrute hatte "nur" 50g Wurfgewicht und war, obwohl sie anfangs doch hart genug erschein zu weich! Wenn man an der Strömungskante gefischt hatte, bog diese sich fast zum Halbkreis, etwas übertrieben gesagt. Ich denke auch, das habe ich gestern Abend festgestellt, das sicher auch ein Problem was ich habe ist, ich nicht mit geflochtenen Schnüren zurechtkomme. Derzeit fische ich mit 0,28mm Mono. Bei geflochtenen Schnüren verliere ich alle Zander und bei Mono von 10 vllt 1.
    Gruß
    Michael

  • Zitat von frank

    rev, du bist mal wiederholt auf der falschen spur: er fischt im rhein, da ist ne schwere rute angesagt. vielleicht ist ne 100g einen tick zu schwer; am niederrhein wird mit bis 85g ruten gefischt - und das erfolgreich. bei den strömungsverhältnissen auch kein wunder, es wurde oben bereits gesagt: 21g jigs sind an manchen tagen eher noch unterdimensioniert. nimm das gewicht des shads noch dazu und du kannst deinen rat mal wieder buchstäblich knicken!
    gruß
    frank :D



    So? Wo denn noch?


    Es gibt Spinnfischer an der Tide-Elbe, die mit 5-15g Jigs sehr gut zu Potte kommen.
    Aber gut. Am Rhein habe ich tatsächlich noch nicht gefischt.
    Ich bin von oberbayerischen Flüssen und Seen ausgegangen.

  • Zitat

    Und eine Zanderspinnrute hat ganz bestimmt keine 100 WG, dass ist ja ein Knüppel


    Sooo?


    In der Elbe fische ich auch einen 50 bis 100g "Knüppel" und meine nicht, der wäre übertrieben :badgrin:
    Meine 80g - Ruten (schon 2 Stück) hat es in der Elbe ganz einfach ausgeleiert :shock:
    Übrig blieben Schwabbelstöcke. Selbst die Sportex Black Arrow, mit 80g eine straffe Rute, ist dem Areal dort nicht gewachsen. Die habe ich vorsichtshalber abgelöst, bevor ich das teuere Ding dort auch noch zerlege :oops:


    Bei 20g bis 25g Jig-Köpfen und Gummifischen von 14 bis 18 cm Länge sollte die Rute nicht schon vom Köder in die Lastkurve gehen :shock:
    Deshalb doch lieber etwas härter in unseren Strömen :idea:
    Frank hat schon recht.
    Übrigens, die Tidenangler, welche ich kenne, fischen ebenfalls ab 80g und mehr 8) ... und das für die 4er Kopytos, die 10 cm lang sind :D



    Zitat

    Derzeit fische ich mit 0,28mm Mono. Bei geflochtenen Schnüren verliere ich alle Zander und bei Mono von 10 vllt 1.


    Michael,
    das ging mir ebenso :?
    Schalte mal 70 bis 100 cm 31er Mono vor die Geflochtene (doppelter Grinnerknoten) und das Problem ist gelöst.
    Seitdem ich mit "Stoßdämpfer" fische, haben sich die Aussteiger bei Geflecht fast erledigt.


    Die Rutenstellung, die Michael2005 beschrieb, fische ich so ähnlich auch.
    10-11Uhr Position der Rute vermeidet viele Hacker und man hat noch eine sichere Köderkontrolle.
    Vor allem in der Nähe der Packlage muss die Rute hoch.
    Über Sandbänken kann man ruhig mal den Köder in der 9.00 Uhr Stellung schleifen lassen.

  • Hallo,



    also, folgendes... An einem stehen oder leicht stehenden Gewässer reicht ggf auch eine Rute mit 65 g WG. Da dort kein grosser Strömungsdruck vorhanden ist und die Köpfe leichter ausfallen können. Da würde die mittlerweile recht bekannte Quantum Crypton Zander ausrteichen.
    Anders sieht es aber an sehr tiefen Stellen und starker Strömung aus.
    Alleine die schweren Köpfe machen mehr WG norwendig. Da wäre man mit nur 65 g schnell am Limit - Dazu noch die Strömung und man merkt ganz sicher nicht alle Bisse und das führen wird auch mühsam.
    Ich befische am Rgein einige Stellen, wo für einen 10er GuFi mindestens 20 g nötig sind, damit er zum Grund gelangt. Wenn dann noch die Strömung dazu kommt brauchts schon bisl mehr WG, da ich ja auch mal grössere GuFis verwenden will.
    Wenn die Rute straff genug ist, und trotzdem eine sensible Spitze hat (Das
    zeichnet eine gute GuFi Rute ja aus) brauche ich auch keine Angst zu haben an ruhigeren Flussabschnitten kein "Gefühl" mehr zu haben.
    Am Rhein, so meine Erfahrung, sollte man schon um die 80 g WG haben.
    Eine Rute mit 100 g WG kann also durchaus Sinn machen und macht grosse Gummis erst möglich. Ausserdem kann man so ein Gerät auch noch prima zusätzlich als Hechtrute verwenden.
    Noch zur Rute: Das WG an sich sagt noch gar nix über Härte und Aktion der Rute. Um sich da ein Bild zu machen, muss man das Teil schon in die Hand nehmen und mal einen Biegetest machen etc.
    Ein kleiner Test: Hänge einmal einen "StandardGuFi" an die Spitze der Rute (aber nicht mit dem Haken in die SIC Einlage). Nun darf / sollte sie sich nicht / kaum Biegen. Dann kann man in etwa von einem genügenden Rückrat ausgehen. Auch darf sich die Rute an der Strömungskante nicht zum Halbkreis biegen. Dann kommt u. a. kein Anhieb mehr durch und die Führung wird recht schwierig. Auch hier sollte eine Rute sich nur leicht in der Spitze biegen - im Idealfall sogut wie garnicht.
    Die "Puffermethode" von Frank ist an sich schon gut. Mit einer progressiven Rute brauchts das aber nicht, da diese Ruten im Bereich des WG und auch etwas darüber hinaus ( i. d. R. genug für starke Strömung) recht hart sind - so wie es sein soll und unter Last biegen sich solche Ruten sehr schön. Leider sind solche Ruten etwas teurer.


    Gruss
    Michael

  • Zitat von michael2005

    Hallo,



    also, folgendes... An einem stehen oder leicht stehenden Gewässer...
    l


    Heiliger Bimbam 8) :badgrin: an leicht strömenden Gewässern soll das natürlich heissen.
    Na obwohl ein leicht stehendes Gewäser würde ich gerne mal sehen ;)


    Gruss
    Michael

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